Fakt ist: Kein einziges vernünftiges Fahrzeug- oder Motorenkonzept wird derzeit in Serie produziert, das ist die traurige Wahrheit.
weint Julius Endert. Recht hat er, wenn er den Irrsinn beklagt, dem die Automobilindustrie verfallen zu sein scheint. Tonnenschwere Panzer, spritsaufende Umweltverschmutzer, hochgerüstete Ressourcenvernichter sind sie, die Egoshooter Q7 und Cayenne. Dass Hybridfahrzeuge keine wirkliche Alternative sind, hat auch Endert verstanden – im Gegensatz zu deren Besitzern, die weis gemacht bekommen glauben, „grün“ unterwegs zu sein, wenn sie auf der Autobahn dahinkacheln oder an der Ampel mit der Start-Stop-Automatik spielen.
Seien wir doch ehrlich: Es gibt kein „grünes“ Fahrzeug, das nicht mit Muskelkraft betrieben wird – nicht einmal Solarfahrzeuge wären unbedenklich. Und letztlich verbraucht auch ein Drahtesel Ressourcen und verschmutzt die Umwelt. Oder muss der nicht gebaut und entsorgt werden? Alu und Stahl könnte man sich noch vom Gewissen recyclen, aber wohin mit altem Carbon?
Worauf ich aber eigentlich hinaus will, ist eine Kritik an diesem kleinen Wörtchen, das sich im oben zitierten Satz versteckt: produziert. Sie würden produziert, diese vernünftigen Fahrzeug- oder Motorenkonzepte, würden sie denn auch gekauft! Aber sind sie sexy? Beschleunigen sie mit sattem V8-Sound an der Ampel und ziehen auf der Autobahn locker an popeligen GTI & Co vorbei? Ziehen sie neidische Blicke auf sich? Sind sie des Mannes zweitliebstes Spielzeug? Würde er für ein Auto wie die neue Volkswagenhässlichkeit 100 bis 200 große Lappen auf den Tisch des Autohauses blättern?