Was wäre wenn… oder einfach falsch gefragt

20110630 Artikel 7 klein Was wäre wenn... oder einfach falsch gefragt

Was wäre wenn? Die falsche Molli-Frage (Copyright: Astrid Listner)

Es gibt Tage, an denen ich es einfach nicht lassen kann. Ich sitze auf meiner Couch, via DVD läuft eine dieser Romantic Comedies und ich male mir aus, wie der Tag verlaufen wäre, wenn ich schlank wäre … Hätte ich die Möglichkeiten des Tages mit einem schlanken Körper besser nutzen können?

Hätte ich mehr aus dem Tag holen können? Hätte sich die aufgetakelte, klapperdürre Mittvierzigerin und definitive to-much-Botox-Anhängerin beim Metzger nicht vorgedrängelt und mich nach meiner höflichen Bitte, sich doch hinten anzustellen, noch attaktiert, dass sie schließlich hinten keine Augen im Kopf hätte und sie nicht wisse, wo die Schlange ende? (Alleine das Bild mit Botox-Face und hinten Augen… das ist erstmal richtig scary.)

Oder wäre ich in der Argumentation mit meinem fiesen Kollegen vor meinen Chef ein wenig souveräner dagestanden, da (wahrscheinlich beide *seufz) sich von meinen langen schlanken Beinen oder meinem prachtvoll geformten Brustkorb hätten ablenken lassen?

Ich arbeite so hart… ruinieren mir meine Kilos alles? Versauen sie mir die hart erarbeiteten Möglichkeiten, die ich besser nutzen könnte, wenn ich schlank wäre? Oder ist es doch einfach nur eine Frage des Selbstbewusstseins?

Diese Antwort ist mir eigentlich zu einfach! Denn die Wahrnehmung anderer spielt heute einfach eine zu große Rolle. Es geht doch darum, äußerliche Erwartungen (in den verschiedensten Bedeutungen der beiden Wörter) zu erfüllen. Wer da wie ich nichts drauf gibt, fällt durch.

Ich weiß selbst, dass „Was wäre wenn“-Fragen über Situationen, die vorbei sind, nicht viel bringen, müßig sind. Aber mal ehrlich: Helfen solche Fragen nicht auch ein wenig für künftige, ähnliche Situationen, um diese besser in den Griff zu bekommen und gleichzeitig aus der jetzigen Situation zu lernen?

Es sind keine Momente des Selbstmitleids (dafür habe ich keine Zeit, denn das Leben ist für Selbstmitleid einfach zu toll!), eher Momente der Selbstreflektion und der Analyse. Wahrscheinlich geht es dabei nicht mal um die Kilos, sondern eher um das mangelnde Selbstbewusstsein und die Erkenntnis, Möglichkeiten, die man sich hart erarbeitet hat, dann in dem Moment, in dem man sie nutzen könnte, einfach nicht richtig oder gut genug genutzt zu haben… (wenn man so darüber nachdenkt: was ein Druck, eigentlich…)

Kennt ihr diese Gedankenspiele auch? Oder stellt ihr euch diese Frage nicht? Oder habt ihr schon einen Weg für euch gefunden, damit umzugehen?


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