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Schon vor etlichen Jahren fragte ein bekannter deutscher Kabarettist: “Sie haben Angst vor Al-Kaida? Vor Ärzten müssen sie Angst haben, denn 18.000 Tote durch Fehler in Krankenhäusern pro Jahr – das schaffen Terroristen auch nicht so einfach.” Diese Zahl gab die AOK im aktuellen Bericht heraus und sorgt für Kopfschütteln.
Im letzten Jahr starben 18.800 Menschen durch Fehler in Krankenhäusern. Zwar liegt die Häufigkeit damit im Promillebereich aufgrund der hohen Anzahl von Patienten, trotzdem dürfen so viele Fehler nicht passieren. Wenn man bedenkt, dass im Straßenverkehr ein Fünftel dieser Menschen ums Leben kommt, sollte man sich wirklich Gedanken machen. Im Krankenhaus-Report 2014 ist zu lesen, dass die Zahl der Ereignisse, die zur Gefährdung der Sicherheit des Patienten beiträgt, zwischen 900.000 und 1,8 Millionen liegt. 50 Prozent dieser Fehler waren vermeidbar und die Zahl der aufgedeckten Behandlungsfehler liege bei 188.000 Fälle. All diese Zahlen zeigen, dass es großes Potenzial zur Verbesserung gibt.
Mangelnde Hygiene ist in deutschen Krankenhäusern noch immer ein großes Problem. Durch Dppelschichten angetrieben, schaffen es viele Angestellte nicht, ihren Arbeitsplatz sauber zu halten. Dies stellt ein hohes Risiko für den Patienten dar. Vier Prozent aller Patienten stecken sich mit gefährlichen Krankenhausinfektionen an und so kommt es unvermeidbar oft zu Entzündungen. Ein weiteres Risiko ist bei der Gabe von Medikamenten an Patienten zu beobachten, die nicht nach allergischen Reaktionen befragt wurden. Es ist eine fehlende Qualität in den Aufnahmegesprächen zu beobachten. Hier muss dringend eine Verbesserung erfolgen. Statistisch geschehen weniger Fehler, wenn Krankenhäuser mehr Erfahrungen und Routine in bestimmten Operationen besitzen. Hier sollte sich der Patient im Vorfeld gründlich informieren. Leider bieten immer noch viele Krankenhäuser Operationen an, mit denen ihr Personal wenig Erfahrung besitzt. Oft spielen wirtschaftliche Gründe dafür eine Rolle und die Sicherheit der Patienten gerät schneller in Gefahr.
Wichtig in Krankenhäusern ist es, Fehlerbericht-Systeme stärker zu nutzen. Hier können Probleme, die bei Operationen aufgetreten sind, besser analysiert werden. Doch aufgrund fehlender Zeit und zu großem Stress nutzen Mitarbeiter diese Möglichkeit nicht konsequent genug. Eines muss aber klar gesagt werden: Wir haben sehr hohe Sicherheitsstandards in den Kliniken und gehören weltweit medizinisch zu den Vorreitern. Deshalb sollten wir aufgrund des AOK-Reports nicht in Verunsicherung geraten. Hier sind auch die Kassen gefragt, Mehrkosten für Qualitätserhöhung und Patientensicherheit zu tragen. Leider muss überall Geld gespart werden.
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Joern Petersen
