Das Frühjahr ist in seiner vollen Pracht ausgebrochen. Plötzlich blüht alles. Die Bäume sind so saftig grün, als hätten sie im vergangen Herbst nie ihr Blattwerk angewidert von sich geworfen und die täglichen Fahrradfahrten gleichen einer olfaktorischen Achterbahnfahrt.
Süßer Flieder, zart gelbe Forsythien, aber Millionen von Kirschblüten und wenn man ganz genau hinschaut stößt man hier und da auf ganze wilde Bärlauchfelder. Zugegeben, Tom und ich mussten den innersten Stadtkern verlassen um sie zu finden, aber einmal im Wald angekommen, ist der zarte Knoblauchgeruch kaum abzustreiten. Aber Vorsicht ist beim Pflücken geboten: wer Bärlauch nicht kennt, kann ihn leicht mit giftigen Maiglöckchen verwechseln!
Wer es lieber etwas bequemer mag, wird derzeit allerdings auch im städtischen Supermarktkühlregal fündig.
Bärlauch wird in der Naturheilkunde eingesetzt. Seine angebliche Heilwirkung wird den zahlreichen in ihm enthaltenen, überwiegend schwefelartigen ätherischen Ölen zugeschrieben. Sie wirken sich positiv auf Verdauung, Atemwege, Leber, Galle, Darm und Magen aus. Zudem wirkt er Stoffwechsel anregend, senkt den Cholesterinspiegel und hilft bei Bluthochdruck.
Bärlauch kann extrem vielfältig eingesetzt werden, egal ob als Pesto, in Salaten oder Quiches oder aber verarbeitet zu einer cremigen Bärlauchbutter.
Bärlauch ist einfach ein Muss in der frischen Frühjahrsküche.
Und deswegen möchte ich euch heute eine kleine Inspiration mit auf den Weg geben, damit, wenn ihr das nächste Mal Bärlauch in der Hand habt, er nicht wieder im Kühlregal landet, sondern in euren Einkaufskörben.
Lasst es euch schmecken und genießt die herrlich milden Abende!
Weisse Bohnen Suppe mit Bärlauchhaselnusspesto und viel Zitrone
Rezept für 2-3
150g frischer Bärlauch
50g ganze Haselnüsse
50g Pecorino
6EL Oliven Öl
Pfeffer, Salz
Olivenöl zum Auffüllen
1 Knoblauchzehe
1 Schalotte
1 Bund Suppengemüse (Möhre, Sellerieknolle, Porree, Petersilie)
400g getrocknete Cannellini Bohnen (über Nacht eingeweicht)
je 2-3 Zweige frischer Rosmarin und Thymian
2 Lorbeerblätter
500ml Gemüsefond
200ml trockener Weißwein
1 Bio Zitrone
Pfeffer, Salz
Olivenöl
Bärlauch abspülen, trocken schütteln und grob hacken. Haselnüsse grob hacken und in einer Pfanne ohne Zugabe von Fett goldbraun anrösten. Bärlauch samt der gerösteten Nüsse, Pecorino und Olivenöl im Mixer fein pürieren. Mit Salz und Pfeffer nach Geschmack abschmecken. Das Pesto in ein Schraubdeckelglas geben und mit Öl bedecken. Pesto beiseite stellen.
Suppengemüse schälen, waschen und sehr feine Würfel schneiden. Schalotte und Knoblauch schälen und ebenfalls sehr fein würfeln.
Bohnen in ein Sieb abgießen und kalt abspülen.
In einem großen Topf wenig Olivenöl erhitzen, Knoblauch samt der Kräuter andünsten, bis die Schalotte glasig ist, das fein gewürfelte Suppengemüse dazugeben und wenige Minuten mit anschwitzen, dabei kräftig rühren. Bohnen hinzugeben und mit dem Fond ablöschen, mit Lorbeerblättern würzen. Ca. 1 Stund köcheln lassen, bis die Bohnen weich sind. Dabei immer wieder den weissen Schaum abschöpfen.
In der Zwischenzeit die Zitrone heiß abspülen und die Schale fein abreiben.
Sobald die Bohnen weich sind den Weißwein angießen und ca. 5 Minuten leise köcheln lassen.
Die Suppe mit Pfeffer und Salz würzen. 2El des Zitronenabriebs unterrühren und mit einem herzhaften Spritzen Zitronensaft würzen. Erneut paar Minuten ziehen lassen.
Kräuter und Lorbeerblätter entfernen.
Suppe nach persönlichem Geschmack final abschmecken.
Suppe in tiefen Tellern anrichten, mit einem großzügigen Löffel Bärlauchpesto garnieren und mit krossem Weißbrot und kalter gesalzener Butter servieren.