...ist zur Zeit noch völlig unklar.
Ladies & Gentlemen,
bereits am 23. Februar 2011 hatte ich an dieser Stelle geschrieben, dass die Tage Gaddafis Schreckensherrschaft wohl gezählt seien. Nun ist das libysche Volk endlich befreit. - Wirklich befreit?
Von Berichten über Gaddafis Ende haben wir genug gehört. - Ich fand es erschreckend, dass eine deutsche Tageszeitung (die mit den großen Lettern) ein Foto von Gaddafi, in dessen Gesicht geschossen worden war, auf der Titelseite abgedruckt hatte. Das entstellte Gesicht des libyschen Diktators diente jedenfalls gewiss nicht dem Informationsbedürfnis der Bevölkerung!
Auch wenn fast zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte Hinrichtungen und Folterungen öffentlich vorgenommen und zur Unterhaltung und Abschreckung zelebriert worden waren, muss endlich Schluss sein mit der Befriedigung der Lust am grausamen Geschehen! Ich meine, dass wir in unserer kulturellen Entwicklung inzwischen ein Stück weitergekommen sein sollten. - In diesem Zusammenhang danke ich der Amerikanerin Marie-Louise aus New York. Sie hatte in einem an mich gerichteten E-Mail ihrer Empörung über den geschilderten Vorgang Ausdruck verliehen. ---
Wie geht es aber weiter in Libyen nach Gaddafis langjähriger Schreckensherrschaft? Sicher scheint nur eines: Einen weiteren Diktator will niemand mehr in Libyen. Doch so lange mehrere konkurrierende Stammes-Milizen über zahlreiche Waffen aus den ehemaligen Beständen Gaddafis verfügen, so lange kann Libyen nicht zur Ruhe kommen.
Erst nach einigen Monaten oder Jahren wird man beurteilen können, ob sich das Leben für die Libyer entscheidend verbessert hat. Es ist keine Möglichkeit ausgeschlossen: Libyen könnte - was natürlich sehr zu wünschen wäre - ein afrikanischer Musterstaat werden, oder aber im schlimmsten Fall im Chaos endloser Bürgerkriege versinken. --- Peter Broell
Ladies & Gentlemen,
bereits am 23. Februar 2011 hatte ich an dieser Stelle geschrieben, dass die Tage Gaddafis Schreckensherrschaft wohl gezählt seien. Nun ist das libysche Volk endlich befreit. - Wirklich befreit?
Von Berichten über Gaddafis Ende haben wir genug gehört. - Ich fand es erschreckend, dass eine deutsche Tageszeitung (die mit den großen Lettern) ein Foto von Gaddafi, in dessen Gesicht geschossen worden war, auf der Titelseite abgedruckt hatte. Das entstellte Gesicht des libyschen Diktators diente jedenfalls gewiss nicht dem Informationsbedürfnis der Bevölkerung!
Auch wenn fast zu allen Zeiten der Menschheitsgeschichte Hinrichtungen und Folterungen öffentlich vorgenommen und zur Unterhaltung und Abschreckung zelebriert worden waren, muss endlich Schluss sein mit der Befriedigung der Lust am grausamen Geschehen! Ich meine, dass wir in unserer kulturellen Entwicklung inzwischen ein Stück weitergekommen sein sollten. - In diesem Zusammenhang danke ich der Amerikanerin Marie-Louise aus New York. Sie hatte in einem an mich gerichteten E-Mail ihrer Empörung über den geschilderten Vorgang Ausdruck verliehen. ---
Wie geht es aber weiter in Libyen nach Gaddafis langjähriger Schreckensherrschaft? Sicher scheint nur eines: Einen weiteren Diktator will niemand mehr in Libyen. Doch so lange mehrere konkurrierende Stammes-Milizen über zahlreiche Waffen aus den ehemaligen Beständen Gaddafis verfügen, so lange kann Libyen nicht zur Ruhe kommen.
Erst nach einigen Monaten oder Jahren wird man beurteilen können, ob sich das Leben für die Libyer entscheidend verbessert hat. Es ist keine Möglichkeit ausgeschlossen: Libyen könnte - was natürlich sehr zu wünschen wäre - ein afrikanischer Musterstaat werden, oder aber im schlimmsten Fall im Chaos endloser Bürgerkriege versinken. --- Peter Broell