.... dann hätte ich gewusst, wieviel Liebe man für einen anderen Menschen empfinden kann.
....dann hätte ich gewusst, wieviel Angst man wirklich um einen anderen Menschen haben kann.
....dann hätte ich gewusst, dass Mama werden und sein für mich erfüllend ist.
Sooooo, das sind meine ersten Gedanken zu der Blogparade von Rubbelbatz.
Dafür werde ich mich weder schämen, noch werde ich mich nicht trauen, das so oft und so gerne wie möglich zu sagen. Ihr kennt mich, ich bin ehrlich und immer für die Wahrheit.
Seit Tagen, wird eine neue Sau durchs Netz getrieben. Wie so oft, kann ich dann nicht an mir halten und muss meinen Senf schlussendlich doch dazu abgeben.
Ich gebe zu, dass Thema dieser Blogparade ist spannend und doch haben es einige wieder dafür genutzt, ihre für mich sehr einseitige Sichtweise auf die Elternschaft zu propandagieren. Aber immer mit der Aussage, das Sie einfach nur ehrlich sind.
Für mich gehört aber zur Ehrlichkeit auch dazu, alle Nuancen der Elternschaft zu beschreiben. Da haben schon vor Monaten, einige Eltern offen kundgetan, dass Sie ihre Elternschaft bereuen. Puhhhh, das ist für mich wirklich harter Tobak und ich hoffe für die Kinder, dass Sie es nie zu spüren und nie zu hören bekommen.
Ich kann das nicht verstehen, seine Elternschaft zu bereuen, besonders wenn man nach Kind 1 dann trotzdem nochmal nachlegt und Kind 2 und Kind 3 bekommt. Aber ich muss nicht alles verstehen und auch nicht alles gutheißen.
Wie ich bereits schon mal schrieb, bleibe ich dabei, dass ich mich nicht mit Menschen umgeben muss, die völlig andere Erziehungsmethoden und Vorstellungen haben. Somit umgehe ich Verurteilungen und Konflikten.
Wenn ich das alles vor meinem ersten Kind gewusst hätte, was auf mich zukommt dann hätte ich trotzdem meinen Prinzen bekommen, denn die Erfahrungen, die ich als Mutter und Mensch gemacht habe, wären gleich gewesen. Ich wäre nicht besser oder schlechter damit umgegangen.
Ich jammere auch und das sehr oft. Mein Leben bietet jede Menge Gründe zum Jammern. Jammern ist so ein Gefühlszentrumsreinigungsprogramm. Ich bin der Typ zum Jammern aber das ist mein Ding und das meines Mannes und meines Umfeldes aber selten das, meines Kindes.
Klar, ich hab schon viele Male vor dem Prinzen geweint und ihm dann auch erklärt, dass ich traurig bin. Ich meine Kinder sind keine Roboter. Ich kann und will ihn nicht vor allem beschützen. Tränen gehören genauso wie Lachfalten zum Leben dazu.
Viele Artikel, die in den letzten Tagen geschrieben wurden, zeigen nur wieder deutlich, wie unterschiedlich Mütter ihre eigene Rolle betrachten. Die einen kommen locker flockig mit wenig Schlaf aus. (So wie ich auch) Sie hatten dann aber auch vielleicht einfach einen guten Tag oder Glück mit ihrem pflegeleichten Kind. Oder Sie sind einfach stressresistenter als andere. Jeder Mensch ist anders und ich weiß nicht wieso das immer alle bestätigen und doch wollen dann wieder alle schonungslos ehrlich sein und mal die einzige Wahrheit erzählen und jedem kinderlosen Paar, was seit 3 Jahren versucht ihre Liebe durch ein Kind zu krönen, zeigen wie ätzend das Elternsein ist.
Ich meine Hallo, geht's eigentlich noch. Ihr erhebt euch über die Mütter, die es leichter haben, die es leichter nehmen und die vielleicht auch ein Stück weit, die Elternschaft leben, die ihr gerne hättet, seid aber die ersten, die im Netz total einseitig davon berichten wie schrecklich alles ist.
Ist es eigentlich als Elternblogger nur erlaubt, die schrecklichen Dinge zu erzählen, da nur das die Wahrheit ist?
Ich glaube kaum, viel mehr gehört doch wohl eine Ausgewogenheit dazu. Denn so ist das Leben. Es ist eine Achterbahn. Es geht hoch und die Vorfreude auf das was kommt ist soooooo groß, dass sich die Gedankenwelt überschlägt. Dann oben angekommen geht's im Zeitraffer nach unten und alles geht soooo schnell, dass einem übel wird und Zweifel einen fast um den Verstand bringen.
Die körperlichen und seelischen Veränderungen der Elternschaft sind unbeschreiblich und doch sind Sie bei jedem anders also lassen wir doch auch jeden Sie so beschreiben wie Sie sind, ohne zu verurteilen. Ohne zu sagen, das ist die reine Wahrheit. Ohne zu propandagieren, dass man die Weisheit mit Löffeln gefressen hat und wenn man es jetzt anders empfindet, dann ist man eine Mütterhasserin.
Ich verurteile eine einzige Sache. Wenn man aufgrund seiner Gefühle oder Veränderungen seinem Kind körperlichen oder seelischen Schmerz zufügt und ihn oder sie dafür verantwortlich macht, das das eigene Leben nicht das ist, was man wollte. Das verurteile ich und dazu stehe ich auch.
Denn unsere Kinder, sind jawohl die allerletzten, die sich ihr Leben ausgesucht haben. Wir haben Sie gemacht und formen Sie zu großen Teilen. Es ist unsere Aufgabe, Sie durch das Leben zu begleiten und das so gut wir können. Dazu gehören leider Tragödien aber auch viele Herzmomente.
Glück und Zufriedenheit darf man genauso zeigen wie schlechte Laune und eine Depression. Wirklich alle sollten mal von ihrem Mütterross runterkommen und sich mit sich selbst beschäftigen und wo wir ja schon alle schonungslos ehrlich sind:
Wenn ich das alles vor meinem 1. Kind gewusst hätte, dann hätte ich mich gefreut, denn dann hätte ich gewusst, dass ich ohne irgendwas zu wissen, es gut gemacht hätte.
Eure Glucke
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