Was ist Kompressionskleidung und welchen Zweck soll sie erfüllen

Erst sah man sie bei Fernsehübertragungen von großen Sportevents und jetzt auch bei Joggern im Wald oder Freunden im Sportverein: Kompressionskleidung. Was zunächst entfernt an Thrombosestrümpfe im Krankenhaus erinnerte, gibt es mittlerweile in stylischen Farben und Designs und von allen möglichen Marken und scheint bei vielen zur Jogginggrundausstattung zu gehören. Doch was genau leisten diese Strümpfe, Tights und Shirts eigentlich beim Sport?

Schneller, weiter, länger ─ Training mit Kompressionskleidung

Während einer fordernden Trainingseinheit verbrauchen die Muskeln eine erhöhte Menge an Sauerstoff, Kohlendioxid muss dagegen abtransportiert werden. Dazu muss das Blut schneller zirkulieren, damit die Zellen ausreichend beliefert werden können. Im anaeroben Bereich, also, wenn man beispielsweise sprintet und das Blut trotz tieferer Atemzüge nicht ausreichend Sauerstoff nachliefern kann, wird außerdem Milchsäure, auch Laktat genannt, in den Muskelzellen gebildet. Dieser Stoff wird nur langsam wieder abgebaut und verursacht ein starkes Erschöpfungsgefühl, viele kennen auch das berüchtigte „Brennen“ in den Muskeln. Auch dieser Stoff muss aus den Zellen raus, um langfristig Leistung abrufen zu können.

Kleidung mit Kompressionsfunktion übt einen leichten bis mittleren Druck gezielt auf spezielle Körperregionen aus. Dadurch wird die Durchblutung gesteigert und die Muskeln unterstützt. Sauerstoff wird schneller nachgeliefert, Kohlendioxid weggeschafft und auch der Laktatabbau kann schneller ablaufen. Ein weiterer Vorteil ist, dass Menschen, die schnell mal einen Krampf bekommen, mit dieser Bekleidung weniger starke oder gar keine Krämpfe mehr haben. Außerdem werden störende Vibrationen durch das Laufen oder Sprünge gedämpft, weiches Gewebe wird stark gestützt. Wer beim Sport ein unangenehmes Gefühl oder sogar Schmerzen durch Vibrationen oder Stöße im Gewebe verspürt, profitiert also mit der Kompressionskleidung ebenfalls.

Schneller wieder fit

Die größten Effekte hat der Druck auf Muskeln und Arterien aber auf die Regenerationszeit nach dem Training oder einem Wettkampf. Da sie während des gesamten Trainings gestützt werden und das Laktat schneller abgebaut wird, erholen sich die Muskeln und der gesamte Bewegungsapparat rascher. Dies wirkt sich positiv auf den Trainingseffekt aus, die Leistungsfähigkeit kann effektiv gesteigert werden. Das ist nicht nur bei der Wettkampfvorbereitung von Vorteil, sondern wirkt sich auch auf den Alltag aus, denn man fühlt sich nach dem Training erholter, frischer und leistungsfähiger. Ideal für alle, die morgens trainieren und dann noch den ganzen Tag vor sich haben oder nach dem Training noch etwas unternehmen möchten.

Punktuell einsetzen und profitieren

Die Kompressionsfunktion gibt es für lange und kurze Laufhosen, Shirts, Ärmlinge und Beinlinge und für Kniestrümpfe. Man muss beim Training nicht komplett in die Kleidung eingepackt sein, je nach Sportart reicht es, bestimmte Regionen zu unterstützen. Läufer schwören beispielsweise auf die Kniestrümpfe oder Tights. Kompressionskleidung wird immer als erste Schicht direkt auf der Haut getragen. Je nach Witterung kann dann noch entsprechende Funktionskleidung darüber gezogen werden. Die Textilien, aus denen die Kleidungsstücke gefertigt werden, sind auch in anderen Belangen auf einem modernen Stand. So transportieren sie Feuchtigkeit direkt von der Haut nach außen, der Körper bleibt immer trocken. Außerdem sind sie extrem dehnbar und stabil. Einige Hersteller bieten sogar einen Materialmix an, der gegen Bakterien und Gerüche wirkt.

Die auffälligen Strümpfe, Hosen und Shirts, die man jetzt so häufig bei Sportlern sieht, haben also durchaus ihren Sinn, die Wirksamkeit spricht für sich. Besonders von dem schnellen Laktatabbau und der verbesserten Regenerationszeit können Hobby- und Profisportler stark profitieren. Wer gerade erst ins Training einsteigt, kann sich aber beruhigt erst auf die Anschaffung anderer Sportkleidung konzentrieren. Die Kompression wird erst nötig, wenn eine schnelle Leistungssteigerung gewünscht ist oder die Vorbereitung auf einen Wettkampf ansteht. Über den Trendfaktor muss man sich übrigens keine Gedanken machen. Bei dem großen Angebot an Farben und Designs findet sich garantiert etwas, das zum Outfit passt oder, je nach Geschmack, möglichst unauffällig wirkt. Und wie Thrombosestrümpfe sehen die modernen Styles zum Glück auch nicht mehr aus.


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