Was ist eigentlich ein Whistleblower?

Die Anwort auf diese Frage ist ja eigentlich ganz einfach :-)  Übersetzt heißt Whistleblower ja nichts anderes als “der, der die Pfeife bläst” – aber wer bläst denn nun für gewöhnlich in eine Pfeife?

Ein Schiedsrichter, der darauf achtet, dass alle Parteien sich an die vorher vereinbarten und bekannten Regeln halten. Vielleicht auch ein Polizist, der den Verkehr regeln soll – nach ganz bestimmten, vorher vereinbarten und bekannten Regeln.

Der springende Punkt hier ist, dass alle Beteiligten wissen, wie die Regeln lauten, sie können also mitspielen oder sagen “nö, so habe ich da keine Lust drauf”. Jeder hat also die freie Wahl den Regeln zuzustimmen oder eben nicht mitzuspielen.

Wenn aber Regierungen die Spielregeln ändern und niemandem Bescheid sagen, war es das mit der freien Wahl. Da kommen dann wiederum die Whistleblower ins Spiel, die dann sagen “hey -wusstet ihr eigentlich, dass sich die Spielregeln geändert haben?”

Im Fall Edward Snowden geht es um die Datensammelwut der amerikanischen Regierung. Mit einem netten kleinen Computerprogramm sammeln sie weltweit Daten, völlig legal – denn schließlich bestimmen sie die Regeln, sagen was Gut und was Böse ist. Das gilt übrigens nicht nur für Amerika, auch andere Länder betreiben ähnliche Programme oder partizipieren an dem amerikanischen Programm Prism.

Schnell beteuern die Verantwortlichen, dass sie natürlich keine US-Bürger überwacht haben. Das beruhigt mich ungemein, schließlich bin ich Deutsche, also darf man mich überwachen, oder was? Der Zweck heiligt schließlich die Mittel und sie haben tatsächlich schon Anschläge damit verhindert – aber leider dürfen sie natürlich nicht sagen wieviel oder welche. Ja nee, is klar.

Natürlich ist die deutsche Regierung aus allen Wolken gefallen als sie von diesem Programm hörte. Wozu werden denn auch in Deutschland Geheimdienste und Verfassungsschutz bezahlt? Von den NSU-Verbrechen wussten sie nichts, von amerikanischen Bespitzelungen wussten sie nichts. Im Grunde wissen sie nichts und werden trotzdem gut entlohnt. Hört sich doch nach einem Super-Arbeitgeber an – vielleicht sollte ich mich mal bewerben.

Ob Facebook, Google und Co da nun mitgespielt haben oder ob sie auch nur arme Opfer sind? Keine Ahnung – sie haben angeblich den Behörden keinen direkten Zugang zu ihren Daten gegeben. Aber indirekt geht das schon, oder?

Jedenfalls haben die Terroristen die es ja zu bekänpfen gilt schon mal ein Ziel erreicht – jeder misstraut jedem. Der Staat misstraut seinen Bürgen, die Bürger misstrauen ihrem Staat. So macht das Leben doch jedem Spaß und Globalisierung bekommt einen völlig neuen Stellenwert. Ach ja – und die sogenannten Whistleblower werden nie arbeitslos.


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