Der ifo-Chef stellt Kosten-Nutzen-Rechnungen über Migranten an und "Spiegel Online" widerlegt ihn mit einem Faktencheck. Das lässt tief blicken. Denn beide Seiten mathematisieren über die Daseinsberechtigung von Menschen. Der Zeitgeist ist ein Utilitarist.
Da haben sie es dem Professor aber ordentlich gegeben. Mit den eigenen Waffen, haben sie ihn niedergestreckt. Der hatte gesagt, dass Migranten mehr kosten, als sie bringen. Anders gesagt: Zuwanderer rechneten sich überhaupt nicht. Das ist natürlich bester Schmierstoff auf den Mühlen der ganzen Abendlandser, die jetzt patriotisch ihre Heimat säubern wollen. Ein Argument für ihren Straßenkampf gewissermaßen. Aber "Spiegel Online" nahm es auf und entkräftete es. Nahm die Zahlen und die Methode unter die Lupe und kam zu dem Urteil, dass sich dessen Rechenmodell nicht aufrechterhalten lässt. Das liest sich nach einer guten Nachricht. Und nach Aufklärung. Jedenfalls dachte ich mir das kurz, als ich den Artikel las. Irgendwas gefiel mir aber nicht. Ich wusste nur noch nicht, was es war.