Weniger ist mehr: Bewusster Konsumieren und Minimalism Lifestyle

Vor circa einem Monat bin ich umgezogen. In England und vor allem in London ist das fast wie ein Sport. Es ist keine Seltenheit, dass Leute in fünf Jahren vier, fünf, sechs mal umziehen. Nun ist es in London auch etwas einfacher umzuziehen, da sowieso fast alle Wohnungen/Zimmer möbliert sind, aber trotzdem. Der eine Umzug, mit nur ganz wenig Möbeln aber dafür umso mehr Kisten hat mir schon gereicht und ich werde in unserer aktuellen Wohnung bleiben, bis ich London verlasse.
Was mir während und nach dem Umzug aufgefallen ist: Ich habe unglaublich viel Kram, den ich nicht benutze und noch nicht mal vermisse. In unserem Wohnzimmer steht jetzt noch eine große Kiste mit Sachen von mir. Was da drin ist? Keine Ahnung. Bis jetzt hat mir nichts davon gefehlt. Es ist denke ich auch bezeichnend, dass ich sechs Pullover in meiner alten Wohnung vergessen hatte und es mir erst aufgefallen ist, als ich die Schubladen noch mal kontrolliert habe. Oder beim Einräumen der Schuhe dachte ich mir: Super! Passt ja alles perfekt! Und dann gehe ich zurück in mein Zimmer und finde eine Tasche mit acht Paar Schuhen, an die ich überhaupt nicht mehr gedacht habe.
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Das hat mir alles ziemlich zu denken gegeben. Seit dem ich arbeite habe ich fast jeden Monat eine Bestellung in einem Onlineshop aufgegeben. Ich mag online shopping nun mal. Aber brauche ich die Sachen wirklich? Eher nein. Einen rosafarbenen Blazer habe ich mir in einem Anflug von 'ich muss mal etwas seriöser aussehen im Büro' gekauft. Habe ich ihn bis jetzt angehabt? Nein, natürlich nicht.
Ich möchte bewusster konsumieren. Und zwar ab sofort. Und ich habe auch schon angefangen. Ich möchte nur noch kaufen was ich wirklich brauche. Das schließt nicht nur Kleidung ein, sondern auch Makeup und Einrichtung/Accessoires. Auch bei dem Essen möchte ich weniger unnötige Produkte kaufen. In England ist das Take Away Angebot so viel größer als in Deutschland und verführt schon sehr hier und da mal etwas mitzunehmen. Natürlich sind die Preise auch sehr heftig. Für 230g geschnittene Mango bezahlt man locker zwei Pfund, wenn nicht noch mehr. Eine ganze Mango bekommt man oft für 99 Pence. Und von den take away Kaffees möchte ich gar nicht anfangen und ich möchte auch nicht nachrechnen, wie viel Geld ich dafür schon verschwendet habe.
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Als zuletzt mein Augenbrauenstift aufgebraucht war, habe ich ihn nachgekauft, denn ich brauchte ja einen Neuen. Ich habe allerdings alles andere an Makeup links liegen gelassen und bin sofort zur Kasse gegangen. Ein erster kleiner Erfolg. So soll es nun auch bei allen anderen genannten Bereichen weitergehen. Ich will auch darauf achten mehr Fair Trade Kleidung zu kaufen und generell in bessere Qualität investieren. Ich hoffe so Geld zu sparen, das ich dann zum Beispiel in Reisen investieren kann.
In diesem Zusammenhang bin ich auch auf das Konzept des Minimalism Lifestyles und auf den YouTube Kanal von Jenny Mustard gestoßen. Ich finde ihre Videos sehr interessant und sie selber auch sehr sympatisch und inspirierend (wobei ich nicht alle ihre Ansichten teile..). Ich fand zum Beispiel ihren Tipp super, sich beim shoppen zu fragen, ob man das Teil auch zum dreifachen Preis kaufen würde. Ist die Antwort nein, sollte man es nicht kaufen, denn dann möchte man es nicht genug. Macht Sinn oder?

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