der park altert
in milchigem septemberlicht
den wegen fallen die
verbrannten schuppen
auf die schultern
unter unsern sohlen
knacken die abende kurz auf
auf angewinkelten armen
lehnt der herbst
am sims der stadt
(© Lyra – Herbst in Paris)
Wie konnte ich nur über das lange Jahr, über Sommersehnsüchte und weiße Nächte, vergessen, wie schön der Herbst ist? Herbst, der eigentliche Seelenmonat.
Hymne an das Leben, im Vergehen begriffen.
Jedes Jahr eine Erinnerung an die Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit aller Dinge, aber keine schmerzhafte, eine versöhnliche.
Melancholie ist kein Abgrund, sondern, wie Victor Hugo sagt, das Vergnügen traurig zu sein.
Im Vergängnis erst wird der Wert, den wir etwas geben, spürbar.
In Paris erlebt man den Wechsel der Jahreszeiten am intensivsten in den Parks. Heute war ich vormittags mit meinem "Mittwochskind" im Jardin des Plantes unterwegs (kastaniensuchend, bäumeschauend). Gegen Abend lief ich dann noch allein durch den Jardin du Luxembourg. Daher wohl mein heutiges Aufgeladensein von warmen Farben und holzigen Herbstgerüchen.
Und nun gehe ich, ganz ohne Sommerbedauern, in diese raschelnde, rauschende, rieselnde Zeit hinein ...
[ Einen wunderbaren Soundtrack für den Herbst habe ich hiermit auch schon gefunden.]
Habt einen wunderbaren Herbst!
Alle Fotos: In und um den Jardin du Luxembourg