Wenn böse Bullen zur Waffe greifen

Wenn böse Bullen zur Waffe greifenEinige von Euch haben sicherlich darüber erfahren, wie ein böser Cop aus Berlin einem nackten Mann eine Kugel verpasste weil dieser nicht den Anweisungen folgte, das Messer fallen zu lassen. Das Opfer tobte zuvor vor dem Berliner Rathaus, verletzte sich mit dem Messer immer wieder selbst und als die Beamten ihn daraufhin zu Ruhe bringen wollten, versuchte er sie anzugreifen. Er wird niedergeschossen, stirbt kurz darauf noch im Krankenwagen und die Medien kochen wie erwartet weil es hätte doch anders gelöst werden sollen. Warum sofort zur Waffe greifen und schießen? Mir dreht sich der Magen um wenn ich die Kommentare von Klugscheißern lese, die der Meinung sind, wären sie selbst vor Ort gewesen, wäre alles anders geworden…besser wohlgemerkt! Es gibt doch so viele andere Möglichkeiten um eine Gefahr zu bannen, alle wissen das, nur die bösen Bullen wie immer nicht! Ich stelle fest, die gute Mutter Erde trägt offenbar ziemlich viele hausgemachte Helden, die vom warmen Sessel aus Weisheiten verbreiten wie sich ein Polizist unter Stress zu verhalten hat. Man kennt sich schließlich mit Stresssituationen aus, denn letztens als sich zwei Nachbarn stritten, weil der Hund des eines vor dem Haus des anderen geschissen hat, konnte man auch schlichten und siehe da…alle Beteiligten leben, selbst der Hund! Warum hat das dann nicht im Berlin geklappt? Warum musste der Mann sterben? Die Antwort ist dabei sehr simpel…er starb weil er einen anderen Menschen anzugreifen und zu verletzten versuchte. Dem Polizisten blieben wahrscheinlich wenige Augenblicke um zu entscheiden was er zu tun hat und das alles in einem Moment, in dem das Adrenalin das Herz fast zum platzen bringt. Warum hat er nicht besser gezielt? Auf Schulter oder Beine? Verdammt nochmal…weil das kein Computerspiel ist bei dem nach Game Over weiteres Leben geschenkt wird und der Spieler unendlich viele Chancen hat, den Level effizienter abzuschließen als vorher! Es gibt Momente im Leben, da steht ein Mensch vor einer schnellen Entscheidung, die unter Umständen auch fatale Folgen nach sich ziehen kann. Wenn es dabei um Gesundheit oder Leben (eigenes oder von Menschen, die einem nahe stehen) geht, wird schnell reagiert ohne zu kalkulieren was zu tun ist damit kleinstmöglicher Schaden entsteht. Ein Vater, der sein schwer erkranktes Kind ins Krankenhaus fährt wird nicht unbedingt vor jeder roten Ampel stehen und von einem Mann, dessen Frau von zwei brutalen Jugendlichen angegriffen wird kann man nicht erwarten, dass er mit Bibelzitaten die Angreifer zur Besinnung bringt. Jeder, der einem anderen Menschen angreift, musst damit rechnen, dass er aufgrund von Gegenwehr verletzt oder gar getötet wird. Und bitte jetzt nicht schwachsinnig argumentieren, der Mann vor dem Berliner Rathaus sei geistig verwirrt gewesen und das hätten die Polizisten bei ihren Maßnahmen berücksichtigen müssen. Klebte an seinem nackten Arsch ein Zettel „Sorry, habe nicht alle Latten im Zaun, will nur spielen“? Nein!

Allen Wohnzimmerhelden möchte ich anschließend eins sagen…das Schicksal ist oft launisch und es kann sein, dass es auch Euch in eine Situation hinein manövriert, in der ihr selbst einer realen Lebensgefahr ausgesetzt wird! Nicht, dass ihr in dem Moment auf die Idee kommt 110 zu wählen und diejenigen um Hilfe anbettelt, die von Euch zuvor als hirnlose, uniformierte Neandertaler verhöhnt wurden. Aber ich bin mir sicher, ihr kommt in jeder stressigen und gefährlichen Situation zurecht. Mit diplomatischen Reden und gezieltem Kneifen in die Schulter des Angreifers werdet ihr zu einer Deeskalation führen…in der Wohnzimmer-Theorie hat es doch wunderbar funktioniert, oder?


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