Oder: Willkommen in der Klausurenzeit!
Ich bin Vollzeit-arbeitende Studentin. Mein Leben besteht im Prinzip also aus nichts außer Arbeit, Uni, lernen, schlafen. Einerseits ist das natürlich nicht schlecht. Komme ich so doch nicht auf dumme Ideen. Andererseits ist es manchmal wirklich zermürbend, denn ich habe gar keine Zeit, um auf dumme Ideen zu kommen! ;-)
Mit “manchmal zermürbend” meine ich hauptsächlich die Klausurenzeit. Jeder Student kennt es: Viel zu viel Wissen, das in viel zu wenig Zeit in den Kopf geprügelt werden muss.
Wenn man aber berufsbegleitend studiert, dann muss man sich ziemlich gut organisieren, um auch die Lernerei mit unter den Hut zu bekommen. Deshalb schreibe ich Pläne, stehe zeitig auf, lerne, lerne, lerne, verzweifle, lerne weiter. Alles nur, um dann mein geballtes Wissen in Worten auf ein Blatt Papier zu brechen und dann nahtlos für die nächste Arbeit zu lernen. In der Klausurenphase gleicht mein Leben dem Film “Täglich grüßt das Murmeltier!”.
Aber ich wollte es nicht anders. Ich habe bereits einige Fortbildungen abgeschlossen, und spätestens nach einem Jahr habe ich etwas Neues gebraucht. So kam ich dann zu meinem “verkürzten” Studium, das ich neben meiner Vollzeitstelle bewältige.
“Das was du machst ist doch krank!” , “Du bist doch ein bisschen irre, oder?” und “Warum tust du dir das an?” – sind noch die mildesten Aussagen, die ich gehört habe, als ich von meiner neuen Wahnsinnsidee erzählte.
Und manchmal frage ich mich selbst: “Warum tust du dir das eigentlich an?” Und ich sage es ganz ehrlich heraus, auch wenn es ekelhaft klingt: Ich tue das gerne. Ich studiere gerne, weil ich gerne viel weiß. Mein Kopf braucht es, gefordert zu werden und wenn ich nichts tue, habe ich das Gefühl, ich verdumme – vielleicht langsam, aber sicher.
Es ist die Herausforderung, die ich brauche. Es gibt ein Zitat, leider ist der Verfasser unbekannt, welches meine Motivation zu 100% treffend beschreibt:
I’m going to succeed because I’m crazy enough to think I can.
Ja, ich bin verrückt genug, daran zu glauben, dass ich alles schaffen kann was ich will. Ich habe in vielen, vielen Situationen gelernt, dass der Mensch (in diesem Falle: puppinski. ;-) ) viel mehr schafft, als er zu glauben vermag. Das merkt man aber nur, wenn man sich traut und an sich glaubt. Außerdem ist das Gefühl, Dinge zu tun, die einem niemand zutraut, einfach dermaßen gut, dass es sich lohnt, immer und immer wieder seine vermeintlichen Grenzen neu zu stecken, indem man verrückt genug ist, dem Wahnsinn die Türe zu öffnen, wenn er an die Haustür klopft.
Und das habe ich getan: Ich habe dem Wahnsinn die Türe geöffnet, und bin im berufsbegleitenden Studium gelandet.
Das erzähle ich euch heute, weil ich bisher noch nicht von diesem großen Teil meines Alltags erzählt habe, obwohl ich mich hauptsächlich den großen und kleinen Dinge meiner Welt widme. Und weil ich mich frage, ob ihr Lust habt, mich auf meinem Weg zum Bachelor zu begleiten. Soll ich euch von den großen und kleinen Momenten erzählen, in denen man sich als berufsbegleitender Student fragt “was zum Teufel einen geritten hat?”, von den Augenblicken in denen man sich nicht sicher ist, ob man das jemals überleben wird, aber auch von den großartigen Momenten, in denen man vor lauter Glück und Freude die Welt umarmen will?
Also ich hab schon Lust darauf, ihr auch?