Was tun bei Ausfluss in der Schwangerschaft?

Ausfluss in der Schwangerschaft

Vaginaler Ausfluss ist etwas ganz Normales und kein Grund zur Sorge, solange er weiß und geruchslos ist. Hier erfahren Sie, warum er sogar wichtig für die Scheidenflora ist. Bei diesen Anzeichen aber lieber zum Arzt gehen.

Was tun bei Ausfluss in der Schwangerschaft?Ausfluss in der Schwangerschaft
© Thinkstock, weareadventurers

Ausfluss in der Schwangerschaft

Was ist vaginaler Ausfluss?

Vaginaler Ausfluss, auch Fluor vaginalis genannt, ist nichts Außergewöhnliches, sondern kommt bei jeder Frau vor. Wie stark der Ausfluss auftritt und welche Konsistenz er hat, ist von Frau zu Frau verschieden und abhängig vom Stand des Zyklus. So wird beispielsweise kurz vor Eisprung und Periode oft mehr Sekret gebildet. Normaler Scheidenausfluss (nicht zu verwechseln mit Zervixschleim) ist weiß und geruchslos und hat eine Schutzfunktion für den weiblichen Körper. Der Ausfluss besteht aus Schleim aus der Gebärmutter und Schleimhautzellen der Vagina. Gleichzeitig enthält er viele Milchsäurebakterien, die ein saures Scheidenmilieu erzeugen und so Krankheitserreger, wie zum Beispiel Bakterien oder Viren, daran hindern, in den Körper einzudringen.

Ich habe vaginalen Ausfluss. Ist das ein Schwangerschaftsanzeichen?

Sie sind sich noch nicht sicher, ob Sie schwanger sind und fragen sich, ob Ihr Ausfluss ein Anzeichen für eine Schwangerschaft sein kann? Vaginaler Ausfluss ist meist durch hormonelle Veränderungen im Körper bedingt. Das muss nicht unbedingt eine Schwangerschaft sein, denn auch der Eisprung oder besondere Stresssituationen können vermehrten Ausfluss verursachen. Trotzdem: Eine Schwangerschaft hat Einfluss auf Ihren Hormonhaushalt, deswegen kann vermehrter Ausfluss durchaus ein Schwangerschaftsanzeichen sein. Verlassen sollten Sie sich darauf aber lieber nicht. Wirkliche Klarheit, ob Sie schwanger sind, kann Ihnen ein Schwangerschaftstest oder der Besuch bei Ihrer Gynäkologin bringen.

Ich bin schwanger und habe vaginalen Ausfluss. Ist das normal?

Vaginaler Ausfluss kann besonders während der ersten Schwangerschaftswochen, wenn sich Ihr Körper noch an die hormonelle Umstellung gewöhnt, stärker als gewohnt sein. Die Ursache hierfür: In der Schwangerschaft sorgt das Hormon Östrogen für eine stärkere Durchblutung Ihres Vaginalbereichs. Dadurch nimmt auch die Produktion des Scheidensekrets zu. Solange der Ausfluss weiß ist, nicht übel riecht und Sie auch keine Schmerzen haben, müssen Sie sich nicht sorgen. Im Gegenteil: Der Ausfluss weist auf eine gesunde Scheidenflora hin. Ein Besuch bei Ihrer Frauenärztin ist nicht nötig. Riecht der Ausfluss allerdings übel und ist vielleicht sogar braun oder gelblich, sollten Sie lieber Ihre Gynäkologin aufsuchen, denn eine Verfärbung deutet meistens auf eine Infektion hin, die besonders in der Schwangerschaft unbedingt behandelt werden sollte.

Was kann ich gegen vermehrten Ausfluss ist der Schwangerschaft tun?

Schwangere duscht
© Thinkstock, Pedro Miguel Nunes de Sousa

Das Höschen ist feucht. Kein Schönes Gefühl. Trotzdem: Ausfluss ist im Grunde ein gutes Zeichen und zeigt, dass Ihre Scheidenflora gesund ist. Vorbeugen können Sie leider nicht. Stattdessen ist es für Schwangere wichtig, auf Intimpflege zu achten, es aber dabei auch nicht zu übertreiben. In diesem Fall ist weniger tatsächlich mehr, denn Intimpflegeprodukte wie Seifen oder Sprays stören häufig die Scheidenflora. Deshalb sollten Sie lieber darauf verzichten und stattdessen folgende Punkte beherzigen:
 

  • Verwenden Sie zur Pflege Ihres Intimbereichs nur Wasser, keine parfümierten Seifen, Waschlotionen oder Sprays. Beim Duschen auf das Einschäumen der Scheide lieber verzichten.
  • Verzichten Sie auf Intimduschen. Den Wasserstrahl der Dusche bitte nicht direkt auf den Intimbereich halten.
  • Tragen Sie lieber Baumwollunterwäsche anstelle von synthetischer Unterwäsche.
  • Ist der Ausfluss besonders stark, können Sie Slipeinlagen verwenden, um ihn aufzufangen.

Bleibt der Ausfluss die ganze Schwangerschaft über so stark?

Wie lange oder wie stark der Ausfluss ist, ist von Frau zu Frau verschieden. Es kann schon sein, dass Ihr Ausfluss, bedingt durch Hormone, die ganze Schwangerschaft über stärker ist als gewohnt. Bei vielen Frauen reguliert sich die Menge aber wieder, sobald sich der Körper an die hormonellen Veränderungen gewöhnt hat.

Ich bin schwanger und habe bräunlichen Ausfluss. Was kann das bedeuten?

Etwa jede fünfte Frau hat während der frühen Schwangerschaftswochen bräunlichen Ausfluss. Meistens handelt es sich dabei um Einnistungsblutungen, sogenannte Nidationsblutungen. Sie sind kein Grund zur Sorge, sondern ein Zeichen dafür, dass die befruchtete Eizelle sich in der Gebärmutterschleimhaut eingenistet hat. Einnistungsblutungen sind bräunlich und schwächer als die Monatsblutung. Normalerweise treten die Blutungen zwischen dem siebten und zwölften Tag nach der Befruchtung der Eizelle auf und sind nach spätestens drei Tagen wieder vorbei. Um wirklich sicher zu gehen, dass es sich bei dem Ausfluss tatsächlich um eine Einnistungsblutung handelt, sollten Sie Ihren Frauenarzt aufsuchen. Denn brauner Ausfluss kann auch andere Ursachen haben, etwa eine Infektion der Scheide, die auf jeden Fall ärztlich behandelt werden muss. Schmerzen im Unterleib und Juckreiz? Auch dann bitte den Frauenarzt aufsuchen und die Ursachen hierfür abklären lassen.

Was bedeutet gelber Ausfluss in der Schwangerschaft?

Gelber Ausfluss, der unangenehm riecht und vielleicht sogar mit Juckreiz und Brennen einhergeht? Bitte unbedingt von Ihrem Arzt abklären lassen. Gelber Ausfluss ist ein Anzeichen für eine vaginale Infektion, etwa mit Bakterien oder Viren. Auch möglich: eine Pilzinfektion. Beides muss in der Schwangerschaft auf jeden Fall behandelt werden.

Ausfluss: Wann sollte ich lieber zum Arzt gehen?

Ausfluss in der Schwangerschaft: Was tun bei Ausfluss in der Schwangerschaft?

Übertriebene Pflege des Intimbereichs oder aber Stress können das Scheidenmilieu aus dem Gleichgewicht bringen. Viren und Bakterien haben dann ein leichtes Spiel, sich zu vermehren und für Infektionen im Vaginalbereich zu sorgen. Meist sind Krankheitserreger für vermehrten oder aber farblich veränderten Ausfluss verantwortlich.
Normaler Ausfluss, auch wenn er ein wenig stärker ist als gewohnt, ist nicht unbedingt ein Grund, zum Arzt zu gehen. Anders, wenn er gelblich, grün oder aber blutig ist, unangenehm riecht oder seine Konsistenz dicker und krümelig ist. Dann sollten Sie auf jeden Fall Ihren Gynäkologen aufsuchen, denn dies sind Anzeichen für eine Infektion. Bei Schmerzen im Unterleib, eventuell sogar nach dem Geschlechtsverkehr, Fieber, Juckreiz oder Beschwerden beim Wasserlassen bitte auch unbedingt zum Arzt gehen. Er wird Sie zunächst zu Farbe und Beschaffenheit des Ausflusses befragen. Bei einer gynäkologischen Untersuchung wird der Arzt dann einen Abstrich machen und prüfen, um welche Art Infektion es sich handelt. Mit dem Ergebnis kann er dann die für Sie richtige Therapie bestimmen.

Wie wird eine Infektion im Vaginalbereich in der Schwangerschaft behandelt?

Stellt die Gynäkologin eine Infektion der Scheide fest, wird sie zunächst anhand eines Abstrichs bestimmen, ob es sich um eine bakterielle oder eine Virusinfektion handelt. Je nach Schwere der Erkrankung wird sie die entsprechende Therapie veranlassen. Das kann von einfachen Sitzbädern über Cremes und Zäpfchen bis hin zur Antibiotikabehandlung reichen. Aber auch Sie können den Heilungsprozess ganz einfach unterstützen: Täglicher Wechsel der Unterwäsche versteht sich von selbst. Aber auch Waschlappen und Handtücher, mit denen Sie Ihren Intimbereich pflegen, sollten täglich gewechselt werden. Die Wäsche auf jeden Fall bei 60 Grad waschen. Das tötet Bakterien ab.

Könnte der Ausfluss auch Fruchtwasser sein?

Ihre Unterhose ist plötzlich feucht und Sie fragen sich, ob es sich dabei um Ausfluss, Urin oder vielleicht sogar Fruchtwasser handelt? Zunächst gilt: keine Panik! Ob es sich bei der Flüssigkeit um Fruchtwasser handelt, können werdende Mütter ganz einfach riechen. Denn: Fruchtwasser riecht etwas süßlich, ganz anders also, als geruchsloser Ausfluss oder Urin. In frühen Schwangerschaftswochen, wenn sich das Köpfchen des Babys noch nicht in Ihr Becken gesenkt hat, würde Fruchtwasser im Schwall abgehen.
In späten Schwangerschaftswochen tröpfelt das Fruchtwasser eher leicht, weil der Kopf des Kindes den Ausgang wie ein Korken blockiert. Es ist aber auch gut möglich, dass Ihr Baby beherzt gegen die Blase getreten hat und Sie schlicht und einfach ein bisschen Urin verlieren.
Wenn Sie sich unsicher sind, fahren Sie lieber einmal mehr in die Klinik und lassen Sie sich dort untersuchen. Alleine schon, damit Sie sich nicht unnötig Sorgen machen.



Kurz vor dem errechneten Geburtstermin Ausfluss. Was könnte das sein?

Manche Frauen erschrecken, wenn Sie kurz vor dem errechneten Geburtstermin Ihres Kindes plötzlich etwas Schleim in der Unterhose haben. Dabei ist das gar nichts Schlimmes, sondern ein Zeichen dafür, dass die Geburt kurz bevor steht. Bei dem Ausfluss handelt es sich wahrscheinlich um den sogenannten Schleimpfropf, der sich zu Beginn der Schwangerschaft am Muttermund bildet und die Gebärmutter vor dem Eindringen von Keimen schützt. Öffnet sich der Muttermund in Vorbereitung auf die Geburt langsam, geht der Schleimpfropf ab. Manchmal kann der Schleim auch mit etwas Blut versehen sein. Das ist nicht weiter schlimm und kein Grund zur Sorge. In den allermeisten Fällen werden bald die Wehen einsetzen.

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