Was ist Geocaching?

Geocaching (gesprochen Geokäsching) ist eine recht neue Trendsportart, die sich einer zunehmend großen Fangemeinde erfreut. Eine Mixtur aus Wandern, Bergsteigen (oder sogar Klettern), Navigieren und Orierentieren auf der sportlichen Seite und dem Einsatz von GPS-Gerät und Internet auf der technischen Seite.
Die Grundidee ist schlicht. Jemand versteckt etwas und sagt ungefähr wo man es finden kann und alle anderen können es suchen. Der Reiz des Suchen macht das Spiel aus und der Ergeiz immer der Erste beim Finden oder der Schnellste bei Suchen zu sein steigert diesen Reiz noch. Zusätzlich findet man in dem Versteck noch ein Logbuch aus Papier, so daß man seinen Fund belegen kann und häufig sind Kleinigkeiten als Belohnung in der Dose. Diese sollen nicht nur entnommen, sondern getauscht werden und das vor allem wertgleich!
Aus dieser einfachen Spielidee ist ein ganzer Wirtschaftszweig erwachsen, so dass man mittlerweile im Internet Shops entdeckt, die allein Geocaching-Utensilien verkaufen. Die Hersteller von GPS-Geräten entwickeln extra Geräte, die das Spiel noch einfacher erscheinen lassen und die größte Geocaching-Plattform betreibt eine florierende Internetseite.

Wieso Bill Clinton das Cachen ermöglichte? Die Geschichte des Geocachings!

Das GPS-System wurde durch und für amerikanische Militär entwickelt und genutzt. Bis zum 1.Mai 2000 wurden die GPS-Signale künstlich verrauscht, so daß es für die zivile Bevölkerung zu ungenau und daher ohne Nutzen war. Bill Clinton hat im Mai 2000 dafür gesorgt, dass die Verrauschung abgeschaltet wird und hat somit den Stein für die Geocacher-Gemeinde ins Rollen gebracht.
Zwei Tage später wurde der erste Geocache versteckt. Damals nannte man diesen noch Stash und das Spiel Geostash Hunt. Es war ein halb vergrabener Plastikeimer gefüllt mit einer Tauschgegenständen und Logbuch, damit die Finder sich eintragen konnten. Somit war der erste Cache seiner Art schon genau so bestückt, wie es für heute gelegte der Fall ist.
Viele Regeln haben sich mittlerweile für das Verstecken (oder Auslegen) eines Geocaches geändert oder wurden erst eingeführt, aber die Grundidee ist geblieben.

Was brauche ich für meinen ersten Cache?

Wer Lust hat zu der Gemeinde der Dosensucher zu stoßen benötigt nicht viel. Es reicht ein Internetzugang, um die versteckten Caches in der Gegend zu sehen und ein GPS-Gerät (oder gpsfähiges Handy) und ein wenig Spaß an der Suche.
In Geocacherkreisen hält sich die Geschichte eines Rentners, der über 1000 Geocaches gefunden hat ohne den Einsatz eines GPS-Gerätes. Er soll alle nur mithilfe von Google-Maps und den Satelitenfotos gefunden haben.
Aber so schwierig muss man es sich selbst nicht machen.
Um die Caches in der Gegend ausfinden zu machen schaut man also auf einer entsprechenden Plattform nach. Die größte weltweite Plattform ist geocaching.com, im deutschsprachigen Raum wird man aber auch bei opencaching.de fündig. Für den Anfänger empfiehlt sich ein Traditional (s. Arten von Verstecken). Nach der Anmeldung auf einer der Seite kann man die Koordinaten für den entsprechenden Cache auslesen und die Beschreibung (aufmerksam!) lesen. Kurzerhand werden die Koordinaten ans Gerät übertragen oder eingetippt, ein Stift geschnappt und es kann los gehen.
Die Beschreibung und die Hints liefern meist noch wichtige Zusatzinformationen, die die Suche vereinfachen können. Verstecke können höchst vielseitig sein. In den meisten Fällen sucht man eine Dose aus Plastik (z.B. Tupperdose), diese kann aber in der Größe enorm variieren und sogar nur fingerkuppenklein (ein sogenannter Nano) sein. Außerdem könnte das Logbuch auch in einem Vogelhäuschen, ausgehöhltem Baum oder im Pfahl eines Verkehrsschildes sein. Der Kreativität des Versteckes sind wenig Grenzen gesetzt.
Einzige Maßgaben sind, dass nichts vergraben werden darf, keine Privatbesitz verletzt werden darf, in Naturschutzgebieten das Wegegebot eingehalten wird und nichts zerstört oder beschädigt wird.
Der Erstsucher sollte nun Vorsicht walten lassen, wenn er am Ort des Caches angekommen ist, denn Geocaching ist immer noch wenigen bekannt und zu häufig zerstören Außenstehende ein Versteck unbewusst, weil sie es für Müll halten oder einfach nichts damit anfangen können. Also: Lasst euch nicht erwischen!
Außerdem sollte alles wieder so versteckt werden, wie man es vorgefunden hat, der Nächste will ja auch seinen Spaß haben.
Hat man also seinen Cache gefunden, kann man sich kurzerhand ins Logbuch eintragen und anschließend, zu Hause, dasselbe im virtuellen Logbuch tun. Im Internetlogbuch kann man auch gern noch eine längere Erzählung seiner Suche hinterlassen, je schöner der Cache, desto länger wird geschrieben ist hierbei eine Faustregel.

Welche Arten von Verstecken gibt es?

Im Laufe der Jahre haben sich zahlreiche Abwandlungen der Grundidee ergeben und hier sollte jeder seinen Favoriten finden.

Der Traditional
Eine Behälter wird versteckt und die Koordinaten im Netz führen genau dorthin. Der einfachste und gängiste Cachetyp. Doch man sollte in der Beschreibung auf die Schwierigkeit und das Terrain achten. Beide Angaben gehen von 1 (leicht) bis 5 (schwer). Die Schwierigkeit bezieht sich meist auf die Art des Verstecks, also wie leicht kann man es entdecken. Die Terrainwertung gibt an wie leicht zugänglich der Cache ist. 1 wäre hierbei rollstuhlgeeignet und 5 ist in der Regel nicht ohne spezielles Equipment zu erreichen. Letztere wären Kletter- oder Tauchcaches, denn auch am Grund eines Sees lässt sich ein Geocache verstecken.

Der Unknown
Die Koordinaten im Netz haben nichts mit dem wirklichen Versteck zu tun. Durch ein Rätsel oder ähnliches muss man die Koordinaten erst errechnen oder enträtseln, aber dann funktioniert alles wie beim Traditional.

Der Multi
Ähnlich dem Traditional führt der Multi über mehrere Stationen zum Ziel. Zwischendrin muss man Rätsel lösen, Fragen beantworten, Verschiedenstes suchen. Der Multi ist meist die schönste Art zu Cachen.

Der Earthcache
Ein Cachetyp bei dem nichts wirklich versteckt wurde. Die Koordinaten führen zu einem geografisch interessanten Punkt, an dem man Antworten auf verschiedene Fragen finden soll. Diese werden dem “Verstecker” dann per Mail beantwortet und man kann online loggen.

Die Letterbox
Bei diesem Typ ist zumeist kein GPS-Gerät notwendig. Die Beschreibung des Caches ist so angelegt, dass man ohne Koordinaten zum Ziel gelangt. Dieser Typ ist der klassischen Schnitzeljagd am ähnlichsten.

Die Möglichkeiten eigene Ideen in seine Geocaches einzubringen und die Kreativität der Verstecke machen das Spiel zu einem Spaß für die ganze Familie an der frischen Luft. Man sollte sich also nicht scheuen, es einfach zu versuchen.


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