Wie in unserem Artikel zum Europäischen Tag des Fahrrads bereits angesprochen, steht der 5. Juni ganz im Zeichen der Umwelt. Denn heute wird der sogenannte Weltumwelttag (alternativ auch: Tag der Umwelt oder Welttag der Umwelt – engl.: World Environment Day) gefeiert. Und zwar – ganz dem Namen entsprechend -, von rund 150 Staaten auf der ganzen Welt. Grund genug die kuriosen Feiertage, unser kleines Blog ganz in den Dienst dieses Aktionstages zu stellen.
Eine kurze Geschichte des Weltumwelttag
Begründet wurde dieser Aktionstag bereits am 5. Juni 1972, welcher zugleich den Eröffnungstag des ersten UNO Weltumweltgipfels in Stockholm darstellte. Seitdem wurde der 5. Juni vom United Nations Environment Programme (UNEP, Umweltprogramm der Vereinten Nationen) als offizieller Aktionstag immer am 5. Juni festgelegt. Dabei geht das Ziel des Weltumwelttages mit dem Selbstverständnis des UNEP einher, welches sich als Stimme der Umwelt im Rahmen der Vereinten Nationen positioniert und – u.a. eben auch mit diesem Aktionstag – den schonenden Umgang mit der Umwelt als Grundlage einer nachhaltigen – und angesichts der klimatischen Veränderungen vor allem immer notwendigeren – Entwicklung einfordert. Dazu arbeitet das UNEP nicht nur mit anderen UN-Organisationen, sondern eben auch mit zahlreichen internationalen Verbänden, Regierungen, NGOs, Unternehmen und der Zivilgesellschaft zusammen.
World Environment Day – wechselnde Mottos und Städte
Seit 1974 trägt dieser Aktionstag jedes Jahr ein anderes Motto und gegenüber den ersten Jahren gibt es seit 1987 auch ein Land bzw. eine Stadt, die als Gastgeber der UNEP-Hauptveranstaltung zum Weltumwelttag fungiert. Im Folgenden eine komplette Liste aller Mottos und – falls vorhanden – Gastgeber des Welttages der Umwelt:
- 1973 Kein eigenes Motto
- 1974 Only one Earth during Expo ’74 – Spokane, USA
- 1975 Human Settlements
- 1976 Water: Vital Resource for Life
- 1977 Ozone Layer Environmental Concern; Lands Loss and Soil Degradation
- 1978 Development Without Destruction
- 1979 Only One Future for Our Children – Development Without Destruction
- 1980 A New Challenge for the New Decade: Development Without Destruction
- 1981 Ground Water; Toxic Chemicals in Human Food Chains
- 1982 Ten Years After Stockholm (Renewal of Environmental Concerns)
- 1983 Managing and Disposing Hazardous Waste: Acid Rain and Energy
- 1984 Desertification
- 1985 Youth: Population and the Environment
- 1986 A Tree for Peace
- 1987 Environment and Shelter: More Than A Roof – Nairobi, Kenia
- 1988 When People Put the Environment First, Development Will Last – Bangkok, Thailand
- 1989 Global Warming; Global Warning – Brüssel, Belgien
- 1990 Children and the Environment – Mexico City, Mexiko
- 1991 Climate Change. Need for Global Partnership – Stockholm, Schweden
- 1992 Only One Earth, Care and Share – Rio de Janeiro, Brasilien
- 1993 Poverty and the Environment – Breaking the Vicious Circle – Peking, China
- 1994 One Earth One Family – London, Großbritannien
- 1995 We the Peoples: United for the Global Environment – Pretoria, Südafrika
- 1996 Our Earth, Our Habitat, Our Home – Istanbul, Türkei
- 1997 For Life on Earth – Seoul, Südkorea
- 1998 For Life on Earth – Save Our Seas – Moskau, UDSSR
- 1999 Our Earth – Our Future – Just Save It! – Tokyo, Japan
- 2000 The Environment Millennium – Time to Act – Adelaide, Australien
- 2001 Connect with the World Wide Web of Life -Turin, Italien and Havana, Kuba
- 2002 Give Earth a Chance – Shenzhen, China
- 2003 Water – Two Billion People are Dying for It! – Beirut, Libanon
- 2004 Wanted! Seas and Oceans – Dead or Alive? – Barcelona, Spanien
- 2005 Green Cities – Plan for the Planet! – San Francisco, USA
- 2006 Deserts and Desertification – Don’t Desert Drylands! – Algier, Algerien
- 2007 Melting Ice – a Hot Topic? – Tromsø, Norwegen
- 2008 Kick The Habit – Towards A Low Carbon Economy – Wellington, Neuseeland
- 2009 Your Planet Needs You – UNite to Combat Climate Change – Mexico City, Mexico
- 2010 Many Species. One Planet. One Future – Kigali, Ruanda
- 2011 Forests: Nature at your Service – New Delhi, Indien
- 2012 Green Economy: Does it include you? – Brasilien
- 2013 Think.Eat.Save. Reduce Your Foodprint – Mongolei
Der World Environmet Day 2013
In diesem Jahr steht der Weltumwelttag am 5. Juni unter dem Motto: Think.Eat.Save. Reduce Your Foodprint und die Hauptveranstaltung wird in bzw. von der Mongolei ausgerichtet. Dabei liegt der Fokus 2013 auf der neu geschaffenen Kampagne der UNEP und FAO (UN Food and Agricultural Organization), welche zugleich das Leitmotiv für den diesjährigen Weltumwelttag vorgibt: Think.Eat.Save. Reduce Your Foodprint. Ziel dieser Kampagne ist es, ein öffentliches Bewusstsein für und gegen die Verschwendung von Lebensmitteln zu etablieren. So weisen UNEP und FAO darauf hin, dass jährlich etwa 1,3 Millionen Tonnen an Lebensmittel ungenutzt vernichtet werden, während statistisch jeder siebte Mensch auf der Welt hungern muss und in diesem Zeitraum täglich 20.000 Kindern an den Folgen von Hunger und Unterernährung sterben. Dementsprechend heißt es auch in der programmatischen Formulierung des World Environment Day 2013:
Given this enormous imbalance in lifestyles and the resultant devastating effects on the environment, this year’s theme – Think.Eat.Save – encourages you to become more aware of the environmental impact of the food choices you make and empowers you to make informed decisions. While the planet is struggling to provide us with enough resources to sustain its 7 billion people (growing to 9 billion by 2050), FAO estimates that a third of global food production is either wasted or lost. Food waste is an enormous drain on natural resources and a contributor to negative environmental impacts.
(Quelle: www.unep.org/wed/theme)
Die Wahl der Mongolei als diesjähriger Ausrichter der Leitveranstaltung des Weltumwelttages begründet die UNEP mit Hinweis, dass diese weltweit eines der (wirtschaftlich) am schnellsten wachsenden Länder sei, welches zugleich einen ökologisch nachhaltiges Wachstum in vielen ökonomischen Bereichen anstrebe.
Denn obwohl, so die weitere Begründung der UNEP, die Mongolei keinesfalls signifikant Lebensmittel verschwende, habe die traditionelle nomadische Lebensweise einiger Teile Bevölkerung Methoden hervorgebracht, die mit einfachsten Mitteln Nahrungsmittel für lange Zeit haltbar machten. In diesem Sinne liefere hier eine alte, tradierte Lebensweise mögliche Antworten bzw. Lösungen für die Herausforderungen der Moderne. Zumindest was den Umgang mit Nahrung und Lebensmitteln betrifft.
Weitere Infos zum Weltumwelttag gibt es unter:
- Offizielle Website der UNEP: www.unep.org (englisch)
- Wikipedia-Eintrag zum World Environment Day (englisch)