Was kommt nach Gauck?!

Sie können momentan - auch heute morgen - jedes beliebige ehemalige Nachrichtenportal als Beweis dafür heranziehen, dass man eine Menge über Joachim Gauck schreiben kann. Damit endet jetzt der dritte Monat in Folge, in der wir in Deutschland fast durchgehend ausschließlich nur noch über den Bundespräsidenten berichten; aus der Wulffpolitik wird jetzt die Gauckpolitik; dahinter zurückstehen müssen sämtliche anderen Politikbereiche. Verschiedene Personen, ob nun dazu berufen oder nicht, haben mich im Zuge dieser Debatte wissen lassen, es handele sich hier um ein ganz unwichtiges Amt, das man ruhig abschaffen könnte.

Blasphemie!

Zum Glück sind wir hier bei "Flügelschläge" jetzt auch komplett entpolitisiert und überparteilich. Da wir letzte Woche mit der Print-Ausgabe der "ZEIT" auch den letzten Überlebenden des deutschen Journalismus im Meer der Bundespräsidentenpolitik versinken  sehen können, deren politischer Teil sich ebenfalls zu 60 Prozent aus biografischen, kulturellen und astronomischen Betrachtungen zum zukünftigen Staatsoberhaupt zusammensetzte, sind wir kurz davor, es einfach aufzugeben: Der Typ ist nicht mal gewählt! Was, wenn der anfängt, jetzt tatsächlich bei jeder Gelegenheit lange Reden zu halten? Aus denen man wiederum tausende kleine Zitate bruckstückeln kann, aus dem Zusammenhang reissen, dergestalt verunstaltet diskutieren und dann wieder in ihren ursprünglichen Kontext zurück schreiben, um sie ein weiteres Mal zu diskutieren? Bis man irgendwann brambasiert?!

Es heißt übrigens bramarbasiert, Herr Sarrazin, aber tun wir nicht so, als hätte ich das Wort nicht auch erstmal googeln müssen. Immerhin habe ich es gemacht, bevor ich meinen persönlichen offenen Brief für Welt-Online Brief an den Partei-Vorstand, der Welt-Online vorliegt, geschrieben habe. Dabei geht es übrigens immer noch um ein Gauck-Zitat aus dem Jahre 2010, mit dem der Kommende dem längst Gegangenen "Mut" bescheinigt, auf die selbe Weise, wie ich DSDS-Kandidaten mutig finde, oder Frisuren, oder Schuhe. Mein lieber Parteivorsitzender entdeckt darin eine ganz liebenswerte Eigenheit, die sich aus der DDR-Vergangenheit des Kandidatenkandidats ableitet, nämlich sich auf die Seite derer zu stellen, die kritisiert werden, was merkwürdig ist, weil kaum einer so austeilt wie Gauck, und danach stellt der sich nie daneben, aber die entscheidende Frage ist...

DIE GANZ ENTSCHEIDENDE FRAGE IST...

WAS SOLL DIE SCHEISSE?!

Da draussen zerbricht weiterhin die EU, wir schmeissen den Banken mittlerweile ohne große Diskussion dreistellige Milliardenbeträge pro Jahreszeit in den Rachen, behaupten, damit würde Griechenland geholfen, das komischerweise konsequent alle drei Monate ein bißchen mehr untergeht, nebenbei hätten wir fast Acta ratifiziert, das 70 Prozent der Deutschen nicht mal bekannt ist, obwohl es sie alle betrifft, im nahen Osten sterben täglich Tausende bei dem Versuch, überhaupt mal wählen gehen zu dürfen, und USA und Iran jetten sich langsam an einen Punkt hoch, wo ihnen garnichts anderes mehr übrig bleibt, als Atombomben zu schmeissen, weil sie sonst komplett das Gesicht verlieren, und wir interpretieren die 2 Jahre alte Zitate des kommenden Bundespräsidenten, dessen einzige bemerkenswerte Leistung es bisher war, der FDP das trügerische Gefühl zu geben, sie wäre jetzt gerettet, weil sie ihn diesmal dann doch gerne wählen möchte?!

Nimmermehr!

Ab sofort wird wieder nur noch über das Wetter geredet!

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