Wenn das Brot zum Feind wird – Gluten als Auslöser für Beschwerden

Wenn das Brot zum Feind wird – Gluten als Auslöser für Beschwerden

Unter den Nahrungsmittelunverträglichkeiten bildet die gegen Gluten eine der größten Gruppen. Welche verschiedenen Formen der Unverträglichkeit es gibt, was sie auslösen kann, und wie Sie erkennen, ob Sie zu den Betroffenen gehören, wollen wir heute betrachten.

Was ist Gluten (sprich: Gluteeen)?

Dieser Stoff gehört zu den Eiweißen. Es ist ein Klebeiweiß, dass in Grannen tragenden Getreidearten vorkommt. Also zum Beispiel in Weizen (Rohstoff für Weißmehl), Roggen, Hafer oder auch Gerste. Die Grannen sind die festen, spitzen Auswüchse an den Ähren. Ob Sie nun unverträglich reagieren oder nicht, so oder so weiß man inzwischen, dass der menschliche Organismus mit Gluten rein gar nichts anfangen kann. Tatsächlich kann der lange und häufige Verzehr dieses Stoffes einen wichtigen „Beitrag“ zu einer anständigen Übersäuerung leisten, auch bei gesunden Menschen.

An der Getreideähre ist der Sinn dieses Eiweißes, dass die Ähre beim Reifen nicht einfach auseinanderfällt. Die Körner werden beim Reifen immer schwerer, also hat Mutter Natur sie kurzerhand zusammen geklebt, damit sie die Reife erlangen und nicht vorher schon herunterfallen. Das wäre sinnlos, denn ein unreifes Korn keimt ja nicht. Eine interessante Frage ist nun, ob und inwiefern sich das Gluten bei der Züchtung unserer Kulturgetreide verändert hat. Wenn Sie sich eine wilde Weizenähre anschauen, so sieht die ganz anders aus, als ihre Verwandte aus dem Nutzanbau. Das gleiche gilt für die anderen Getreidearten. Manche Ur-Getreide sind inzwischen nahezu ausgestorben, so dass die Beantwortung dieser Frage recht schwierig sein dürfte.

Glutensensitivität

Dieses Krankheitsbild beschreibt eine Überempfindlichkeit gegen Gluten. Sie findet, wie so viele Erkrankungen, im Darm statt. Bildhaft betrachtet, schuftet der Darm wie ein Schwerstarbeiter beim Versuch, das Gluten zu verarbeiten. Dabei werden Gase frei, die zu oft schmerzhaften Blähungen führen. Da er seine Aufgabe nicht schafft, wird er irgendwann frustriert. Entweder packt er das ganze Gluten und schmeißt es mit einem Ruck raus, Sie bekommen Durchfall. Oder er schaltet auf stur und verlangsamt die Peristaltik, Sie haben Verstopfung.

Auch der Magen „hilft“ etwa durch gewaltige Säureausschüttungen, was zu Sodbrennen oder auch Magenschmerzen führt. Weiterhin sind auch Störungen des Allgemeinbefindens, wie Müdigkeit, Kopfweh gar Symptome von Schizophrenie, beschrieben. All das entsteht, weil der Körper mit aller Kraft versucht etwas zu verarbeiten, was er nicht verarbeiten kann. Glutensensitivität entsteht also, wenn Ihr Körper einen ausgeprägten Ehrgeiz hat und absolut jede Aufgabe, und sei sie noch so unmöglich, meistern will.

Der Weg aus diesem für Betroffene leidvollen inneren Kampf heraus ist das strikte Meiden von glutenhaltigen Lebensmitteln. Hier ist auch zu beachten, wo Ihre „Reizschwelle“ liegt. Bei diesem Krankheitsbild gibt es Betroffene, die überhaupt kein Gluten vertragen, andere können geringe Mengen durchaus tolerieren aber eben nicht viel.

Zöliakie (Sprue) und Weizenallergie

Irrtümlich werden Zöliakie und Weizenallergie manchmal synonymisch gebraucht. Dabei betrift die Zöliakie, manche sagen auch Glutenallergie, sämtliche Getreidesorten, die Klebereiweiß, also Gluten, enthalten. Bei einer Weizenallergie dagegen sind die Auslöser verschiedene Proteine im Weizen. Sie kann sich wie eine Heuschnupfenallergie mit Erkältungs- und Astmasymtomen äußern, aber auch Haut oder Darm betreffen. Diese Allergieform ist äußerst selten und schwer feststellbar. Weizenallergiker können auch auf glutenfreie Produkte reagieren, weil dort evtl. andere Weizenproteine noch enthalten sind. Sie müssen also auf alles verzichten, was Weizen direkt oder in seiner verarbeiteten Form enthält.

Feststellen und handeln

Woher weiß man denn nun, ob man eine Glutenallergie  hat? Hier hilft nur, sich selbst zu beobachten.

  • Liegen Ihnen Brot und Backwaren schwer im Magen?
  • Leiden Sie nach dem Genuss unter Blähungen?
  • Schlägt Ihnen der leckere Kuchen gewaltig aufs Gemüt?
  • Makaber aber sinnvoll: Können Sie mit dem Essen von glutenhaltigen Nahrungsmitteln Magen-Darm-Beschwerden auslösen?

Die moderne Medizin hat sowohl der Sensitivität als auch der Zöliakie gegenwärtig nichts entgegen zu setzen. Doch berichten Betroffene, dass eine Darmsanierung, sowie gründliche Entgiftungskuren dreimal im Jahr das eigene Befinden erheblich gebessert haben. Die sinnvolle Ernährungsumstellung auf glutenfrei ist schwierig, jedoch mit erfahrenen Coaches und Beratern sehr gut zu machen.

Noch ein Tipp: Ersparen Sie sich selber Dinge wie glutenfreies Weißbrot! Es ist sündhaft teuer und schmeckt wirklich nicht besonders gut. Ein Brot aus Buchweizen (Mehl wird aus Bucheckern gemacht) ist günstiger und viel schmackhafter. Auch das Kartoffelbrot unserer Omas kann man sehr gut vertragen und es schmeckt einfach lecker. Zum Festigen des Teiges nehmen Sie statt Mehl einfach Kartoffelstärke. Funktioniert genauso und gibt einen besonders feinen Teig.

Was darf ich den essen, wenn ich glutenunverträglich bin

Kartoffeln und Kartoffelprodukte, Gemüse, Obst, Fleisch. Bei den Geteidearten: Reis und Reisprodukte, Mais, Buchweizen, Alfalfa-Mehl, Maniok. Eine gute Auflistung aller Verbote und erlaubten Getreide und ihrer Nebenprodukte finden Sie auch in dem Food-Info Artikel über Zöliakie. Noch ein Tipp: Es hat sich gezeigt, dass eine Glutenunverträglichkeit ganz gerne früher oder später auch eine Laktoseunverträglichkeit „im Schlepp“ hat. Beobachten sie sich also, wenn Sie Milchprodukte zu sich nehmen.

Viele Betroffene glauben, Gluten sei nur im Weißmehl, essen also Vollkornprodukte und bekommen Beschwerden. Der Grund ist, dass das Gluten sich am und im Korn befindet, also natürlich auch am Vollkorn! Richtig ist jedoch, dass etwa im Roggenvollkornbrot weniger Gluten ist, als im klassischen Frühstücksbrötchen. Ernährungsumstellung und genaues Lesen von Inhaltsstoffen auf Lebensmittelverpackungen ermöglichen ein beschwerdefreies Leben. Achten Sie gut auf sich!

Sind sie betroffen? Wie gehen sie damit um, was sind Ihre kleinen Tipps und Tricks. Schreiben Sie  gerne einen Kommentar, vielleicht hilft er einem anderen Leser.

Photo Credit: Whatsername? via Compfight cc

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