Weiterbildung mit der Bildungsprämie: Erfahrungsbericht und Tipps

Bildungsprämie, was ist das? Wie bekommt man die Bildungsprämie? Und vor allem, lohnt sich das?

Ich möchte euch in meinem Erfahrungsbericht über die Bildungsprämie einen Einblick geben, wer sie beantragen kann, wie man die passende Weiterbildung findet und warum sich das besonders in der Elternzeit lohnt. Gerade für angestellte oder selbständige Mütter kann die Bildungsprämie das Zünglein an der Waage für eine erfolgreiche Weiterbildung sein.

Dieser Artikel entstand in Kooperation mit dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und ist daher WERBUNG. Warum ich die Bildungsprämie aus eigener Erfahrung wirklich nur empfehlen kann, davon möchte ich hier berichten.

Dass ich heute zertifizierte Stiftungsmanagerin bin und vielleicht sogar, dass ich in der Elternzeit mit meinem zweiten Kind selbstbewusst einen neuen Job angetreten habe, verdanke ich auch der Bildungsprämie. Über einen Flyer bin ich überhaupt erst auf diese Form der Weiterbildungsförderung gekommen.
Dabei finde ich es so wichtig, das Thema Weiterbildung immer mitzudenken. Natürlich kostet Weiterbildung Geld, aber Bildung ist so unendlich wertvoll. Und wir selbst sollten uns diese Investition wert sein.

Was genau ist der Prämiengutschein der Bildungsprämie?

Mit der Bildungsprämie wird die individuelle berufsbezogene Weiterbildung gefördert – für die aktuelle oder eine geplante neue Tätigkeit. Berufsbezogen bedeutet, dass die ausgewählte Weiterbildung für den beruflichen Kontext wichtig sein muss. Ein allgemeiner Gesundheitskurs beispielsweise geht nicht.

Weiterbildung mit der Bildungsprämie: Erfahrungsbericht und Tipps

Mein Tipp: Bildungsprämie und Bildungsgutschein nicht verwechseln.

Ich gebe zu, dass ich lange den Bildungsgutschein für das Gleiche wie die Bildungsprämie hielt. Sonst hätte ich mich vielleicht schon viel früher damit beschäftigt und mir eine wirklich gute Weiterbildung gesucht. Ich dachte immer, die Bildungsprämie ist doch das, was Arbeitslose bekommen. Für mich leider nicht interessant. Leider ist genau das nicht der Fall.

Vielleicht ist die sehr ähnliche Bezeichnung ein Grund dafür, dass viele die Bildungsprämie nicht kennen. Selbst in meinem Bekanntenkreis hörte ich oft die erstaunte Reaktion: „Ach, die Bildungsprämie bekommt man auch, wenn man gar nicht arbeitslos ist?“.

Hier noch einmal kurz zum Vergleich der Unterschied zwischen Bildungsprämie und Bildungsgutschein.

  1. Der Bildungsgutschein:
    Bildungsgutscheine tragen dazu bei, Arbeitslose bzw. Arbeitssuchende bei der beruflichen Wiedereingliederung zu unterstützen oder drohende Arbeitslosigkeit bei Erwerbstätigen zu verhindern. Die Bildungsgutscheine werden von der Agentur für Arbeit ausgegeben.
  2. Die Bildungsprämie:
    Die Bildungsprämie richtet sich an angestellte oder selbständige Erwerbstätige mit niedrigem Einkommen. Gefördert werden individuelle berufsbezogene Weiterbildungen. Der Staat zahlt 50 Prozent der Weiterbildungskosten, maximal 500 Euro. Die Prämiengutscheine der Bildungsprämie werden in rund 530 Beratungsstellen in Deutschland ausgegeben. Prämiengutscheine können in den meisten Bundesländern für Weiterbildungen mit Kosten in beliebiger Höhe eingesetzt werden. Ausnahmen gelten für Maßnahmen, die in den Bundesländern Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein stattfinden. Hier können Prämiengutscheine nur genutzt werden, wenn die Gebühren 1.000 Euro nicht übersteigen. Für in diesen Ländern lebende Menschen gibt es Landesprogramme, die teurere Weiterbildungen unterstützen.

Wer kann die Bildungsprämie beantragen?

Vielleicht geht es ja vielen Müttern so wie mir, dass sie irgendwann schon mal den Begriff Bildungsprämie gehört haben, aber nicht so recht wissen, ob sie diese Förderung für eine Weiterbildung überhaupt bekommen würden. Dabei sind die Voraussetzungen für die Bildungsprämie gar nicht so kompliziert.

Was sind die Voraussetzungen für die Bildungsprämie?

    • Du bist durchschnittlich mindestens 15 Stunden in der Woche erwerbstätig. Das gilt für Angestellte, für Selbständige und sogar für Rentnerinnen und Rentner.
    • Beschäftigte in Mutterschutz, Elternzeit oder Pflegezeit können ebenfalls einen Prämiengutschein erhalten.
    • Dein zu versteuerndes Einkommen (nach Einkommensteuergesetz) beträgt maximal 20.000 Euro. Bei gemeinsam Veranlagten (z.B. Ehepartnern) dürfen es bis zu 40.000 Euro sein. Ein Blick in den letzten Einkommensteuerbescheid hilft weiter.
    • Du besitzt die deutsche Staatsangehörigkeit oder bist befugt, in Deutschland zu arbeiten.
    • Du hast im laufenden Kalenderjahr noch keinen Prämiengutschein erhalten.
    • Falls man schon eine konkrete Weiterbildung im Auge hat, darf zum Zeitpunkt des Beratungsgespräches noch keine Rechnung für die Maßnahme durch den Weiterbildungsanbieter erstellt und auch von Dir keine Zahlung geleistet worden sein.

Wer es noch genauer wissen will, kann sich durch die offiziellen FAQ zur Bildungsprämie klicken.

Mein Tipp: Das Bruttojahreseinkommen nicht mit dem zu versteuernden Einkommen verwechseln!

Das zu versteuernde Einkommen wird individuell vom Finanzamt berechnet und ist geringer als das jährliche Bruttoeinkommen. Selbst mit einem relativ hohen Bruttojahreseinkommen kann man je nach persönlichen Lebensumständen prämienberechtigt sein. Bei der Berechnung werden vom Gesamtbetrag der Einkünfte (z. B. aus selbständiger oder nichtselbständiger Arbeit, Mieteinnahmen etc.) Sonderausgaben, Vorsorgeaufwendungen, individuelle Freibeträge und außergewöhnliche Belastungen abgezogen. Hier gibt es mehr Infos und ein paar Beispiel-Berechnungen.

Wo kann ich die Bildungsprämie beantragen?

Informieren kann man sich im Netz, aber letztendlich führt kein Weg an dem Besuch einer Beratungsstelle vorbei. Zum Glück gibt es aber über 500 solcher Beratungsstellen in Deutschland. Am besten nutzt man die Suchfunktion hier.

Braucht man für die Bildungsprämie also wirklich einen Termin in einer Beratungsstelle? Ja. Es gibt kein Formular für die Bildungsprämie, mit der man den Prämiengutschein online beantragen kann. Sehr wohl gibt es aber ein Formular für eine kurze Vorab-Prüfung, ob man die Voraussetzungen für die Bildungsprämie überhaupt erfüllt.

Mein Tipp: Ich fand es für mein eigenes Beratungsgespräch hilfreich, dass ich mir schon drei mögliche Weiterbildungen aus dem Internet herausgesucht hatte und direkt mit der Beraterin durchsprechen konnte. 

Für das Beratungsgespräch braucht man aber nur den Personalausweis, einen Beschäftigungsnachweis und den letzten Steuerbescheid mitzubringen. Man muss noch nicht genau wissen, welche Weiterbildungsmaßnahme man besuchen möchte. Im Idealfall geht man aus diesem Gespräch direkt mit dem persönlichen Prämiengutschein in der Hand raus.

Bildungsprämie und Elternzeit: Warum das sinnvoll ist.

Ich habe meinen Zertifikatslehrgang zur Stiftungsmanagerin in der Elternzeit begonnen. Durch meine Elternzeit bin ich überhaupt erst mit meinem zu versteuernden Einkommen unter die für das Programm Bildungsprämie festgelegten Grenze von 20.000 Euro gekommen.

Für die Präsenztage musste ich zwar von Berlin nach Bonn fahren, aber es war eine gute Möglichkeit, die Trennung von meinem Baby in Etappen zu üben. Die Anreise habe ich immer mit dem Nachtzug gemacht. So konnte ich noch bequem meine Tochter in den Schlaf stillen und bin dann gemütlich im Schlafwagen nach Bonn gefahren. Ausgeschlafen und nach einem ausgiebigen Frühstück bin ich dann in den ersten Präsenztag gestartet. Eine Übernachtung und einen Präsenztag später ging es dann wieder zurück nach Berlin.

Mein Tipp: Gesetzliche Regelungen, wonach Weiterbildung während der Elternzeit verboten ist, gibt es nicht, und man muss seinen Arbeitgeber auch nicht über die Weiterbildung während der Elternzeit informieren. 

Das ist insbesondere dann von Vorteil, wenn der Inhalt der Weiterbildung nicht unmittelbar mit der momentanen Tätigkeit zu tun hat oder man vielleicht sogar schon einen Arbeitgeberwechsel plant. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass gerade die Elternzeit einen Anlass bietet, seinen beruflichen Werdegang zu reflektieren und vielleicht sogar über neue Karriereoptionen nachzudenken.

Wer allerdings mit der Weiterbildung in der Elternzeit sein Wissen in Bezug auf die bisherige Tätigkeit erweitert, sollte dieses Engagement dem Arbeitgeber durchaus zur Kenntnis geben.

Weiterbildung mit der Bildungsprämie: Erfahrungsbericht und Tipps

Die richtige Weiterbildung für die Bildungsprämie finden

Ich komme noch einmal zurück auf den Zweck der Bildungsprämie: „Mit der Bildungsprämie wird die individuelle berufsbezogene Weiterbildung gefördert.“ Das ist wichtig, denn individuell heißt, dass es um die persönlichen Bildungsinteressen geht – unabhängig von den möglichen Interessen des Arbeitgebers.

Mir hat es geholfen, mir selbst vorab konkrete Fragen zu stellen und erst dann die Kosten zu vergleichen. Vielleicht helfen dir diese Fragen ja auch:

  • Was bedeutet für dich konkret „berufliche Weiterentwicklung“?
  • Welche beruflichen Ziele verfolgst du? Hast du schon eine Vorstellung entwickelt, was du erreichen willst?
  • Welche Kenntnisse und Fertigkeiten würden es dir leichter machen, diese Ziele zu erreichen?
  • Willst du die Weiterbildung schnell in Vollzeit durchziehen oder wäre z.B. eher ein Abendkurs geeignet?
  • Welches Verhältnis von Präsenzveranstaltungen und Selbststudium bzw. E-Learning passt zu dir?

Erst dann habe ich die Kosten und konkreten Leistungen verglichen. Ich glaube, wir gehen noch viel zu oft erst einmal von den Kosten aus. Man darf aber gerade bei der Bildungsprämie nicht vergessen, dass man tatsächlich die Hälfte der Kosten bis max. 500 Euro geschenkt bekommt. Davon muss man nicht einen Cent zurückbezahlen.

Linktipps für die Weiterbildungssuche:

  • iwwb.de ist die Suchmaschine des Deutschen Bildungsservers für Weiterbildungskurse
  • kursnet-finden.arbeitsagentur.de ist das Portal für berufliche Aus- und Weiterbildung der Bundesagentur für Arbeit
  • zfu.de ist die staatliche Zentralstelle für Fernunterricht

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