302 Seiten
ISBN 9783518462638
Suhrkamp nova Verlag
Preis: 13,95€
Taschenbuch
Arnljòtur, ein 22-jähriger junger Mann aus Island macht sich auf den Weg in die weite Welt. Er will verarbeiten, was ihm in jungen Jahren schon wiederfahren ist.
Den Tod seiner Mutter, die mit 59 Jahren den Folgen eines Autounfalls erlag.
Dem überraschenden, aber wunderhübschen Ergebnis einer Liebesnacht in Form seiner Tochter.
Sein Leben als gesunder Bruder, während sein Zwillingsbruder Josef sehr autistische Züge aufzeigt.
Um sich selbst zu finden, wie er es nennt, hat Arnljòtur beschlossen, einen alten, aber berühmten Rosengarten eines Kloster in Ordnung zu bringen. Seine Mutter hat es geschafft, auf dem Lavaboden Islands Pflanzen zum Wachsen zu bringen und ihr Sohn hat ihr oft dabei zugeschaut, später auch geholfen. Und da er entgegen den Erwartungen seines Vaters nicht studieren, sondern lieber Gärtner werden möchte, nimmt er die Herausforderung an. Außerdem möchte er in diesem Rosengarten eine Rose anpflanzen, eine besondere Rose seiner Mutter, eine sogenannte Achtblattrose.
Auf dem Weg dorthin geht nicht alles auf Anhieb glatt, aber letztendlich schafft er es doch. In der Ruhe und Einsamkeit hat er viel Zeit, um über sein Leben, seine Tochter und seine Zukunft nachzudenken. Doch die Ruhe hält nicht lange an und er bekommt die Chance, seine Tochter näher kennen zu lernen, als er jemals erwartet hat.
Meine Meinung
Ein wunderbares Buch, vollkommen unspektakulär und scheinbar alltäglich, und doch so packend, dass ich es innerhalb von 24 Stunden begonnen und beendet habe. Zart wie die Rosenblätter fliegen die Worte nur so dahin, ebenso wie die Zeit. Vorsichtig, wie der dornenlose Stiel der Achtblattrose, geht die Autorin mit der Sprache um, klar einerseits, und doch auf seine besondere Art poetisch.
Der schleichende Prozess des Abnabelns vom Elternhaus wird hier so dargestellt, dass es dem Vater eher schwer fällt, seinen Sohn gehen zu lassen.
Es ist irgendwie witzig, die Dialoge beim Telefonieren zu verfolgen, aber auch berührend, weil Vater auch über die Distanz hinweg fürsorglich sein will.
Außergewöhnlich gut gefiel mir dann allerdings die Zeit, in der Arnljòtur die Gelegenheit bekommt, seine Tochter Flòra Sòl, die mittlerweile 9 Monate alt ist, bei sich aufzunehmen und sie für einige Wochen zu versorgen.
Dieses kleine Mädchen kann in seiner Art so offen und doch so zerbrechlich wirken, dass es den Vater ziemlich schnell um den Finger wickelt. Das ist auf so berührende Art und Weise beschrieben, dass ich als Aussenstehende gerne näher gekommen wäre, um die beiden zu beobachten.
In dieser Zeit erfährt Arnljòtur viel über sich selbst, und man hat schon das Gefühl, dass aus dem zaghaften 22-jährigen langsam eine Persönlichkeit wächst.
Das Gesamtbild ist sehr liebevoll und detailreich verpackt, ohne kitschig zu wirken. Das einzige, was ich schade finde, ist, dass ich nicht im geringsten weiß, wo dieser Rosengarten ist.
Unterm Strich
Im Laden hätte ich es wohl kaum beachtet, aber dann hätte ich einen wunderbaren kleinen Schatz versäumt.
Dafür vergebe ich gerne 6 Sternthaler.
Die Autorin
Vielen Dank an den Suhrkamp-Verlag und blogg dein Buch für dieses Rezensionexemplar.
Auch interessiert? Dann klicken Sie hier, um zum Buch zu gelangen.
ISBN 9783518462638
Suhrkamp nova Verlag
Preis: 13,95€
Taschenbuch
Arnljòtur, ein 22-jähriger junger Mann aus Island macht sich auf den Weg in die weite Welt. Er will verarbeiten, was ihm in jungen Jahren schon wiederfahren ist.
Den Tod seiner Mutter, die mit 59 Jahren den Folgen eines Autounfalls erlag.
Dem überraschenden, aber wunderhübschen Ergebnis einer Liebesnacht in Form seiner Tochter.
Sein Leben als gesunder Bruder, während sein Zwillingsbruder Josef sehr autistische Züge aufzeigt.
Um sich selbst zu finden, wie er es nennt, hat Arnljòtur beschlossen, einen alten, aber berühmten Rosengarten eines Kloster in Ordnung zu bringen. Seine Mutter hat es geschafft, auf dem Lavaboden Islands Pflanzen zum Wachsen zu bringen und ihr Sohn hat ihr oft dabei zugeschaut, später auch geholfen. Und da er entgegen den Erwartungen seines Vaters nicht studieren, sondern lieber Gärtner werden möchte, nimmt er die Herausforderung an. Außerdem möchte er in diesem Rosengarten eine Rose anpflanzen, eine besondere Rose seiner Mutter, eine sogenannte Achtblattrose.
Auf dem Weg dorthin geht nicht alles auf Anhieb glatt, aber letztendlich schafft er es doch. In der Ruhe und Einsamkeit hat er viel Zeit, um über sein Leben, seine Tochter und seine Zukunft nachzudenken. Doch die Ruhe hält nicht lange an und er bekommt die Chance, seine Tochter näher kennen zu lernen, als er jemals erwartet hat.
Meine Meinung
Ein wunderbares Buch, vollkommen unspektakulär und scheinbar alltäglich, und doch so packend, dass ich es innerhalb von 24 Stunden begonnen und beendet habe. Zart wie die Rosenblätter fliegen die Worte nur so dahin, ebenso wie die Zeit. Vorsichtig, wie der dornenlose Stiel der Achtblattrose, geht die Autorin mit der Sprache um, klar einerseits, und doch auf seine besondere Art poetisch.
Der schleichende Prozess des Abnabelns vom Elternhaus wird hier so dargestellt, dass es dem Vater eher schwer fällt, seinen Sohn gehen zu lassen.
Es ist irgendwie witzig, die Dialoge beim Telefonieren zu verfolgen, aber auch berührend, weil Vater auch über die Distanz hinweg fürsorglich sein will.
Außergewöhnlich gut gefiel mir dann allerdings die Zeit, in der Arnljòtur die Gelegenheit bekommt, seine Tochter Flòra Sòl, die mittlerweile 9 Monate alt ist, bei sich aufzunehmen und sie für einige Wochen zu versorgen.
Dieses kleine Mädchen kann in seiner Art so offen und doch so zerbrechlich wirken, dass es den Vater ziemlich schnell um den Finger wickelt. Das ist auf so berührende Art und Weise beschrieben, dass ich als Aussenstehende gerne näher gekommen wäre, um die beiden zu beobachten.
In dieser Zeit erfährt Arnljòtur viel über sich selbst, und man hat schon das Gefühl, dass aus dem zaghaften 22-jährigen langsam eine Persönlichkeit wächst.
Das Gesamtbild ist sehr liebevoll und detailreich verpackt, ohne kitschig zu wirken. Das einzige, was ich schade finde, ist, dass ich nicht im geringsten weiß, wo dieser Rosengarten ist.
Unterm Strich
Im Laden hätte ich es wohl kaum beachtet, aber dann hätte ich einen wunderbaren kleinen Schatz versäumt.
Dafür vergebe ich gerne 6 Sternthaler.
Die Autorin
Audur A. Ólafsdóttir, geboren 1958 in Reykjavik, debütierte 1998 mit ihrem ersten Roman. 2008 erschien ihr Roman Weiß ich, wann es Liebe ist und wurde mit den wichtigsten isländischen Literaturpreisen ausgezeichnet. Sie studierte Kunstgeschichte in Paris und ist Dozentin für Kunstwissenschaft an der Universität Islands.Quelle: blogg dein Buch
Vielen Dank an den Suhrkamp-Verlag und blogg dein Buch für dieses Rezensionexemplar.
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