Die Nordküste von Maui in Hawaii verdankt dem bereits siebten Album der Raveonettes den Titel. Vom Surf-Vibe ist auf dem Album genauso viel zu spüren wie von Todesgedanken. Diese Mischung aus Sunny-Boy-Lifestyle und fatalistischen Vorstellungen liess ein Album entstehen, das mit jedem Hören noch ein bisschen besser wird.
Messerscharf simpel: Das türkisfarbene Cover des siebten Raveonettes-Albums “Pe´ahi”.
Sune Rose Wagner, die Sängerin, verarbeitet viel Vergangenes. Oft kommt innerhalb der Songs eine Vaterfigur vor. Und tatsächlich verlor die Sängerin ihren Vater an den Alkoholismus, als dieser letzten Dezember starb. Im Song “Kill!” wird trocken und kalt eine Kindheitssituation geschildert, in welchem auch ein Vater vorkommt: “I never met my dad in a loving dream, Smiling in the moonless night, One time I saw my dad fuck a redhead whore, I never ever thought I would”. Die dänischen Wurzeln sind auf diesem Album musikalisch kaum mehr spürbar. Die Musik könnte gut von einer kalifornischen Band stammen. The Raveonettes klingen ein wenig wie Best Coast, die von The Smiths träumt.
Die Melodien sind über-catchy und frisch. Gleichzeitig findet sich parallel immer ein dunkles Element wieder, sei es im Text oder im verzerrten Gitarren-Geschrammel. Verschiedene Emotionsschichten werden auf dem zunächst banal wirkenden Album immer mehr aufgeschäumt und mit Wichtigkeit vermengt. “When Night Is Almost Done” ist dabei einer der stärksten Vertreter: Vergänglichkeit wird im Vergangensein der Nacht sichtbar. Die Nacht, die das Symbol des Unwissens sein kann, wird vom Tag durchdrungen und endet mit den Worten:
“I wasted my time with you tonight
I wish I could see behind your eyes
Another day another year
What goes on behind your tears”
“Pe´ahi” ist wiedermal ein Album geworden, welches man getrost im Hintergrund laufen lassen kann und niemanden stören wird. (Und wenn es doch jemanden stören sollte, dann stört dieser genauso.)
Merry Christmas ;) .
BEST TRACKS: “When Night Is Almost Done”, “Sisters”, “Summer Ends”, “The Rains Of May”
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Rezension: “Pe´ahi”
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