Blind rennen wir im Eiltempo durch unser Leben und merken gar nicht, dass wir uns verlaufen. Manchmal würde ich gern Personen nachrufen, dass sie nicht so schnell rennen sollen, sondern einfach mal stehenbleiben und sich selbst wertschätzen sollen – und es nicht bei anderen, durch oberflächliche Bestätigung zu suchen.
Doch würde ich das tun, würde das Tempo noch schneller werden.
Wir leben in einer Zeit, in der Tinder – das Mc Donald’s der Datingportale – Schnell, Billig, Schlechte Qualität – über das “Liebesleben” mancher Menschen bestimmt. Für manche reicht es. Aber wie stumpf kann ein Mensch sein, um diese Discount Variante von Zuneigung als Ausreichend zu empfinden?
Wir wollen immer mehr und werden nicht satt. Das Tempo wird immer schneller. Wir haben keine Zeit mehr genau hinzuschauen. Ein kurzer oberflächlicher Blick muss reichen.
Regelmäßiger Konsum bei Mc Donald’s ist ungesund.
Natürlich stelle ich es gerade überspitzt dar. Ich kenne auch jemanden, der durch Tinder in einer glücklichen Beziehung ist. Das ist aber eher eine Ausnahme und nicht die Regel.
Wir leben eine Lüge.
Angst die Maske abzulegen. Angst das wahre Ich zu zeigen. Nur was bringt dir die Maske, wenn du dich irgendwann selbst nicht mehr erkennst. Du selbst nicht mehr weißt, wer du in Wirklichkeit bist und was dir wichtig ist.
Was ist, wenn du vor unzähliger Möglichkeiten nur noch blind bist?
Wie willst du dich in jemandem verlieren?
Wie willst du in jemandem dein zu Hause finden?
Wie willst du jemanden lieben?
…wenn du einfach nur Angst hast? Angst vor Abweisung. Angst dich fallen zu lassen? Angst nicht zu reichen? Angst einfach nur du selbst zu sein? Angst verletzlich & dadurch stark zu sein?
Schwäche zu zeigen ist die wahre Stärke.
Aus Angst sich fallenzulassen wird weitergesucht, anstatt das gegenwärtige Glück einfach anzunehmen und es zu genießen. Es wird zu einer unendlichen Suche.
Nur ist es eine unendliche Suche am falschen Ende.
Die Sache ist nämlich die: meistens ist man sich selbst nicht genug und glaubt dadurch, dem anderen nicht zu reichen. Deshalb zieht man einfach weiter – aus Angst – auch wenn es sich das eine oder andere mal richtig angefühlt hat. Die Angst dominiert einfach und lässt dich letztendlich erblinden. Doch in deinem Herzen wirst du das verpasste Glück spüren und wissen, dass du einfach nur feige warst.