Wenn ich freitags ungestört arbeiten will…

Luise: “Mama, kannst du schnell…?”

Ich: “Nein, Luise, du musst zu Papa gehen. Ich arbeite doch heute. Wenn Papa in der Schule ist, kannst du auch nicht einfach zu ihm gehen. Wenn ich arbeite, ist das genau gleich, auch wenn ich hier bin. Das habe ich dir jetzt doch schon hundertmal gesagt.”

Drei Minuten später

Karlsson: “Die Lehrerin hat heute gesagt…”

Ich: “Karlsson, ich arbeite…”

Karlsson: “…wir müssten jetzt doch keinen…”

Ich: “Kaaaarlsson, ich aaarbeite…”

Karlsson: “…Kuchen mitbringen, weil…”

Ich: “Ich hab’ gesagt, ich arbeite!”

Karlsson: “…am Schluss ja doch die Mütter in der Küche stehen würden. Ich lass dich jetzt arbeiten.”

Zwanzig Minuten ungestörtes Arbeiten, dann…

Prinzchen: “Der Zoowärter hat…”

Zoowärter: “Aber das Prinzchen hat auch…”

Ich: “Ich will überhaupt gar nichts wissen von euren Streitereien. Geht zu Papa, der ist heute für euch da.”

Beide: “Aber er hat zuerst…”

Ich: “Und ich will nichts davon wissen. Ab, zu Papa!”

Etwas später…

Wieder das Prinzchen: “Papa will mir nichts zu essen geben.”

Ich: “Das kann ich mir nicht vorstellen…”

Prinzchen: “Doch, er sagt, ich muss zuerst meine Sachen wegräumen…”

Ich: “Dann mach das doch. Danach bekommst du sicher etwas.”

Prinzchen (schluchzend): “Aber ich hab’ doch solchen Hunger…”

Ich (wütend, weil mein armes Kindchen hungern muss): “‘Meiner’, jetzt gib doch diesem armen Kind etwas zu essen. Er kann doch nachher aufräumen. Und überhaupt: Wenn du nie zu den Kindern schaust, kann ich nicht arbeiten!”

Kurzer, aber heftiger Krach mit “Meinem”, dann wieder eine Zeit lang ungestörtes Arbeiten

FeuerwehrRitterRömerPirat: “Mama, darf ich…”

Ich: “Ich arbeite…”

FeuerwehrRitterRömerPirat: “Aber du hast gestern gesagt…”

Ich: “Kann sein, dass ich gesagt habe und dann darfst du auch. Aber sprich dich mit Papa ab, er ist heute zuständig.”

Zwanzig Störungen später

Ich (zu irgend einem unschuldigen Störenfried, der zufällig gerade in der Nähe steht): “Himmel, wann wollt ihr denn endlich begreifen, dass ich heute ganz und gar nicht ansprechbar bin für euch? Wozu habt ihr eigentlich einen Papa, der freitags zu Hause ist?”

Natürlich hat keiner begriffen, was los ist mit mir, aber da sie jetzt alle zum Jugendfest müssen, habe ich endlich Ruhe. Denke ich…

Prinzchens bester Freund: “Tamar, weisst du, wo das Prinzchen ist?”

Aus lauter Gewohnheit hätte ich beinahe gesagt: “Frag Papa”, doch dann erinnerte ich mich im letzten Moment daran, dass der Papa von Prinzchens bestem Freund nicht wissen kann, wo das Prinzchen ist, weil der nämlich noch weniger zuständig ist für meine Kinder als ich es heute theoretisch gewesen wäre.

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