Dieses Thema geistert mir nun schon seit mehreren Jahren immer wieder durch den Kopf. Unkonkrete Gedanken dazu ploppen immer wieder auf und heute ist es endlich soweit: Ich schreibe es nieder und bin gespannt, was ihr davon haltet. Die Frage „Was ist Zuhause?“ geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Nicht zuletzt auch natürlich deswegen, weil ich in den letzten 8 Jahren mehrfach umgezogen bin. Zuletzt im vergangenen Jahr von Hamburg nach Köln.
Wenn ich es genau betrachte, gibt es für mich sogar 3 Definitionen von Zuhause:
Zuhause ist Heimat
Die erste Definition für Zuhause ist für mich in etwa gleichzusetzen mit Heimat. Zuhause ist, wo man seine Wurzeln hat. Wo man aufgewachsen ist, lange Zeit zuhause war und meist auch immer wieder zurückkehren kann. Zuhause ist das Elternhaus. Das Heimatdorf / die Heimatstadt. Zuhause und Heimat… das ist so ein wohliges Gefühl, jedes Mal, wenn man zurück kommt.
Auch wenn man für mehrere Wochen, Monate oder sogar Jahre nicht da war: Es kommt einem irgendwie alles vertraut und gleichzeitig auch ein wenig fremd vor. Man ist hier nicht mehr täglich unterwegs, aber man kann sich sehr gut an den täglichen Weg zur Schule oder zum Sportverein erinnern. Man kennt sich aus und doch sind manche Dinge anders.
Zuhause sind aber auch vertraute Freunde und Familie. Menschen, die einen meist ein langes Stück zu Beginn unseres Lebens begleitet haben und heute aus der Ferne weiterhin begleiten. Menschen, zu denen wir gerne zurück kehren.
Manche verlassen ihre Heimat auch nie und für sie bleibt Heimat auch immer das selbe Zuhause, wie in meiner nächsten Definition:
Zuhause ist meine gewohnte Umgebung
Die häufigste Definition von Zuhause ist wohl die Folgende: Zuhause ist da, wo man derzeit wohnt. Die derzeitige Adresse, an der man normalerweise zu erreichen ist. Das ist übrigens auch die offizielle Definition, die einem Wikipedia anbietet, wenn man den Begriff sucht:
Bedeutungen:
[1] die Räumlichkeiten, in denen man wohnt
Synonyme:
[1] Bleibe, Daheim, Heim, Wohnung
Oberbegriffe:
[1] Wohnsitz
Zuhause ist die eigene Wohnung und Rückzugsort. Der Ort, an den man immer wieder zurück kehrt, um die Akkus aufzuladen. Die eigene Wohnung ist der Ort, den man sich gemütlich einrichtet. An dem man sich austoben kann und den man so gestalten kann, wie es einem gefällt. Wo man in Jogginghose auf dem Sofa sitzt und die Seele baumeln lässt. Der Ort, der auch täglich Arbeit bedeutet und den man aufräumt und sauber halten muss. Und wo man selbst bestimmt, wer rein darf und wer nicht. Im besten Fall auch der Ort, wo auch der oder die Liebsten zuhause sind.
Zuhause ist wo dein Herz ist
Nun kommt die Definition, die mir am meisten am Herzen liegt. Was ist Zuhause wirklich? Ist das wirklich ein Ort? Es gibt da diesen Satz, den vermutlich Jeder kennt: „Home is where the heart is“. Passenderweise habe ich den auch vor etwas mehr als einem Jahr aus einem Glückskeks gefischt, als ich gerade den Entschluss gefasst hatte von Hamburg nach Köln umzuziehen. Zuhause bedeutet für mich vor allem ein Gefühl: Zuhause ist, wo ich mich wohl fühle. Zuhause sind Orte und Menschen, die mein Herz höher schlagen lassen.
Zuhause sind Menschen
Zuhause ist für mich nicht nur ein Ort. Das sind für mich vor allem auch Menschen. Menschen, die mir wichtig sind und die ich liebe. Menschen, die mich schon lange Zeit begleiten oder einen bestimmten intensiven Weg mit mir gegangen sind. Menschen, mit denen ich mich an (fast) jedem Ort der Welt zuhause fühle. Und immer wenn sie da sind, geht es mir gut.
Zuhause sind Freunde, zu denen man immer wieder gerne zurück kehrt. Familie und Freundschaften, die über lange Zeit auch über weite Entfernungen halten und auch wenn man sich nur selten sieht: Jedes Mal ist es, als wäre keine Zeit vergangen und alles ist wie immer. Auch das ist Zuhause. Das ist Ankommen. Und ich bin sehr dankbar solche Menschen in meinem Leben zu haben!
Und dann ist da natürlich auch noch dieser eine Mensch, der für mich immer und überall zuhause bedeutet. Der Mensch, bei dem man sich schon zuhause fühlt, wenn er einen einfach nur ansieht. Der mein Herz höher schlagen lässt und in dessen Armen ich immer Zuhause bin. Egal ob in der eigenen Wohnung, irgendwo auf der Straße oder im Urlaub in einem fremden Land.
Der Mensch, der einem erst das Gefühl gibt so richtig da zu sein. Ich muss dabei immer an dieses Zitat aus dem Film „P.S. I love you denken“: „I know what it is, not to feel like you’re in the room, until he looks at you or touches your hand or even makes a joke at your expense, just to let everyone know… you’re with him. You’re his.“ Ich hoffe für euch alle, das ihr diesen einen Menschen für euch bereits gefunden habt, oder noch finden werdet. Es ist ein Geschenk, für das man immer dankbar sein sollte und über das ich auch unglaublich glücklich bin.
Zuhause sind vertraute und geliebte Orte
Zuhause ist für mich aber auch einfach ein wohliges Gefühl, das ich mit manchen Städten und Orten verbinde. Noch bevor ich nach Köln umgezogen war, hatte ich an den Wochenenden immer das Gefühl nach Hause zu kommen. Sobald ich aus der Bahn die Spitzen des Kölner Dom sehen konnte und spätestens, wenn die Bahn die Hohenzollernbrücke überquerte, überkam mich von Anfang an immer dieses Gefühl von: „Jetzt komm ich nach Hause“. Das liegt vor allem an den vielen Menschen, die mir in dieser kurzen Zeit hier so unglaublich sehr ans Herz gewachsen sind, aber auch an der Stadt Köln, die mir von Anfang an das Gefühl gegeben hat nach Hause zu kommen. „Kölle du bes a Jeföhl“ – dieses Gefühl hatte ich schon, bevor ich diesen Satz kannte.
Andersrum kenne ich dieses Gefühl aber auch, wenn ich nach Ulm oder Hamburg fahre: Dieses Gefühlt (alt) bekanntes wieder zu sehen. Man kennt sich aus. Man ist kein Fremder in dieser Stadt, auch wenn man dort nicht seinen Wohnsitz hat. Diese Städte sind mir einfach ans Herz gewachsen und wie alte Freunde für mich, zu denen ich immer wieder gerne zurück kehre. Erst vor kurzem war ich nach meinem Umzug das erste Mal seit langem wieder in Hamburg und gefühlt habe ich die erste Stunde einfach nicht dieses Grinsen aus meinem Gesicht bekommen, weil mich der Anblick dieser Stadt einfach glücklich gemacht hat.
Zuhause kann auch mal spontan ein Ort im Urlaub sein, an dem ich mich einfach angekommen fühle und mit dem ich mich irgendwie verbunden fühle, selbst wenn ich noch nie dort gewesen bin. Das klingt vielleicht verrückt, aber für mich ist das so.
Was ist Zuhause? – Twitter-Definitionen
Während ich an diesem Artikel schrieb, bat ich auch noch auf Twitter nach Gedanken zum Thema Zuhause.
@rassambla Zuhause ist kein Ort, zuhause ist eine Person
— Aggrönte (@aggroEnte) March 4, 2017
@rassambla @aggroEnte
noch paar Gedanken:
Wo du
– du sein kannst
– dich geborgen fühlst
– einfach pupsen kannst
– verstanden wirst
…— Augenbling (@augen_bling) March 4, 2017
@rassambla hängt bei uns zu Hause (mit prima Spiegelung :D) pic.twitter.com/2YT9exEPOP
— Taalke (@talinee) 4. März 2017
Und last but not least gibt es noch die Nerd-Version von Zuhause:
@rassambla Zuhause ist auch wo dein Handy automatisch Wlan hat
— Aggrönte (@aggroEnte) March 4, 2017
Was ist für euch Zuhause?
Und jetzt würde mich natürlich noch interessieren: Was ist für euch zuhause? Wo / wie fühlt ihr euch zuhause? Ich bin gespannt und freue mich auf eure Kommentare!
PS: Alle in diesem Beitrag verwendeten Fotos stammen von Unsplash. (Außer das Sofa – das steht so wirklich bei mir.)