v.l.n.r.: Siegfried Fischer, Ruth und Rolf Metzger
Antwort auf seine Frage bekam Stefan Liebich gestern bei unserem Besuch im Café Treffpunkt mit angegliederter Sozialeinrichtung und Wärmestube in der Kuglerstraße, Prenzlauer Berg. Dort trafen wir Siegfried Fischer, den Leiter des Korps Prenzlauer Berg, und Ruth und Rolf Metzger, die seit 2002 gemeinsam die Heilsarmee in Ostdeutschland leiten.Die Bild einer Frau in Uniform mit altertümlichem Hut und Sammelbüchse stimmt so schon lange nicht mehr. Ruth Metzger berichtete, dass die Heilsarmee erfolgreich an einem modernen Image arbeitet, Twitter und Facebook sind da keine Fremdwörter. In 45 Gemeinden (Korps) und 42 Sozialeinrichtungen bietet die Heilsarmee in Deutschland offene Türen für Hilfesuchende, um jedem Menschen mit tätiger Nächstenliebe begegnen zu können. Weltweit ist die Heilsarmee in 121 Ländern im Einsatz, zuletzt kamen die Vereinigten Arabischen Emirate hinzu. Deshalb sind die Heilsarmee-Hilfskräfte oft als Erste bei Katastrophen vor Ort, was in den Medien zumeist untergeht.
Cafe Treffpunkt der Heilsarmee in der Kuglerstraße
Doch so weit müssen wir gar nicht schauen. Um Siegried Fischer und seine Helfer bei der Arbeit zu sehen, saßen wir wie alle anderen im Café, Wohnzimmer genannt, weil man dort auch einfach den Tag über bleiben kann. Wir aßen gemeinsam Linsensuppe und Pflaumenkuchen und tranken Kaffee. Alles lecker, wie eben zu Hause. Ein herzliches Dankeschön dafür dem Küchenteam, dem wir bei der Gulaschzubereitung zusehen durften. Leider gibt es in hier keine festen Stellen und die beiden Stellen des Öffentlich geförderte Beschäftigungssektor (ÖBS) laufen aus.Wer weiß schon wirklich, was die Heilsarmee macht, woher sie kommt oder warum es die Uniformen gibt? Ich weiß es jetzt. In unserer Gesellschaft gibt es eben nicht nur den "veredelten" Bürger, viel zu viele Menschen benötigen Hilfe an Leib und auch an Seele, Trost gibt es deshalb z.B. auch bei Trauerbegleitung und Gefängnisseelsorge. Vielen Dank für diese Erfahrung. Ich freue mich auf ein nächstes Gespräch, Herr Fischer!