Viele wollen es, nur scheinbar wenige haben es. Doch Charisma ist keine sagenumwobene magische Kraft, die nur einigen Auserwählten zufliegt. Sie selbst können aktiv etwas dafür tun, Ihr Charisma zu entwickeln.
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Herkunft des Begriffs
Charisma kommt aus dem Griechischen und bedeutet Gnadengabe. Bereits hier kommen wir dem Geheimnis auf die Spur, dass Charisma etwas ist, das ohne eigenes Zutun verliehen wird.
Klingt paradox? Absolut. Je mehr wir uns um Charisma bemühen, desto weniger charismatisch wirken wir auf andere. Aber keine Sorge: Weiter unten im Artikel finden Sie fünf Tipps, mit denen auch Sie Ihr Charisma fördern können.
Auf den ersten Blick hat ‘Charisma’ je nach Lebensbereich völlig unterschiedliche Bedeutungen. In der Religion ist damit die Fähigkeit gemeint, Offenbarungen und Erleuchtungen zu empfangen.
Soziologe Max Weber spricht von charismatischer Herrschaft, wenn ein Anführer mit außerordentlichen Fähigkeiten und entsprechender Ausstrahlung regiert. Und dann wäre da noch die dritte Deutung im Bereich des Managements. Dort taucht Charisma im Zusammenhang mit Führungskompetenzen und dem Prinzip der Transformationalen Führung auf.
Und ist es nicht interessant, ja verwunderlich, dass wir vor allem die ökonomische Bedeutung kennen? Genau dasselbe Phänomen finden wir auch bei dem Begriff Selbstvermarktung.
Das falsche Charisma
Schwindler, Diktator, Sekten-Guru – Charisma ist nicht immer positiv gemeint, wird jedoch selbst in diesen Fällen mit versteckter Bewunderung erwähnt. Wenn wir in diesem Zusammenhang von Charisma sprechen, meinen wir die starke Anziehungskraft, die ein anderer Mensch (zum Negativen) auf seine Umwelt ausübt.
Doch das ist nicht das Charisma, das die meisten von uns für erstrebenswert halten. Wir meinen Überzeugungskraft, die einen bleibenden, positiven Eindruck hinterlässt.
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5 Tipps für echtes Charisma
Ein wirklich charismatischer Mensch würde nicht von sich selbst behaupten, charismatisch zu sein. Dennoch gibt es ein paar Tipps, um dem echten Charisma etwas auf die Sprünge zu helfen.
1. Den Blick auf andere richten
Moment mal – wird nicht überall das Gegenteil behauptet? Soll ich nicht auf mich schauen, meine Bedürfnisse ernst nehmen und an mich selbst denken? Alles richtig. Aber wir leben in einer Zeit, in der Egozentrismus salonfähig geworden ist. Natürlich ist es wichtig, auf sich zu achten. Doch der Fokus sollte nicht einzig und allein auf der eigenen Person liegen.
Nicht ohne Grund gilt das Zuhören als Kunst. Anteilnahme, Interesse, Mitgefühl – wo sind die Ratgeber-Artikel, die Tipps zu diesen wichtigen Qualitäten geben (bitte in die Kommentare damit)?
Charismatische Menschen finden die richtige Balance zwischen der Wahrnehmung ihrer eigenen Bedürfnisse und der Anteilnahme am Leben anderer Menschen. Sie laufen, anders als in der gängigen Vorstellung, nicht mit dem Bild einer Ellenbogengesellschaft im Kopf durch die Gegend.
2. Drogen meiden
Der koksende Rockstar – was für ein charismatischer Typ! Wirklich? Ist es tatsächlich charismatisch, sich mit Drogen zugrunde zu richten? Die Entscheidung sei jedem selbst überlassen. Echtes Charisma aber zeichnet sich nicht durch Drogen-induzierte Unberechenbarkeit, sondern durch Klarheit aus. Jede Droge führt Sie weg von dieser Klarheit. Und damit auch weg vom Charisma.
3. Gesunden Optimismus entwickeln
„Das geht nicht“, „Das schaffe ich niemals“, „Das ist viel zu schwer“ – solche Gedanken schwächen das Selbstvertrauen. Natürlich haben auch die größten Charismatiker hin und wieder Selbstzweifel. Doch ein gesunder, realistischer Optimismus verhindert, dass sich diese Selbstzweifel als Glaubenssätze im Kopf einnisten.
Tipp: Optimismus hat zahlreiche gesundheitliche Vorteile. Welche das sind, erfahren Sie im Beitrag Warum Optimismus weise ist.
Das bedeutet: Eigene Chancen und Potenziale einschätzen und mutig auf die eigenen Ziele zugehen. Wer Schwierigkeiten dabei hat, sich selbst und seine Fähigkeiten realistisch einzuschätzen, ist gut bei einem Coach aufgehoben. Er oder sie kann Sie dabei unterstützen, Ihre Stärken zu erkennen. Womit wir beim nächsten Tipp angelangt wären.
4. Fokus behalten
Wer klar im Kopf bleibt, seine eigenen Stärken kennt und mit einer optimistischen Grundhaltung durchs Leben geht, richtet seinen Fokus auf Erfolg. Sie sehen schon: Alles greift ineinander. Und das Gesamtergebnis nennt sich – Charisma! Schauen Sie von Zeit zu Zeit aus der Vogelperspektive auf Ihr Leben. Stellen Sie sich Ihren Fokus wie das Objektiv einer Kamera vor, die scharf, klar und ehrlich alles betrachtet, was geschieht.
Hier kommen wir in den Bereich der Meditation, mit der Sie den Beobachter in sich schulen können. Meditation ist nicht kompliziert. Sie brauchen keine teuren Yoga-Matten oder Räucherstäbchen. Nur etwas Zeit und einen ruhigen Ort. Und wenn Sie glauben, keine Zeit dafür zu haben, lassen Sie das folgende Sprichwort einmal auf sich wirken:
Wenn Du keine 10 Minuten Zeit für Meditation hast, dann meditiere 20 Minuten lang.
Eine Anleitung für eine einfache Meditation finden Sie hier.
5. Neugierig bleiben
Einer der mächtigsten Tipps überhaupt, um Charisma zu entwickeln: Bleiben Sie neugierig! Sie sollen natürlich nicht in der Post des Nachbarn herumschnüffeln. Sondern sich für das, was um Sie herum geschieht, interessieren. In Ihrem unmittelbaren Umfeld. Heute weiß jeder, welchen Unsinn Trump über Twitter verbreitet, aber die Sorgen, Wünsche und Gedanken des eigenen Partners oder der Familienmitglieder kennen viele nicht.
Neugier ist der Schlüssel und gewissermaßen das Ergebnis, wenn Sie die anderen vier Tipps beherzigen. Kaum etwas ist so attraktiv und anziehend wie echte Neugier. Wir alle kennen Leute, die nur von sich erzählen. Ihr Gegenüber dient eigentlich nur dazu, sich ihre Großartigkeit anzuhören.
Ich weiß nicht, wie es Ihnen geht, aber ich finde solche Leute nicht besonders sympathisch. Umso mehr freuen wir uns alle wohl über Menschen mit echtem Interesse an uns und unserem Leben. Um die eigene Achse kreisen kann jeder. Aber wie charismatisch und kraftvoll ist Neugier in Form von aufrichtigem Interesse?
(Infografik in hoher Auflösung)
Charisma ist veredelter Charakter
Echtes Charisma wird von Persönlichkeiten ausgestrahlt, nicht von Egomanen. Dabei führen die Begriffe Ego, Person und Selbst häufig zu Missverständnissen. Versuchen wir es daher im Sinne einer „Charakter“-Ampel. Grün bedeutet, dass diese Eigenschaften dem Charisma förderlich sind, gelb steht für Eigenschaften, die das echte Charisma stärken, aber auch schwächen können, und rot – naja, das können Sie sich ja denken.
Die Charakter-Ampel
Grün
• Aufrichtigkeit
• Empathie
• Begeisterungsfähigkeit
• Neugier
• Mut
• Gerechtigkeitsempfinden
• Hilfsbereitschaft
• Großzügigkeit
• Optimismus
Gelb
• Interesse
• Konzentration
• Hilfsbereitschaft
Rot
• „Ellenbogen“-Denken
• Egozentrismus
• Neid
• Missgunst
• Faulheit
• Arroganz
• Geiz
• Pessimismus/Zynismus
Über die Eigenschaften
Menschen, die Eigenschaften der grünen Kategorie in sich vereinen, sind ganz automatisch charismatisch. Sie reden niemandem nach dem Mund, sind vertrauenswürdig und ecken an, wenn es sein muss.
Charismatiker können sich in andere Menschen hineinversetzen und haben ein offenes Ohr. Sie schaffen es, sich selbst und andere zu motivieren. Sie strahlen einen gesunden Optimismus aus, der mehr Möglichkeiten als Schranken sieht.
Ein charismatischer Lebensstil erfordert Mut. Der Großteil der Menschen schreckt aber davor zurück, diesen Mut aufzubringen. Denn oft scheint es angenehmer, den bequemen oder sogar pessimistischen Weg zu gehen. Gerade deshalb finden wir mutige Menschen charismatisch.
Wir bewundern sie für ihre Zuversicht und ihre Unbeugsamkeit. Im besten Fall erfüllen sie dann eine Vorbildfunktion.
Die ambivalenten Eigenschaften (gelb)
Doch warum sind eigentlich positive Eigenschaften wie Interesse und Hilfsbereitschaft im gelben Bereich? Zunächst einmal: Die Ampel ist nicht zu streng zu nehmen, sondern lediglich eine Orientierung. Denn auch vermeintlich positive Eigenschaften können ins Negative abdriften und uns weg vom echten Charisma führen.
Auch die Eigenschaften im grünen Bereich können ins Negative umschlagen und alles andere als förderlich für echtes Charisma sein.
Übersteigerter Mut kann zu Hochmut bzw. Leichtsinn führen. Ein übersteigertes Gerechtigkeitsempfinden hat als Ergebnis absolute und scharfe Urteile anstelle einer offenen Grundhaltung. Übertriebene Großzügigkeit wirkt schnell herablassend oder verleitet andere zu der Annahme, sich leicht ausnutzen zu lassen.
Bereits Aristoteles wusste daher um diese „goldene“ Mitte und hat dieses Prinzip in seiner Tugendethik auf den Punkt gebracht.
Bei den ambivalenten Eigenschaften der gelben Kategorie ist es die Frage der inneren Haltung, ob Sie zu mehr oder weniger Charisma führen. Sind Sie hilfsbereit, weil Sie helfen oder weil Sie gut dastehen wollen? Kennen Sie auch Menschen, die ihre Spenden an gemeinnützige Organisationen bei jeder Gelegenheit erwähnen? Würde jemand so handeln, der tatsächlich einfach nur helfen will?
Ähnlich verhält es sich mit dem Interesse: Sind Sie interessiert am Gegenüber um seiner selbst willen oder wollen Sie Informationen erhalten, die Sie zu Ihrem eigenen Vorteil nutzen (Stichwort: Verführung)? Quetschen Sie die Person aus oder fragen Sie respektvoll? Im Grunde geht es beim echten Charisma immer um das eingangs erwähnte Paradoxon: Je mehr Sie sich darum bemühen, Charisma zu erlangen, desto eher schlüpft es Ihnen wie ein wendiger Fisch aus der Hand.
Fazit
Wer unter Charisma ein einstudiertes Auftreten versteht, wirkt aufgesetzt. Ein authentisches Charisma entsteht ohne eigenes Zutun durch eine entsprechende Lebensführung – je wahrhaftiger und mutiger wir uns verhalten, desto charismatischer wirken wir ganz automatisch.
Illustration: Maria John Artwork
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