Wenigstens auf Gauck ist Verlass

Ach ja, man kann sich auf nichts mehr verlassen heutzutage. Wobei es schon bemerkenswert ist, mit welcher Konsequenz sich der Lobbyverein der deutschen Autofahrer gerade zerlegt. Dem Spaß am Autofahren wird es sicherlich keinen Abbruch tun bzw. an der Notwendigkeit für viele Menschen, sich mit dem Auto von A nach B bewegen zu müssen, weil die Bahnstrecke stillgelegt wurde und auch der Bus nicht in die Pampa fährt. Ist schon lustig, was die Vereinsmeyer sich alles haben einfallen lassen.

Das Fälschen von Statistiken ist ja nur eine Fingerübung, die eigentlich jeder beherrschen sollte, der regelmäßig irgendwelche Zahlen veröffentlicht, mit denen irgendwas bewiesen werden soll. Bei der Arbeitsagentur, im Haushaltsausschuss oder in den Kultusministerien beispielsweise sitzen virtuose Statistik-Interpreten, die geben gegen Entgelt bestimmt auch Nachhilfe. Aber ein Stadion mit dem Hubschrauber trockenföhnen oder überhaupt mit dem Rettungshubschrauber privat durch die Gegend zu fliegen, das ist schon etwas dreister. Und dann diese ganzen Werbekostenzuschüsse, Immobilien und was man sonst noch mit Vereinsbeiträgen finanzieren kann – aber die deutschen Autofahrer habens ja. Warum sollte den ausgerechnet der ADAC eine der letzten Bastionen sein, vor der die sonst übliche Selbstbedienungsmentalität halt macht?! Die sind ja keine Obdachlosenhilfe, keine Biokooperative und keine – hahaha – Kirche.

Moral ist immer etwas für die anderen. Das hat auch die angewandte Moralkeule des deutschen Feminismus gerade bewiesen. Ich finds ja eigentlich schon wieder gut, dass Alice Schwarzer jetzt im Club der Steuerhinterzieher die Quotenfrau gibt. Das ist ja nichts, wofür sie sich schämen müsste, dass machen ja irgendwie alle, wenn sie nur genug Kohlen haben. Warum also immer nur Männer? Klaus Zumwinkel, Theo Sommer, Uli Hoeneß – gut, es gibt halt auch nicht so viele Frauen, die so richtig dicke Kohle verdienen, aber Alice Schwarzer hats rausgerissen. Dafür sollte man jetzt wirklich nicht so auf ihr herumhacken.

Immerhin auf einen ist weiterhin Verlass: Auf unseren Bundespräsidenten Joachim Freiheit! Verantwortung! Gauck. Der hat in seiner Rede auf der Münchner Sicherheitskonferenz über dieses gute, weltoffene und überdurchschnittlich globalisierte (das hat er so gesagt) Deutschland geschwärmt und festgestellt, dass es im deutschen Interesse ist, dieses wunderbare Ordnungsgefüge, in dem Interessen mit grundlegenden Werten verbunden werden (was immer das bedeuten soll) zu erhalten und zukunftsfähig zu machen.

Zukunftsfähig kennt man ja schon: Das tut immer irgendwem weh. Auch in Zukunft. Und wenn der Einsatz der Bundeswehr erforderlich ist, dann darf man weder aus Prinzip “nein” noch reflexhaft “ja” sagen. Sondern nur gut überlegt. Also ja sagen. Denn es geht ja um die Menschenrechte. Und um Vertrauen. Und überhaupt die universellen Werte. Also um Kohle und Profit. Das hat er so nicht gesagt, das ist aber das, was in der freien Welt tatsächlich mit Waffengewalt verteidigt wird. Davor sollte man die Augen wirklich nicht verschließen.



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