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Dann ist dieser Umstand nicht nur eine Umstellung für Mama und Papa. Gerade wenn es sich um das zweite Baby handelt, wird die Welt des erstgeborenen Kindes gehörig auf den Kopf gestellt. Es bedeutet für die Erstgeborenen eine riesen große Veränderung. Die Lebensumstände ändern sich gehörig für den kleinen Menschen, der plötzlich als „Größer“ betitelt wird. Bei aller Freude über das neugeborene Baby darf auf das Kleinkind nicht vergessen werden.
Plötzlich ist nichts mehr, wie es war
Das Kleinkind braucht noch genauso die gleiche Zuwendung, wie vor der Geburt des zweiten Kindes. Dieser Umstand ist vielen Müttern und Vätern sonnenklar, dennoch ist es oft schwer umzusetzen, die Gepflogenheiten, die noch vor der Geburt geherrscht haben, beizubehalten. Da gab es bestimmt Zeiten, wo in der Früh ausgiebig mit der Mama gekuschelt wurde. Aber nun verlangt in den frühen Morgenstunden Nachwuchs Nummer zwei die geballte Aufmerksamkeit. Nun heißt es für den bzw. die Große bitte hinten anstellen und dem kleinen Geschwisterchen den Vorrang einräumen. Kein leichtes Unterfangen für die Erstgeborenen. Denn die Zeit der Eltern muss jetzt geteilt werden. Aber dieses Teilen gestaltet sich bei Weitem nicht so einfach, wie wenn man die Waffel in zwei gleiche Teile bricht. Klar, ein Neugeborenes braucht viel Aufmerksamkeit, sei es am Tag oder in der Nacht. Aber es gibt auch Zeiten, da mützelt der neue Erdenbürger tief und fest und dann ist es endlich an der Zeit, sich dem großen Sprössling zu widmen. Er hat doch schon so sehnsüchtig darauf gewartet, mit Ihnen zu spielen. Die Bauklötze warten schon gestapelt im Kinderzimmer, auf geht’s Mama oder Papa. Wer dann die Energie aufbringt, um mit dem Kleinkind zu spielen, der ist sicher am richtigen Weg. Denn wird die Zeit, während das Baby schläft, für sich selbst genutzt, kommt sich das Kleinkind überflüssig vor und das sollte es auf keinen Fall. Größere Geschwister haben es verdient, dass mit ihnen noch unbekümmert und auch lange herumgetollt wird und das sie nicht mit der Ausrede: Du bist jetzt schon ein großes Kind, Du verstehst das schon, abgespeist werden.
Die Konstellation Mama Papa und ich wurde durchbrochen
Denn wie soll ein Zwei- oder Dreijähriger das plötzlich verstehen, dass es auf einmal einen neuen kleinen Menschen in ihrer Familie gibt? Bisher gab es ja nur die Konstellation Mama Papa und ich und mit dieser war der kleine Sprössling vollauf zufrieden.
Darum ist ein eifersüchtiges Verhalten in den ersten Wochen nach der Ankunft des kleinen Babys nicht verwunderlich. Auch Wut und Trotz können sich dazugesellen. Denn wer lässt sich schon gern vom Thron stürzen? Der kleine Mann nicht und die smarte little Lady natürlich genauso wenig. Ihr junges Leben ist so programmiert, dass sie der Mittelpunkt von Mama und Papa sind und Schlag auf Schlag sollte es plötzlich anders sein. Die große Eifersucht kann wachsen, wenn man sie als Eltern nicht in den Griff bekommt, aber sie verschwindet auch ganz schnell wieder, wenn die richtigen Maßnahmen gesetzt werden.
Komplimente bewirken Wunder
Wichtig ist es auch, dass die Erstgeborenen jetzt Komplimente erhalten. Denn das Augenmerk richtet sich nun einmal in den Anfangswochen auf das Baby. Darum sagen Sie dem Kleinkind, wie toll sie es finden.“ Du bist ein großartiger großer Bruder“, kommt vom Vater. „Du bist ein taffes Mädchen, ich bin stolz auf Dich“, von der Mama. Solche Komplimente bewirken oft wahre Wunder.
Das Kind darf nie das Gefühl haben, ach das Baby nimmt mir Mama und Papa weg. Denn niemand darf mit Verlustängsten konfrontiert werden, schon gar nicht das Erstgeborene. Wenn ein liebevoller Umgang herrscht, dann kommt das Kind überhaupt nicht auf die Idee, ihm könnte was weggenommen werden.
Eine Überraschung vom Baby
Bei der Ankunft des Neugeborenen bekommt das Kleinkind meist eine Überraschung, die das kleine Herz höher schlagen lässt. Klarerweise hat dieses Geschenk das Baby mitgebracht, weil es sich so freut, ein Geschwisterchen zu haben. Die kindliche Fantasie kann noch so leicht beflügelt werden. Nützen Sie als Eltern diese Chance.
Wie weit Sie das Kind bereits in die Schwangerschaft einweihen, hängt natürlich mit dem Alter des Kindes zusammen. Ab einem Alter von drei bis dreieinhalb Jahren kann dieses Vorhaben schon gelingen.
Wenn Sie Babygeschenke erhalten, dann lassen Sie es doch dem Kind aufmachen. Kinder lieben Geschenke, auch wenn sie nicht für sie gedacht sind. Aber Geschenke aufmachen, macht Freude. Wenn Sie einen Babystrauss erhalten, darf das Kind zum Zauberkünstler werden. Hokuspokus und plötzlich ist eine Mütze herbeigezaubert. Familienglück kann oft so einfach gehalten sein, wenn die Eltern nicht mit der Tür ins Haus fallen, sondern sich in das Kind hineinversetzen und die Welt mit ihren Augen betrachten.
Viele Eltern, die sich nicht für ein Einzelkind entschieden haben, können bei dieser Thematik mitreden, vielleicht teilen Sie Babystrauss Ihre Erfahrungen mit. Haben weitere Tipps und Tricks auf Lager, wir freuen uns darauf.