Wer dient da eigentlich wem?

Das Kühlgerät, das nicht so kühlt, wie man es von ihm erwarten würde, obschon es andauernd vorgibt, es würde brav seine Pflicht erfüllen. Als wäre ich so blöd, ihm zu glauben, dass es ganze 12 Stunden braucht, um ein paar läppische Eiswürfel zu produzieren. (Wir haben es nun mit einer sanften Neupositionierung und der Entfernung aller mikroskopisch kleinen Eiskristalle, die laut Bedienungsanleitung gar nicht existieren dürften, ausprobiert, in der Hoffnung, diesen Sommer wenigstens einmal eisgekühlte Getränke geniessen zu können.)

Das Kochfeld, das seinen Dienst nur mit äusserstem Widerwillen tut und sogar zu faul ist, am Ende der mit mir vereinbarten Kochzeit laut vernehmlich zu piepsen.

Dafür eine Küchenuhr am Backofen, die andauernd hysterisch zu lärmen anfängt, obschon sie noch nie jemand eingestellt hat.

Der Spülkasten, der andauernd demonstrativ rauscht, um uns leise, aber dennoch ungemein penetrant darauf hinzuweisen, dass er wünscht, in den Ruhestand versetzt zu werden.

Die Kaffeemaschine, die trotz aufwändiger Entkalkungsprozedur bloss braun gefärbtes Wasser in die Tassen spuckt und die erst nach viel gutem Zureden endlich tut, wozu sie geschaffen ist.

Das Handykabel, das meinen Akku immer nur dann auflädt, wenn ich es sorgfältig auf eine leicht erhöhte Unterlage gebettet habe, um für den richtigen Knick zu sorgen, damit der Strom fliessen kann. (Nein, ich besitze dieses Kabel nicht seit einer halben Ewigkeit, wir sind gerade mal fünf Wochen miteinander unterwegs.)

Der Pürierstab, der sich in der Cremesuppe müde um die eigene Achse dreht, ohne auch nur den kleinsten Eierschwamm zur Unkenntlichkeit zu verarbeiten. Dabei wäre dies so dringend nötig, denn sonst erkennen die Pilzverächter in der Familie, was da alles in der Suppe schwimmt und essen nichts. 

Der Staubsauger, der nur saugt, wenn man ihm den Dreck vorher in winzige Stückchen teilt, weil er alles andere nicht schlucken mag. Wer da noch an das Märchen von der nie nachlassenden Saugkraft glaubt, ist grenzenlos naiv.

Der Haarföhn, der nur dann Haare trocknet, wenn er dazu in Stimmung ist, der sonst aber keinen Wank tut. 

Und sonst noch ein paar Geräte, die andauernd nach Pflege und Aufmerksamkeit schreien. Zuweilen frage ich mich, ob die wirklich dazu geschaffen sind, uns das Leben zu erleichtern, oder ob wir in Wirklichkeit ihre Sklaven sind.

Wetten, die lachen hämisch über uns, sobald wir am Ende eines Tages, an dem wir uns liebevoll um sie gekümmert haben, vollkommen erschöpft in unseren Betten liegen?

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