Was ist eine Hybridheizung?

Hybridheizung: Wärme auf Vorrat speichern

Bei einer Hybridheizung werden verschiedene Systeme zur Wärmeerzeugung energiesparend miteinander kombiniert. Quelle: © Intelligent heizen

Bei der Suche nach aktuellen Entwicklungen in der Heizungstechnik ist mir schon einige male der Begriff Hybridheizung aufgefallen. Ich kenne die verschiedensten Arten der Heizung, aber Hybridheizung ist mir noch unbekannt. Also wird es mal Zeit genauer anzusehen, was hinter diesem Begriff steckt.

Eigentlich ist es recht einfach, bei Hybridheizungen werden verschiedene Energieträger kombiniert und dieser Begriff hat sich als Bezeichnung dafür etabliert. Laut dem sehr umfangreichen Info-Angebot für den SHK-Bereich Bosy-Online nannte man solche Anlagen früher “Bivalente Heizungsanlage”, schwer verständlicher als der neue Begriff, der dort aber als Modewort abgetan wird. Bei der Kombination von drei alternativen Heizungen spricht man dann von trivalenter Heizung.

Erster Schritt zur Heizung mit regenerativen Energien

Wer bei der neuen Heizung nicht ganz auf fossile Energieträger verzichten möchte, verbindet also den Öl- oder Gas-Kessel mit der thermischen Solaranlage, der Wärmepumpe oder einem wasserführenden Kamin im Wohnzimmer. Weitere Kombinationen sind da durchaus vorstellbar. Bruno Bosy schreibt auf seiner Seite auch von Holzvergasertechnik, von Geothermie, einer Mini-KWK-Anlage oder von einem Kleinwindrad.

Ein großvolumiger Pufferspeicher sammelt die Wärme aus den verschiedenen Quellen, wo sie dann nach Bedarf an den Heizkreis oder für die Warmwasserbereitung abgegeben wird. Die zusätzlichen Energieerzeuger, wie Solarthermie, Kamin oder Wärmepumpe haben dabei Vorrang und der Gas- oder Öl-Brennwertkessel sorgt für die Spitzenlast oder die Zeiten, in denen zum Beispiel die Solarwärme nicht ausreichend ist. Durch die Pufferfunktion wird der Speicher größer dimensioniert als normal, so kann zum Beispiel eine thermische Solaranlage über die Sommermonate ausreichend sein zur Warmwasserbereitung. In der Übergangszeit kann die Heizwärme dann länger regenerativ erzeugt werden. Nur wenn die Mindesttemperatur unterschritten wird, springt der Heizkessel an und übernimmt die Wärmeerzeugung.

Warum braucht man eine Hybridheizung?

Hybridheizungen sind ein guter Einstieg in die Heizung mit erneuerbaren Energien. Der vollständige Umstieg auf die Heizung ohne fossile Energieträger ist sehr aufwändig und teuer. Zu bereits vorhandenen Öl- oder Gas-Brennwertkessel kann als erstem Schritt ein weiteres Heizungssystem hinzugefügt. Bei den steigenden Kosten für Öl und Gas ist dieser Weg hilfreich bei der Reduzierung der laufenden Kosten.

Erneuerbare Energien als Bestandteil der Heizungstechnik verbessern die Anlagenaufwandszahl bei der Ermittlung des Jahresprimärenergiebedarfs nach der Energieeinsparverordnung (EnEV), können also auch ein wesentlicher Faktor zur Erreichung des Effizienzhaus-Standards sein.

Im Neubau muss ein bestimmter Teil der Heizung durch erneuerbare Energien gedeckt werden. Dies wird im Erneuerbare-Energien Wärmegesetz (EEWärmeG) geregelt. Bauherren haben die Wahl das Gebäude effizienter zu bauen als die EnEV vorschreibt oder zum Beispiel 15% der benötigten Wärme mit thermischer Solarenergie zu erzeugen. Alternativ kann 50% der benötigten Wärme aus fester Biomasse, zum Beispiel Holzpellets, erzeugt werden oder 30% der Wärme aus Biogas. Eine weitere, häufig genutzte Alternative ist die Nutzung von Umweltwärme mit Wärmepumpen, hier ist im EEWärmeG ein Anteil von mindestens 50% vorgeschrieben.

Drei Schritte zur Hybridheizung

Der Umbau einer bestehenden Heizungsanlage in eine Hybridheizung stellt einen konzeptionellen Wechsel in der Wärmeerzeugung dar und lässt sich Schritt für Schritt umsetzen. Informationen dazu bietet die Plattform “Intelligent Heizen” der VdZ – Forum für Energieeffizienz in der Gebäudetechnik e.V., die vom BDH Bundesindustrieverband Deutschland Haus-, Energie- und Umwelttechnik e.V. mitgetragen wird. Am Anfang steht die gründliche Inspektion der bestehenden Heizungsanlage mit dem standardisierten Heizungs-Check. In einer Stunde deckt der Fachhandwerker mit dem Prüfverfahren mögliche Schwachstellen der Heizungsanlage auf. Danach wird der Sanierungsfahrplan erstellt. Er zeigt die optimale Ergänzung des im Idealfall bereits installierten Öl- oder Gasbrennwertkessels zum Hybridsystem durch zusätzliche Wärmeerzeuger auf, die in einem oder mehreren Schritten umgesetzt werden kann.  Hierbei muss beachtet werden, dass der Wärmespeicher für alle späteren Wärmeerzeuger vorgesehen wird. An letzter Stelle stehen der Kostenüberblick der Maßnahme und die Prüfung der nutzbaren Förderprogramme.


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