An einem so voll gepackten Termin wie dem 2. Februar darf die UNESCO mit einem eigenen Aktionstag natürlich nicht fehlen. Denn die hat dieses Datum bereits 1997 zum Welttag der Feuchtgebiete (engl. World Wetlands Day) erklärt, um die öffentliche Wahrnehmung der ökologischen Bedeutung der Feuchtgebiete zu verbessern. Grund genug, diesen Anlass mit in die Sammlung der kuriosen Feiertage aus aller Welt aufzunehmen, wobei im vorliegenden Falle natürlich das ernste Anliegen dieses Aktionstages im Vordergrund stehen soll. Um was geht es dabei?
Warum fällt der Word Wetlands Day auf den 2. Februar?
Die Wahl des 2. Februar als Datum für den World Wetlands Day ist seitens der UNESCO eine bewusste Entscheidung. Denn die Schaffung dieses Aktionstags im Jahr 1997 soll an das Datum der Verabschiedung der sogenannten Ramsar-Vereinbarung durch die UNESCO am 2. Februar 1971 erinnern.
Ob es darüber hinaus eine Verbindung zum ebenfalls heute begangenen Tag der Crepes in Frankreich (franz. La Fête des Crêpes oder La Chandeleur), dem nordamerikanischen Murmeltiertag (engl. Groundhog Day), dem Tag des Igels (engl. Hedgehog Day) oder dem Tag des arbeitslosen Duftbaums gibt, konnte ich im Zuge der Recherchen allerdings nicht herausfinden.
Eine kurze Definition des Begriffs Feuchtgebiet
Man tut ja grundsätzlich gut daran, bei solchen Aktionstagen kurz zu erklären, um was es hierbei eigentlich geht. Nur dass keine Missverständnisse aufkommen, handelt es sich bei dem heutigen Welttag der Feuchtgebiete NICHT um eine Promo-Aktion für das Buch der TV-Moderatorin Charlotte Roche. Hier geht es – die einleitenden Passagen deuteten dies ja bereits an – um Feuchtgebiete im Sinne von Feuchtbiotopen, also Gebieten, die im Übergangsbereich von trockenen zu dauerhaft feuchten Ökosystemen angesiedelt sind und insgesamt ca. 6 Prozent der Erdoberfläche ausmachen (= 24 Prozent der Nettoprimärproduktion).
Dabei werden unter dem Begriff Feuchtgebiet recht unterschiedliche Lebensräume subsumiert: Aue, Bruchwald, Feuchtwiese, Moor, Ried oder Sumpf. Ihnen allen gemeinsam ist, dass die dort ansässige Fauna und Flora sich an den jeweils ganzjährig vorhandenen Wasserüberschuss angepasst hat, hier aber vor allem auch als Rast- und Überwinterungsplatz für viele Vogelarten dienen. Darüber hinaus haben die Feuchtgebiete aber auch noch eine weitere große ökologische Bedeutung.
Denn zum einen fungieren sie als Grundwasserfilter und natürlicher Überschwemmungsschutz, zum anderen werden hier weltweit große Mengen an Kohlendioxid gespeichert. Gerade vor dem Hintergrund des letztgenannten Punktes spielt ihr Schutz eine wichtige Rolle bei den Bestrebungen zur Reduzierung des Treibhauseffektes. Insofern wird ihr weltweitere Schutz durch die Ramsar-Kovention geregelt und besonders betont.
Die Ramsar-Konvention von 1971
Die sogenannte Ramsar-Konvention ist eines der ältesten internationalen Vertragswerke zum Naturschutz und wurde als internationales Übereinkommen in Form eines völkerrechtlichen Vertrags zum Schutz der Feuchtgebiete als Lebensraum für Wasser- und Watvögel (engl. Convention on Wetlands of International Importance especially as Waterfowl Habitat) von der UNESCO initialisiert.
Dabei leitet sich Ihr Name – wie üblich bei solchen Vertragswerken – vom Ort der Vertragsverhandlungen, der iranischen Stadt Ramsar ab. Zwar wurde sie bereits 1972 verabschiedet, trat aber erst 1975 in Kraft. Aktuell ist die Konvention von 168 Staaten ratifiziert worden.
In diesem Sinne: Seid achtsam und natürlich vielen Dank an meine Eltern für die zur Verfügung gestellten Fotos.
Weitere Informationen zum Welttag der Feuchtgebiete
- Offizielle Website zum Ramsar-Abkommen: www.ramsar.org (englisch)
- Originaltext der Ramsar-Vereinbarung (deutsch)