Wenn es an der Zeit ist einen neuen Weg einzuschlagen

Ich erinnere mich nur allzu gut daran, wie ich krampfhaft hab versucht habe mir mein Studium schön zu reden und es auf biegen und brechen zu beenden.

Nur ging es nicht, da null Interesse dahinter war.
Es war von Anfang an zum scheitern verurteilt. Nur wollte ich es damals nicht wahrhaben, obwohl alles gegen mich und das Studium sprach.

In den meisten westlichen Kulturen werden wir so erzogen, dass es richtig ist zu kämpfen, was an sich nicht falsch ist.
Nur manche Dinge fühlen sich einfach falsch an und bringen uns auch nicht weiter, sondern reiten uns so richtig in die Scheiße und stehen unserer Selbstverwirklichung im Weg.

An diesem Punkt aufzugeben, um etwas neues zu machen ist für mich wahre Stärke und hat rein gar nichts mit Versagen zu tun.

Manchmal ist es richtig eine Sache hinzuschmeißen und einfach zu gehen. Wir alle hassen es aufzugeben, zu versagen oder nachzugeben.
Wir lieben die Herausforderungen des Lebens und halten uns durchgehend auf Trab, bei dem was es als nächstes zu erreichen gibt.
Doch manchmal läuft es nicht so, wie wir es wollen und genau solche Momente sollten wir wahrnehmen, unsere alte Philosophie über Bord werfen und mit noch vorhandenem Stolz weiterziehen und etwas anderes probieren.

Manchmal wollen wir unbedingt etwas erreichen, was aber nicht richtig für uns ist. Anstatt sich dadurch fast auszuknocken, macht es mehr Sinn, den Moment wahrzunehmen, wenn es an der Zeit ist zu gehen. Das erspart viel Ärger, Stress und Zeit.

Es zeigt, dass du über dem stehst, was dich da zur Weißglut treibt.

Loszulassen und weiterzuziehen impliziert, dass du Kontrolle über dein Leben hast und nicht davor scheust Entscheidungen zu treffen.
Du triffst eher eine Entscheidung, anstatt dass die Situation dich kontrolliert und für dich entscheidet.

Wenn du in zehn Jahren zurückblickst, wirst du eh darüber lachen.
Das ist jetzt kein “Zeit heilt alle Wunden“ Ding, sondern eher der Ansatz, dass Zeit und Distanz zu deinen jetzigen Problemen dir eine bessere Sicht und Perspektive geben wird.
Und um das zu tun, musst du erst mal gehen, nach vorne schauen und Platz zwischen dir und dem “Problem“ schaffen.

Wenn ich zurückblicke und darüber nachdenke, was ich anders gemacht hätte, dann wäre es ganz klar eher aufzugeben. Ich wusste ja schon recht früh, dass es nichts werden kann oder mich einfach nur unglücklich machen würde. Dennoch habe ich verbissen daran festgehalten und habe Jahre verschwendet – oder wenn ich es positiv betrachte – meine Lehre daraus gezogen.

Wenn sich dein Weg zu anstrengend oder falsch anfühlt, ist es an der Zeit, an der Kreuzung stehenzubleiben und woanders abzubiegen.

 


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