Betroffen.
Eigentlich wollte ich dieses Thema nicht verbloggen, nun tue ich es doch-weil ich etwas zu sagen habe zu diesem Thema.
Ich habe nichts gegen den Ausbau von Krippenplätzen und Randbetreuungszeiten die abgedeckt werden müssen, aber in mir sträubt sich alles wenn ich das Wort 24 Stunden Kita höre.
Artikel zum Thema hier.
Ich bin der DDR aufgewachsen. Es war gesellschaftlich gewollt die Kinder vom Staat erziehen zu lassen, unter anderem auch deshalb weil man die Arbeitskraft der Frauen brauchte. Wer in Schichten arbeitete oder andere Gründe hatte konnte sein Kind ins Wochenheim geben. Die 24 Stunden Kita geht meiner Meinung nach einen großen Schritt in diese Richtung.
Ich war im Wochenheim-ein Jahr, das Vorschuljahr. Es war ein traumatisches Jahr, das lag nicht an den Erziehern, die waren nett. Nicht gewollt- das war das Gefühl von damals.Die Tatsache, dass das Wochenheim nur wenige Meter von meinem Zuhause entfernt lag machte das ganz nur schlimmer. Eine tiefe Traurigkeit die sich über jeden dieser Tage legte.
Ich erinnere mich an Freunde, Indianerspiele, Ausflüge und an diese bodenlose Traurigkeit und Einsamkeit. Man hätte es mir als Gewöhnung auslegen können ich würde es heute als Aufgeben bezeichnen. Was es für Folgen hatte für Selbstwert, Urvertrauen und Beziehungsfähigkeit erörtere ich hier nicht. Ich kenne einige die als Kind im Wochenheim waren und niemand hat daran positive Erinnerungen. Ein Kind braucht Sicherheit, Wurzeln, Rythmus, ein Zuhause. Das schließt Berufstätigkeit nicht aus-ich habe immer gearbeitet, auch als die Kinder klein waren. Einen großen Teil der Kinderbetreuung hat vormittags mein Mann übernommen, dann ging er zur Arbeit und ich war für die Kinder da. Als die Kindergartenzeit anbrach war mein Mannn fast wehmütig.
Ist es nicht sinnvoller die Arbeitswelt zu verändern, so dass es beides möglich ist-Vollzeitbeschäftigung und Eltersein.