wir alle brauchen eine auszeit. wir brauchen tage der ruhe und der besinnung. ein paar stunden insel inmitten der wogen der triebsamkeit und unruhe.
dieses jahr ist es sehr schwer, sich dieser auszeit hinzugeben. zu alarmierend ist das, was derzeit gerade in unserem land vorgeht. wo sind die „nie wieder“ beteuerungen, wo die „kein millimeter“ für faschismus?
vor einigen jahren konnte ein hinweis, jemand sei rechtsextrem, burschenschafter oder würde die nazis verherrlichen unter umständen zu konsequenzen führen. zumindest manchmal. jetzt ist eine nähe zu den identidioten eine referenz geworden, die für höchste ämter valide ist.
vor nicht allzu langer zeit wurde ich in diskussionen über die frage, „wohin das noch alles führt“ für meine antwort „kanzler strache, innenminister kickl“ gescholten. ich würde immer so übertreiben hiess es, ich würde den braunen teufel an die wand malen. jetzt sitzen die braunen in ministerien.
heute? von sozialkürzungen, arbeitszeitverschlechterungen bis hin zu vorschlägen, doch wieder mal ghettos und lager in den randzonen zu errichten, reicht das panoptikum des gruselkabinetts. ein machtgeiler schelm steigt selbst mit rechtsextremen ins bett, um sich kanzler nennen zu dürfen.
ein geilomobil-kanzler und ein wehrsportübender vizekanzler. ersterer hat recht bekommen: ohne grausame bilder wird es nicht gehen. und wir werden noch viele schrecklichkeiten zu sehen bekommen.
es kommen zeiten auf uns zu, die wir wirklich nicht mehr für möglich gehalten haben. aber dennoch beginnen wir nicht bei null. die grund- und menschenrechte sind unumstössliches erbe der millionen toten der letzten grossen katastrophe. auch wenn die braunen schon über eine „eigene fassung der menschenrechte“ nachdenken, so muss klar sein, was nicht zur disposition stehen kann. wirklich niemals.
wir werden zusammenrücken müssen. wir, damit meine ich alle, die gegen ein menschenverachtendes, zynisches und hetzendes regime sind. wir, damit meine ich alle, die eine moderne, selbstbewusste gesellschaft leben wollen, die partizipation für alle ermöglicht; eine gesellschaft, die allen menschen chancen bietet.
vielleicht bringt uns die auszeit ideen, wie wir den wahnsinnigkeiten besser begegnen. vielleicht lässt uns der jahreswechsel mut finden, dass wir uns gegen den rückfall um acht jahrzehnte doch noch wehren.
dennoch werde ich ein bild nicht los. ein bild, das einstweilen wegen der ratlosigkeit nicht so schnell realität werden wird. die ratlosigkeit? über das wohin. und weil ich die vielen lieben rund um mich nicht einfach hinter mir lassen will. und das bild? es ist nicht real, aber es steht in meinem kopf. vermutlich als alarmbild. um alles zu mobilisieren, was uns nur möglich ist. ein verstörendes bild, von dem ich nicht gedacht hätte, dass es sich mir einmal so aufdrängen wird. ein warnendes bild:
weihnachten mit gepackten koffern.
Advertisements &b; &b; Schlagwörter: h.c. strache, nationalsozialismus, sebastian kurz, wiederbetätigung