Vor einem Jahr stürzte eine Textilfabrik in Bangladesch ein und begrub über tausend Näherinnen unter den Trümmern. Spätestens da war klar: Die Arbeitsbedingungen für Näherinnen dort und in anderen Billiglohnländern sind unzumutbar.
Doch nicht nur Billigmarken produzieren in diesen Fabriken, auch Edelmarken lassen hier unter den gleichen Bedingungen nähen. die story zeigt, wie hart Näherinnen für sogenannte Edelmarken schuften müssen, und wie lokale Politiker in diesem System mitwirken. Kann man in Ländern wie Bangladesch überhaupt fair produzieren?
Die 14jährige Yeanur aus Dhaka hat den Einsturz des Fabrikgebäudes im letzten Jahr überlebt. Als Näherin wird sie aber nie wieder arbeiten können. Sie ist wütend auf westliche Firmen, die dort nähen ließen. Nach dem Unglück hieß es, dass Billigmarken und deren Preisstrategie Schuld an den schlimmen Arbeits- und Produktionsbedingungen der Näherinnen seien. Doch geht die Rechnung tatsächlich auf?
Die story-Autoren haben in Bangladesch und Hongkong, dem Zentrum des internationalen Textilgeschäfts, recherchiert. Getarnt als Einkäufer einer erfundenen Modefirma ist es ihnen gelungen, Einblicke in Nähfabriken in Bangladesch zu bekommen, in denen für Edelmarken geschuftet wird. Und Arbeiterinnen berichten von exzessiven Überstunden, physischen Misshandlungen und Löhnen, die kaum zum Überleben reichen.
Quelle: http://www1.wdr.de/fernsehen/dokumentation_reportage/die-story/sendungen/edelmarken-zum-hungerlohn100.jsp#comMessage