Well

Well…! Wie schnell sich die Welt doch dreht. In eine Richtung, die immer die gleiche scheint, und doch so wenig zu beinflussen ist. Das merke ich immer, wenn ich reflektiere. Obwohl das ziemlich daneben klingt. Wenn ich resmürie. Wenn ich anhalte, eine äußere Perspektive einnehme und auf mich selbst hinab blicke. | Und den Dingen freien Lauf lasse. Den Gedanken zumeist. Die Gedanken sind frei, wer kann sie erraten, sie fliehen vorbei wie nächtliche Schatten. Kein Mensch kann sie wissen, kein Jäger erschießen, es bleibet dabei: die Gedanken sind frei. Entschuldigen Sie bitte diesen etwas weiteren Ausflug in die diese Rezeption des Volkes zur Gedankenfreiheit. Die Protagonisten des Films 23 1 singen dieses Lied im Zug, kurz bevor sie in Falling Bostel aus dem Zug geworfen werden. Ode an die Freiheit. | Mich allerdings, mich verdrießt der Blick von außen. Auf mich. Es macht mich traurig. Eine Melancholie ergreift meinerselbst und es scheint mir, als ob das alles irgendwie so zusammen hängt. Einen tieferen Sinn ergibt. Ergeben kann. Und dann frage ich mich, wie das alles so kommen konnte. Oder gekommen ist? Und ich ertappe mich dabei, festzustellen, die letzten 9 Jahre in einer Art Lethargie verbracht zu haben. Warum neun? Gerade neun? Ungerade vielmehr. Weil… Well… Es eigentlich eher 7 Jahre sind. Doch nun. Worauf ich eigentlich hinaus will, ist die tragische Geschichte des Wolfgang Riechmanns, von dem ich bis vor einem Monat circa, noch nie etwas gehört habe. Und er auch nicht von mir. Denn er starb etliche jahre vor meiner Geburt, im Alter von nur 32 Jahren, meinem Alter übrigens, ungewollt, in einer Messerstecherei. Dabei wollte er gerade in den aufkommenden Olymp der elektronischen Musik aufsteigen. Wir erinnern uns, dieses Thema beschäftigt mich gerade sehr.

Die Veröffentlichung von Wunderbar durfte Riechmann jedoch nicht mehr miterleben – bei einem Spaziergang am 20. August 1978 in der Düsseldorfer Altstadt wurde er grundlos von zwei Betrunkenen niedergestochen und verstarb auch aufgrund mangelhafter medizinischer Behandlung vier Tage später an inneren Blutungen.

Wenn man nun dieses Lied hört, dieses Lied mit diesem Hintergrundwissen, dann steigert das die Melodie ins untermessliche. Nichtwahr? In mir wirkt das so. Und es überkommt mich wieder diese Melancholie der Unverständlichkeit, Melancholie des Ausgeliefertseins…, wie dereinst nur die besten Texte von Tocotronic.

Mit diesem Text bin ich nicht zufrieden.

Well

Darling don’t leave me…

Well

Look at the sound of the voice

Well

John Coltrane is god.

Well

The Times They Are A Changin’


  1. 23 Nichts ist wie es scheint.↩


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