Zum am Montag vorgelegten Energiekonzept der Bundesregierung habe ich mich noch nicht geäußert. Auf die Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke und auf die Auswirkungen auf den Ausbau der erneuerbaren Energien gehe ich hier nicht weiter ein – das habe ich schon auf der Facebook-Fanseite von energynet.de getan.
Da ich mich aber bereits zur Energieeffizienz im Energiekonzept geäußert hatte, ist es interessant was nun zur Energieeinsparung im Energiekonzept steht. Die Fragen und Antworten zum Energiekonzept geben dazu folgende Informationen:
Den größten Beitrag zur Senkung des Energieverbrauchs leistet die Gebäudesanierung. Mit dem CO2-Gebäudesanierungsprogramm und steuerlichen Anreizen fördert die Bundesregierung deshalb Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz durch Wärmedämmung und Erneuerung von Heizanlagen. Wenn es gelingt, die Sanierungsquote zu verdoppeln, kann der Energiebedarf im Gebäudebereich bis 2050 um bis zu 80 Prozent gesenkt werden.
Damit Verbraucher ungenutzte Energiesparreserven erkennen und Energiekosten einsparen können, wird die Bundesregierung eine “Initiative Energieeffizienz” starten.
Ein Effizienzfonds im Umfang von 500 Millionen Euro jährlich steht unter anderem zur Verfügung für: verständliche und umsetzbare Verbraucherinformationen zur Energieeffizienz, Energie- und Stromsparchecks für private Haushalte und Energieausweise für Gebäude.
Das hört sich alles neu und prima an, ist aber wirklich nichts neues und war bisher eher von Kürzungen bedroht.
Die Mittel für das erfolgreiche CO2-Gebäudesanierungsprogramm sollten eigentlich um die Hälfte gekürzt werden, jetzt redet die Bundesregierug von einer Verdoppelung der Sanierungsquote. Hört sich prima an, aber es muss mehr getan werden als zinsgünstige Kredite (ohne die es in Vergangenheit noch weniger Sanierungen gegeben hätte), sonst bleibt die Verdoppelung in weiter Ferne. Dazu gehören steuerliche Anreize und die Verpflichtung zur Berücksichtigung der Warmmiete bei der Vermietung. Bei Änderungen des Mietrechts müssen die Interessen der Mieter berücksichtigt werden.
Zur Reduzierung des Stromverbrauchs soll einte Initiative Energieeffizienz gestartet werden.Wie bitte? Diesen Satz musste ich zweimal lesen. Diese Initiative Energieeffizienz gibt es schon seit 2002 und informiert erfolgreich private Verbraucher, Industrie & Gewerbe, sowie Dienstleister über effizienten Stromverbrauch informiert.
Verbraucherinformationen gibt es schon viele, aber es braucht für erfolgreiche Energieberatung noch mehr Anreize. Wie wäre es mit einem Top-Runner-Programm für Haushaltsgeräte, mit verpflichtende Energielabel für alle Produkte und Steuerreduzierung für energieeffiziente Häuser und Produkte? Haben Sie noch weitere neue Ideen? Das bisherige Angebot ist alles andere als kreativ.