In der Innenstadt von Bangkok am 25. Mai 2014. Weitere Proteste nach der Machtübernahme durch die Militärjunta.
Wegen der anhaltenden politischen Spannungen in den Nachbarländern wird man im kambodschanischen Tourismusministerium offensichtlich langsam nervös. Das gesteckte Ziel ist, das in diesem Jahr 4,8 Millionen Gäste nach Kambodscha kommen sollen, aber ist das nach den jüngsten Ereignissen in der Region überhaupt noch möglich? Diese Frage hat man sich gestern in Phnom Penh in einer vom Tourismusministerium einberufenen Krisensitzung gestellt.
Ein Bericht vom Anfang des Monats hat gezeigt, das die Besucherzahlen aus Thailand, im ersten Quartal des Jahres, gegenüber dem Vorjahr, um 13 Prozent gefallen sind. Bei der Sitzung hat der Tourismusminister vor Vertretern der Industrie betont, wie wichtig der Tourismus, für das Königreich sei. Besucher die aus den Nachbarländern Thailand und Vietnam einreisen würden einen großen Teil des Tourismus ausmachen.
Weiterhin meinte der Tourismusminister, das das Land eine Werbekampagne braucht, um die Menschen in anderen Ländern mehr für Kambodscha zu begeistern. Man müsse die Leute darüber informieren, das wenn sie nicht über Thailand oder Vietnam nach Kambodscha kommen möchten, sie auch Direktflüge nehmen können. Besonders ansprechen wolle man damit Touristen aus Japan, Südkorea, China, Singapur und Malaysia. Dabei wurde eingeräumt, das mit den einzelnen Betreibern von Hotels diskutiert werden müsse, in wieweit sie mit vergünstigten Zimmerpreisen die Werbekampagne unterstützen können.
Der Präsident der Vereinigung kambodschanischer Reiseagenturen sieht die Lage weniger dramatisch. Er meint, das die Touristen Thailand einfach auslassen werden und dafür in Kambodscha und anderen Ländern der Region Urlaub machen werden. Die angespannte Situation bei den Nachbarn kann auch eine große Chance für Kambodschas Tourismus sein.
Auch der Vorsitzende des Pacific Asia Travel Verbandes erwartet keinen starken Rückgang von Besuchern die über die Grenze kommen. Der Tourismus sei trotz der Lage in Thailand weiter gewachsen. Er sieht keine Gefahr für Kambodscha solange Thailand nicht die Flughäfen oder Grenzübergänge schließt. Außerdem würde der Tourismus in Kambodscha nicht nur von der Route über Thailand abhängen, es bestehen auch die Möglichkeiten über Malaysia, Hong Kong, Singapur oder Qatar nach Kambodscha einzureisen.
Quelle: http://www.phnompenhpost.com/business/tourism-campaign-counter-unrest