Viele stellen sich die Frage: Welches Öl für was verwenden? Welches Öl darf man für das Braten von Fleisch einsetzen, welches sollte man lieber nur zum Verfeinern oder für Salate hernehmen?
Ich habe hier 9 Öle vorbereitet und werde deren Eigenschaften, Verwendung und Vorteile beschreiben.
Öle werden aus Pflanzen hergestellt z.b. Oliven, Kokos, Leinsamen, Hanfsamen, Raps und und und. Bei der Verarbeitung zu Öl gibt es unterschiedliche Techniken und somit Arten von Ölen – Native, kaltgepresste und raffinierte Öle.
Alle Einzelheiten über Fette und welche Fettsäuren relevant für unseren Körper sind, könnt ihr hier nachlesen -> Ernährung und Fette.
Herstellungsarten | Qualität von Öl
Native Öle
Native Öle sind die wertvollsten Öle und dadurch auch die Öle, wo wenig bei der Produktion übrig bleibt. Sie wurden nur durch mechanische Verarbeitung ohne Zusätze hergestellt und dürfen bei der Gewinnung höchstens einer Wärme von 60 Grad ausgesetzt werden. Die 60 Grad gelten für Nuss- und Saatöle, bei Olivenöl sind es sogar nur 27 Grad.
Erlaubte Behandlungsschritte:
- Pressen
- Waschen
- Filtern
- Zentrifugieren
- Keine Zugaben vor/nach der Produktion
Kaltgepresste Öle
Kaltgepresste Speiseöle dürfen wie bereits erwähnt nur durch mechanische Verarbeitung gewonnen werden – keine zusätzliche Wärme oder Zusatzstoffe dürfen eingesetzt werden.
Erlaubte Behandlungsschritte:
- Pressen
- Waschen
- Filtern
- Zentrifugieren
Raffinierte Öle
Unter raffinierten Ölen versteht man „veredelte Öle“, obwohl dieser Begriff irreführend ist, denn beim Raffinieren von Ölen werden gute Inhaltsstoffe entfernt und künstliche Stoffe wieder zugeführt. Diese Öle dürfen über mehrere Stunden teilweise bis zu 240 Grad erhitzt werden. Aus guten Fetten, werden hier Transfettsäuren gebildet, die sich negativ auf unseren Cholesterinspiegel und somit auch auf unsere Gesundheit auswirken.
Raffinierte Öle sind meist sehr lange haltbar, geschmacksneutral und dürfen in den meisten Fällen stark erhitzt werden. Von diesen Ölen sollte man lieber die Finger lassen und besser auf kaltgepresste Öle zurückgreifen.
Erlaubte Behandlungsschritte:
- Warmpressung
- Chemische Extraktion
Welches Öl für was verwenden?
Welches Öl ist super für Salat, welches eignet sich nur zum Braten und welches sollte man nur zum Verfeinern verwenden? In der folgenden Liste könnt ihr sehen, welches Öl für welchen Zweck verwendet wird.
OLIVENÖL X X 130 - 180 Grad
KOKOSÖL X X X 185 - 205 Grad
MANDELÖL X 200 Grad
WALNUSSÖL X 160 Grad
LEINSAMENÖL X 107 Grad
SESAMÖL X X 177 Grad
LEINDOTTERÖL X 246 Grad
HANFÖL X 120 Grad
HASELNUSSÖL X X X 240 Grad
*Verfeinern = Salate, Dips, Müsli, Shakes, Suppen usw.
*Kochen = Auf mittlerer Stufe kochen oder warme Speisen verfeinern
*Braten = Scharf anbraten, stark erhitzen
Grundsätzlich wird empfohlen, dass man kaltgepresste Öle nur für kalte Speisen einsetzt und höchstens zum Verfeinern von warmen Gerichten (am Ende des Kochvorgangs beigeben) z.b Suppen, warme Gemüse-, Fleisch- oder Fischgerichte verwendet.
Olivenöl
Olivenöl ist für mich eines der wichtigsten Öle überhaupt – ich verwende es beinahe für jedes Gericht. Ob für Suppen, zum Verfeinern von Salaten, Dips oder Saucen. Für Gemüsegerichte, Fleischgerichte, Fisch oder Pasta – Olivenöl passt meiner Meinung nach immer.
Kokosöl
Ich nehme Kokosöl gerne zum Braten und Backen – dadurch bekommen jedoch alle Speisen einen leichten asiatischen Touch. Kokosöl kann nicht nur in der Küche verwendet werden, sondern eignet sich auch für selbstgemachte Naturkosmetik.
Mandelöl
Mandelöl hat einen sehr köstlichen Geschmack und eignet sich ideal für kalte Speisen – vor allem für Desserts – und kann auch als Beauty-Produkte oder für Massagen eingesetzt werden.
Walnussöl
Mit Walnussöl wird gerne in der Haubenküche gekocht – nussiges Aroma, viel Geschmack und sehr gute Inhaltsstoffe. Perfekt zum Verfeinern von Salaten, Dips, Saucen, Suppen und Wurzelgemüse.
Leinsamenöl
Leinsamenöl ist reich an Omega 3 Fettsäuren und wirkt sich somit positiv auf unsere Gesundheit aus. Geschmacklich nicht so mein Fall, aber eben gut für das Wohlbefinden.
Sesamöl
Bei Sesamöl geht es mir persönlich gleich wie bei Kokosöl – dem Gericht wird ein asiatischer Hauch verliehen. Perfekt für kalte und warme Gerichte – zum Braten und Backen geeignet.
Leindotteröl
Geschmacklich ähnelt Leindotteröl Spargel oder Erbsen und wird gerne für kalte Gemüsegerichte verwendet. Auch zum Verfeinern nach dem Kochen eignet sich dieses Öl. Es sollte jedoch nicht stark erhitzt werden, da so der Vitamin E Anteil im Leindotteröl zerstört wird.
Hanföl
Sollte ausschließlich in der kalten Küche beigeben werden – Salate, Dips, Saucen oder für kalte Suppen.
Hanföl wird jedoch auch gerne für die Hautpflege verwendet und kann Schuppenflechte, Akne und chronischen Entzündungen mildern.
Haselnussöl
Haselnussöl erinnert mich an Nougat und wird gerne für Süßspeisen hergenommen. Auch für Salate oder Suppen kann es prima eingesetzt werden. Gleich wie Mandelöl, Kokosöl und Hanföl wird Haselnussöl für die Körperpflege empfohlen.
Welche Öle sollte man meiden?
Alle raffinierten Öle, alle gehärteten Fette (befinden sich beinahe in jedem Fertigprodukt), geruchlose Öle, Öle die reich an mehrfach ungesättigten Fettsäuren sind, Öle in Kunststoffflaschen, Margarine und auf jeden Fall sollte man versuchen Palmöl zu meiden. Warum? Hier gibt’s ein paar Fakten dazu: Warum du auf Palmöl lieber verzichten solltest und Palmöl zerstört den Regenwald
Welches Öl verwendet ihr gerne zum Verfeinern, Kochen oder Braten? Habt ihr ein bestimmtes Öl, welches ihr nicht aus eurer Küche wegdenken könnt?
PS: Demnächst erscheint ein Beitrag zum Thema Naturkosmetik – wie ihr aus einfachen Nahrungsmitteln eure eigenen Beauty-Produkte herstellen könnt.