06.35: Die Kleine stapft ins Schlafzimmer und kuschelt sich neben mich. Nur wenige Minuten später aber flitzt sie nach unten ins Wohnzimmer und schaut zusammen mit Papa Fernsehen. Wildfang gesellt sich dazu und ich nutze die Ruhe für ein ausgiebiges Bad. Ein typischer Sonntagmorgen.
07.53: Ich stehe vor dem Spiegel und schminke mich. Danach werden die Haare geföhnt.
Fertig!08.30: Während mein Mann die Kinder anzieht, bereite ich das Frühstück zu. Wir essen gemeinsam, doch Wildfang boykottiert das zunächst. Schließlich kommt aber wieder alles ins Lot und im Anschluss fahre ich mit den Kindern weg. Mein Mann macht derweil seinen sonntäglichen Ausflug ins Tonstudio, wo er mit seinem Kumpel an Songs bastelt.
12.22: Wir sind wieder zu Hause. Ich überlege was ich koche, doch viel gibt der Kühlschrank nicht her. Der Wochenend-Großeinkauf ist nämlich ausgefallen. Die Truhe spukt dafür Pizza aus, also entscheide ich mich mehr oder weniger spontan für schnelle Küche. Mein Magen knurrt bereits, mein Mann ist jedoch noch nicht in Sicht. Also widme ich mich der Wäsche, die noch darauf wartet zusammengelegt und eingeräumt zu werden.
13.15: Mein Mann ist wieder da. Pizza ist geritzt. Alles klar. Dann folgt der Aufschrei meines Sohnes, der plötzlich Pommes will. Die Kleine schreit ebenfalls „Yeah, Pommes!“ Auch gut. Oder auch nicht. Denn Wildfang will jetzt doch lieber Pizza. Ganz sicher. Seine Schwester bleibt bei den Pommes. Ich habe darauf plötzlich auch Lust. Eigentlich muss ich das Wort Pommes nur hören, um Heißhunger darauf zu bekommen.
13.37: Das Ende vom Lied: Ich werde meinem Sohn eine Pizza in den Ofen schieben und Papa holt derweil für alle anderen Pommes. Und ich wette, wenn Wildfang uns beim Pommes essen zuguckt, wird die Pizza verschmäht. Ich bin gespannt.
13.44: Nachricht von meinem Mann, in der er mir folgendes Foto schickt:
Dann wohl doch Pizza für alle. Die Antwort meiner Tochter auf diese Nachricht: „Dann esse ich eben gar nichts.“ Das Dümmste an der Geschichte ist, wir fallen alle Jahre wieder darauf rein. Denn jedes Jahr nach Weihnachten hat die Pommesbude geschlossen. Nur unser Hirn kann solche Informationen nicht dauerhaft speichern.
14.20: Die Kleine möchte gerne ein Bild malen und zwar ein ganz bestimmtes. Derzeit arbeite ich ja gemeinsam mit Nätty von Bilderbuchbaby an einem Kinderbuch. Die erste fertige Zeichnung will meine Tochter nun nachmalen. Das funktioniert natürlich so überhaupt nicht, was einen heftigen Wutanfall auslöst. Papa soll es dann malen, aber auch damit ist sie nur so semi zufrieden. Es dauert eine ganze Weile, bis es mir gelingt sie zu beruhigen, aber irgendwann bekommt sie schließlich die Kurve.
15.52: Es ist Zeit, Wildfangs Sachen einzupacken. Er wird heute bei Oma übernachten und morgen mit ihr ins Schwimmbad fahren. Ein Grund weshalb ich die geringe Hoffnung hege, dass das Tochterkind heute ausnahmsweise Mal ohne Murren ins Bett geht. Die Tatsache, dass der große Bruder länger aufbleiben darf, treibt sie neuerdings nämlich jeden Abend zur Weißglut.
16.23: Papa und Wildfang brechen zu Oma auf. Kurz entschlossen fährt auch die Kleine mit und ich habe unverhofft ein wenig Zeit für mich. Wie werde ich diese wohl nutzen? Na klar, das Kinderbuch wartet auf mich. Acht Geschichten wollen noch geschrieben werden. Vielleicht schaffe ich es heute, eine der Geschichten fertigzustellen.
17.09: Geschafft! Eine Geschichte, an der ich schon mehrfach herumgedoktort habe, ist endlich fertig. Manchmal bricht man sich ja echt einen ab. Mein Mann und die Kleine sind noch nicht wieder zurück, daher mache ich mir schon mal Gedanken über die nächste Geschichte. Im Laufe der Woche möchte ich die Sammlung nämlich fertigstellen.
Ideen sammeln17.49: Papa und Tochter sind wieder zurück. Das Abendessen für die junge Dame ist auch schon abgehakt. Sie hat bereits Kuchen und Gulaschsuppe gemampft. Ich lese ihr zwei Geschichten aus meinem Kinderbuch vor, bei einer davon lacht sie sich kringelig. Anschließend gehen wir nach oben und spielen alle zusammen verstecken.
19.10: Die Kleine ist bettfertig und wir lesen noch drei weitere Geschichten. Heute bekommt sie doppelte Einschlafbegleitung. Sie hat Papa überredet, ebenfalls bei ihr zu bleiben.
19.46: Wir können unser Glück kaum fassen. Wir verlassen ihr Zimmer. Sie schläft selig. Feierabend um Viertel vor acht? Ich kann mich nicht erinnern, wann wir das zum letzten Mal hatten. Zum Glück kann sie noch nicht die Uhr lesen und hat gar nicht gemerkt, dass sie heute früher ins Bett ging als sonst. Wir Füchse, wir.
19.50: Ich schiebe mir ein Baguette in den Ofen. Mein Mann futtert die Reste der Pizza. Und jetzt? Schauen wir einen Film. Gute Nacht dann!
Alle #wmdedgt gibt es wie immer bei Frau Brüllen.