Die Weihnachtskrippe in der Algarve ist Familienbrauchtum. In jedem Haushalt bekommt sie einen Ehrenplatz, ist dekoriert mit Moos, Kerzen, Korkrinde und dem religiösen Figurenensemble. In den lokalen Pfarrkirchen herrscht ebenfalls reges Krippenspiel, man begegnet Krippen im Kreisverkehr, in Markthallen, den "Heiligen drei Königen" als lebensgroße Puppen ausgestopft mit Kamel auf der Straße, und in manchen Städten sogar mit lebenden Krippenfiguren. Diese drei sind unbedingt sehenswert.
Weißes Gold: Die Salzkrippe von Castro Marim
Salz und Castro Marim gehören zusammen wie das Meer zu Portugal. Die älteste Stadt der Algarve ist bis heute Portugals wichtigster Umschlagplatz für das „weiße Gold". In dem ehemaligen Salzhaus Casa do Sal erinnert in der Weihnachtszeit die berühmte Salz-Krippe daran. Sie besteht aus 10 Tonnen des „besten Salzes der Welt", wie die heimischen Erbauer stolz mitteilen. Auf einer Fläche von 110 Quadratmetern verweisen 4.500 Figuren auf die Geschichte der Geburt Jesu die lokale Kultur. Für Filomena Sintra, Vizebürgermeisterin von Castro Marim, ist die Krippe ein soziokulturelles Projekt, „das unser ‚weißes Gold' schätzt und ein Meilenstein der christlichen Kultur, der den Geist der Weihnachtszeit stärkt." Sie ist bis 6. Januar täglich von 10.00 bis 13.00 und von 14.00 bis 18.00 geöffnet.
Vila Real de Santo António ist die jüngste Stadt in Algarve, erbaut erst nach dem Erdbeben 1755 unter der Ägide von König D. José I, und nach Plänen des Marqués de Pombal. Jahr für Jahr schmückt sie sich in der Weihnachtszeit mit der größten Krippe Portugals, der Presépio Gigante. Um sie aufzubauen, waren 40 Tage und 2.500 Arbeitsstunden nötig. Nun schmücken 5.500 Figuren die 230 Quadratmeter große Krippenlandschaft im Kulturzentrum Centro Cultural de António Aleixo. Etwa zwanzig Tonnen Sand, vier Tonnen Quarzsand und 3000 Kilogramm Kork bilden die Basis des Riesenbaus. Highlights sind auch die mehr als 80 animierten und motorisierten Stücke, die vier Seen und die komplexe Stützbasis, auf der mehrere Kilometer Kabel verlegt sind, die dieses Kunstwerk zum Leben erwecken und beispielsweise die Zirkulation des Wassers, die Beleuchtung der Häuser und die landschaftlichen Effekte garantieren.
Das Projekt Presépio Gigante erfreut sich seit seiner Premiere enormer Besucherzahlen, Tendenz steigend. Im letzten Jahr kamen mehr als 35.000 BesucherInnen. Und natürlich hofft die Stadt in dieser Saison auf weiteren Zuwachs.
Die Krippenausstellung ist bis zum 6. Januar 2020 täglich von 10.00 bis 13.00 Uhr und von 14.30 bis 19.00 Uhr geöffnet. Der Eintrittspreis beträgt 0,50 Euro.
Odeleite: Krippenspiel live
Am 7. und 8. Dezember entsteht In Odeleite ( Castro Marim) wieder das traditionelle Krippendorf. Es handelt sich um eine der schönsten Nachbildungen der Geburt Jesu. Hier kann man mehr als 50 kostümierte Figuren bestaunen. Auch Kunsthandwerker und Produzenten der Region werden im Dorf ihre Waren anbieten. Bei einem Markt warten lokale Produkte aus der Region auf die Besucher - von Honig über getrocknete Früchte bis hin zu traditionellen Süßspeisen für Weihnachten. Geöffent von 15.00 bis 18.00 Uhr.