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Risse in Wänden und Decken können durch die unterschiedlichsten Ursachen auftreten. Bei einem Neubau entstehen meist innerhalb der ersten zwei bis fünf Jahre sogenannte Setzrisse. Diese sollte man beobachten und dokumentieren, um gegebenenfalls Gewährleistungsansprüche gegenüber seiner Baufirma anmelden zu können.
Setzrisse bis zu einem Millimeter Breite stellen normalerweise keine Probleme dar. Doch vergrößern sie sich, sollte man auf die Hilfe eines Fachmannes zurück greifen und sich am besten von einem unabhängigen Gutachter beraten lassen. Insbesondere bei den heute neu gebauten Gebäuden mit einer kurzen Bauzeit von 3 – 6 Monaten, besteht vermehrt die Gefahr, dass Risse auftreten können. Grund ist hier meist die kurze und deshalb oft nicht ausrechende Trocknungszeit des Rohbaus. Somit erhöht sich das Risiko, dass im Nachhinein Risse entstehen. Nicht ohne Grund wurden tolle Häuser früher im Spätsommer gebaut, damit diese über den Winter gut austrocknen können.
Ursachen von Rissen
Auch nach dem Verputzen der Wände (innen und außen) können Veränderungen der Lage, der Form und des Volumens der einzelnen Bauteile noch zu Rissen führen. Sie verlaufen in der Regel senkrecht, unterliegen sogenannten rissverursachenden Spannungen. Man kann an der Form bzw. dem Verlauf sehen, welche Ursachen dafür verantwortlich sind.Verlaufen sie horizontal, kann ein Schwinden in vertikaler Richtung oder Formveränderungen der Nachbarwände die Ursache dafür sein.
Risse können verschiedenartig auftreten, z.B. vertikal – verzahnt, schräg – stufenförmig, vertikal – gerade oder horizontal – gerade. Auf Schubspannungen sind schräge, abgestufte Risse zurück zu führen. Hier sind zwischen benachbarten Trennwänden in vertikaler Richtung verlaufen Formänderungen zu erkennen. So können beispielsweise auch zwischen obersten Geschossdecken oder Dachdecken und den Wänden Spannungsrisse entstehen. Des weiteren können Setzrisse durch ein Durchbiegen der Geschossdecken unter den darüberstehenden gemauerten Wänden entstehen.
Hilfe gegen Risse in Wänden
Um das Riss-Risiko zu verringern, sollten vor dem aufbringen des Wandputzes zusätzliche technische Vorbereitungen getroffen werden. Hier können z.B. geeignete Haftbrücken oder ein Spritzbewurf vor dem eigentlichen Putzauftrag angewendet werden. Des Weiteren kann ein Putzträger mit teilweiser Loslösung vom Untergrund angewendet werden. Auch Bewegungsfugen im Putz bringen meisten den gewünschten Erfolg, damit die Risse nicht durch den Putz durchkommen können. Weiterhin spielt die Verarbeitung Verarbeitung bzw. der verwendete Putzmörtel eine wichtige Rolle, wenn sich Risse bilden. Lässt man die Putzarbeiten von einem Fachmann durchführen, können viele Probleme von vorneherein vermieden werden. Denn der Profi kennt die Tricks und wird diese zur Vermeidung von Gewährleistungsansprüchen auch einsetzen.
Da man gerade in Neubauten kaum um Risse herumkommt, sollte man am besten in den ersten 4-5 Jahren auf Tapeten oder sonstige Wandbeläge verzichten. Sind die Wände richtig ausgetrocknet kann man mit der Wandgestaltung beginnen und Tapeten oder alternative Wandbeläge wie Baumwollputz auftragen. Das sieht nicht nur toll aus, sondern hilft auch, die unschönen Makel in der Wand zu verdecken.