Selection 02
Die Elite
Kiera Cass
Sauerländer, 2014
978-3737362429
16,99 €
Flipintu
Immer weniger Mädchen buhlen um Prinz Maxon und den Thron. Auch America kämpft immer noch um des Prinzen Herz. Aber warum schlägt ihres dann immer noch für Aspen? Und wie kann Maxon nur ein Land regieren, Strenge walten lassen und trotzdem manchmal so weich sein? America ist verwirrt und begeht einige Fehler …
Es dreht sich immer alles um die Trias: Maxon, Aspen, America. Können sich Charaktere da verändert haben? Können sie, denn ich habe festgestellt, dass America mir im ersten Band viel besser gefiel! In diesem ist sie etwas kleinlauter geworden und lässt sich von ihren Gedanken mitreißen, die sie schnell deprimiert wirken lassen. Zum Teil lässt sie sich sogar die Butter vom Brot nehmen, was zu ihr überhaupt nicht passt.
Maxon dagegen ist Herrscher mehr denn je, auch wenn er zwischendurch den Eindruck vermitteln möchte, dass er auch nur eine Marionette ist: America, lass Dich nicht täuschen! Er ist sehr geschickt und ich glaube oft, dass er nur eine reine Maske zur Schau trägt. Ich bin in seinem Fall sehr wankelmütig, mag ihn oft, denke aber auch, dass manche Sachen nicht hätten sein müssen. Das sind die Momente, in denen ich Aspen kurze Zeit vorziehe.
Aber Aspen trifft der Leser in diesem Band relativ wenig, so war mein Gefühl. Deswegen bleibt er recht unscheinbar und macht auch keine Veränderung durch. Vielleicht kommt so etwas noch im letzten Band!
Eine Frage, die ich mir immer gestellt habe, war, welche Aufgaben noch auf die Mädchen zu kommen sollten. Meine Fantasie reichte nicht so weit, dass ich mir noch andere Dinge hätte ausdenken können, als die, die sie schon getan hatten. Diesmal müssen sie aber ein soziales Projekt vorbereiten und einen Staatsbesuch ausrichten. Letzteres hat mir sehr gut gefallen, da die Handlungen der Mädchen gut beschrieben wurden und ich gespannt war, was dabei herauskommt. Schön wäre es, wenn die Mädels mal den Palast verlassen könnten, es kommt mir so vor als kenne ich jeden Raum.
Immer weniger Mädchen und trotzdem gibt es nur einen Prinzen. Da müssen die Krallen ausgefahren werden, böse Dinge geschmiedet und Reden geschrieben werden! America steht bei allem immer im Mittelpunkt, natürlich denn sie ist auch die heißeste Anwärterin auf den Thron. Gerade deswegen verwundert es mich, dass sie sich so schnell aus dem Konzept bringen lässt! Sei es ein anderes Mädchen, eine Umfrage oder Maxon selbst: Sie zweifelt immer. Egal ob es Nacht ist, sie gerade bei Maxon war oder er sie links liegen lässt, nie ist sie sich sicher. Das ganze Hin & Her lässt mich manchmal richtig kalt, denn ich will das etwas passiert.
Spannende Momente gibt es aber auch einige. Die Rebellen sind im Palast wieder Thema, außerdem lernt der Leser die Königin etwas besser kennen und auch einige Geheimnisse verbirgt der Palast. Manchmal war es interessant mit America auf Entdeckungstour zu gehen und manchmal auch nicht, denn dann trafen wir Aspen und der ist ja bekanntlich ihre Achillesferse. Irgendwie mag ich Aspen immer noch nicht, ich bin mir auch gar nicht sicher, ob da nicht noch ein großer Klopfer kommt, denn im Gegensatz zu Maxon, der uns Leserinnen ja oft seine Maske zeigt, ist Aspen mir zu glatt und zu lieb! Da stimmt irgendetwas nicht.
Und weil ich mir immer noch nicht sicher bin für wen ich mich entscheiden würde, bin ich gar nicht böse mit America. Soll sie noch ein weiteres Buch überlegen, zaudern, sich anders entscheiden und nicht sicher sein. So lange ich im Geiste schöne Kleider tragen kann, die Etikette von Illea lerne und im Palast sein kann, bin ich zufrieden wie eine schnurrende Katze.
Das Cover zieht schon Blicke auf sich. Liegt natürlich am tollen Kleid, das ich selbst gerne tragen würde. *sfz* Noch schöner ist nur das Kleid vom nächsten Cover, welches ich auch schon angeschmachtet habe. Wir wollen doch alle mal Prinzessin sein und deswegen liebe ich diese Bücher auch.
Es entlockte mir wieder nur einen Prinzessinnen-Seufzer! Zwar ist es etwas viel Hin&Her und manchmal will man America nur schütteln, aber als Mittelding zwischen Anfang und Ende: einfach nur perfekt.