Was Manager aus dem Fall Gottschalk lernen sollten

Thomas Gottschalk selbst mag sich ärgern. Allen anderen dient er als Beleg für eine alte, aber selten beherzigte Weisheit der Talenteforschung: Es gibt für jeden Job eine beste Besetzung. Aber niemand kann alles gleich gut. Die Amerikaner nennen dieses Prinzip "Best person for the job".
Es besagt, dass Hocheleistung nur erbringen kann, wer da eingesetzt ist, wo er seine Talente voll einbringen und trainieren kann. Nur so macht es überhaupt Sinn, von "Talent" zu reden. Talent für was, muss man fragen. Es gibt keinen Top-Irgendwas, der per so top ist. Sondern nur, wenn die Aufgabe passt.
Gottschalk war ideal für Wetten dass.., aber nicht für die tägliche Vorabendquasselstunde. Auch von Anke Engelke wissen wir, dass sie was drauf hat - aber nicht in jedem Format. Das gilt auch für Harald Schmidt.
Und das gilt für uns alle. Auch in der Industrie und für ihre Berater gilt: Nehme die beste Person für den vakanten Job. Nimm nicht den, der gerade Zeit hat. Doch genau das ist inzwischen Usus in der Industrie, die Wolfgang Clement erfunden hat: Der Leiharbeit. Die gibt es -wenn wir ehrlich sind- ja auch für Akademiker. Man nennt sie hier nur anders, nämlich: Beratung. Oder Dienstleistung. Und hier machen die Leute alle naselang was anderes. Doch nur selten das, was sie am besten können. Der Leiharbeitgeber nennt das "Abwechslung". Er entwickelt seine Leute nicht, sondern utilisiert sie. In Stunden pro Jahr.
Aber nehmen wir den günstigen Fall: Jemand wird für das eingesetzt, was er am besten kann. Für Jahre. Als Festangesteller, nich Leiharbeiter. Was wird passieren? Er wird befördert. Nach dem Peter-Prinzip. Dieses herrliche Buch schenkte mir vor mehr als zehn Jahren ein lieber Kollege, als ich in die Beratung wechselte. Darin steht: Jeder wird solange befördert, bis er die höchst Stufe seiner Inkompetenz erreicht hat. Streng genommen müsste da also den Zustand der meisten Unternehmen beschreiben...
Muss das so sein? Um zu zeigen wie dämlich dieses Prinzip ist: Würde ein Verlag seinen Bestseller-Autor zu einem Verlagsmanager befördern? Ein Fussballverein seinen Stürmer zum Präsidenten? Eine Gallerie ihren besten Künstler zum Galleristen? Eine Plattenfirma Mark Knopfler zum Vertriebschef?
Sehen Sie.

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