Wenn Fernweh zum Blues wird

Ich bin sehr gerne Zuhause. Wirklich. Unser Zuhause bedeutet für mich Rückzugsort, Geborgenheit, Zuflucht. Unser Haus ist gemütlich, bunt, mit Kinderlachen und Liebe gefüllt.

Und auch die Gegend, in der wir wohnen, liebe ich sehr. Ich möchte nirgendwo anders leben. Hier ist meine Heimat, hier bin ich aufgewachsen und hier sehe ich meine Kinder aufwachsen, hier möchte ich alt werden.

Und trotzdem habe ich ständig dieses Gefühl. Den Wunsch nach Veränderung. Nur für eine Weile. Die Sehnsucht, Neues zu entdecken, die Welt zu erkunden, die Seele baumeln zu lassen.

Fernweh.

Dieses Bedürfnis ist so tief in mir verwurzelt, dass es immer wieder ans Tageslicht kommt. Immer zieht es mich irgendwo hin. Manchmal sehne ich mich einfach danach, am Meer zu sitzen, dem Rauschen der Wellen zuzuhören, der Sonne dabei zuzuschauen, wie sie langsam untergeht und dabei den Himmel in ein Kunstwerk verwandelt. Ich möchte den Frieden und den Zauber dieses Augenblicks in mir aufsaugen, um eine Weile davon zehren zu können. In diesen Momenten fühle ich mich frei und unbeschwert, zusammen mit den Menschen, die ich am meisten liebe. Momente puren Glücks, fernab vom Alltagsstress.

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Oder der Entdeckerdrang in mir macht sich breit. Städte erkunden oder verwunschene Wälder, durch verträumte Landschaften ziehen. Erinnerungen zaubern für unsere Kinder. Und für mich. Unvergessene Momente schaffen. Ich schwelge so unfassbar gern in solchen Erinnerungen…

Jetzt im Moment ist gerade gefühlt jeder im Urlaub. Überall sieht man Bilder von glücklichen Kindern an traumhaften Stränden. Ich schaue mir diese Bilder so gerne, aber ehrlicherweise nicht ganz neidlos, an.

Dieses Jahr hatten wir unseren Urlaub in Holland verbracht. An sechs von sieben Tagen hat es geregnet. Es war trotzdem ein schöner Urlaub. Aber irgendwie „reicht“ es schon jetzt nicht mehr. Mich zieht es schon wieder weg.

Nicht mal weit weg, nein. Ich habe neulich einen Artikel über die Teufelsschlucht in der Eifel gelesen. Ich war fasziniert. Ich liebe verwunschene Wälder. Mein Mann und mein Sohn lieben den Wald auch. Ich würde am liebsten sofort hin. Und das beste: Gleich in der Nähe gibt es einen Dinosaurier-Park! Und mein Sohn liebt die Urzeit-Giganten gerade so sehr. Es wäre der perfekte Ausflug! Aber an einem einzigen Tag für uns nicht machbar. Wir würden zu viel Zeit im Auto verbringen.

Und so fing ich an zu träumen und suchte eine nette Ferienwohnung in einem nahe gelegenen Resort. Ein langes Wochenende dort, gar nicht mal so teuer. Und die reizvolle Eifel mit vielen Ausflugszielen gleich vor der Tür. Und wie ich so bin, habe ich mir das alles schön ausgemalt und fest in den Kopf gesetzt.

Und dann nahm mein Mann mir den Wind aus den Segeln. Berechtigterweise. Eigentlich ist er nämlich kein Spielverderber, im Gegenteil. Aber es steht noch so viel an. Neues Sofa, ein passender Tisch dazu, diverses an Kleinkram. Wir müssen daher ein bisschen besser haushalten im Moment. Und das weiß ich eigentlich auch selbst.

Aber es frustriert mich. Nächste Woche hat mein Mann Urlaub, das Wetter ist toll. Es wäre perfekt gewesen. Und jetzt habe ich den Blues. Den Fernwehblues.

Ich will, dass er wieder abhaut. Den Ausflug können wir schließlich irgendwann nachholen. Das sagt der schlaue Kopf. Aber das sehnsüchtige Herz zeigt ihm ’nen Vogel.

Doch mein Kopf hat das Herz zurechtgestutzt und nun hat es klein beigegeben. Das ist zumindest die offizielle Version. Inoffiziell will ich immer noch weg.

Wir werden uns die Zeit aber auch ohne Urlaubsreise schön machen, das weiß ich.

Ich kann Dich nicht leiden, Fernweh! Du kannst nächstes Jahr wiederkommen. Dieses Jahr kann ich Dich nicht mehr gebrauchen.

Geht es Euch auch manchmal so? Zieht es Euch auch in die Ferne?



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