Der Engel Castiel sitzt auf der Parkbank und fragt: “Deshalb frage ich Dich, Vater, ein allerletztes Mal: Tue ich das Richtige? Bin ich auf dem richtigen Weg? Bitte gib mir ein Zeichen!”
Dies ist eine Szene der sechsten Staffel der erfolgreichen US-Mysterieserie “Supernatural”. Diese handelt von Dean und Sam Winchester, zwei Brüdern, die gegen Dämonen, Vampire und andere Monster kämpfen.
Und hier spielen eben auch Engel eine Rolle. Der Engel Castiel unterstützt Sam und Dean bei ihrem Kampf. In dieser Serie haben Engel seit Anbeginn der Zeit nur Befehlen gehorcht, sie waren nicht viel mehr als Soldaten des Himmels. Eigentlich war das Ende der Welt, die Apokalypse, beschlossene Sache, doch Dean und Sam konnten diese verhindern und erhielten dabei Unterstützung von Castiel.
Freiheit: Segen oder Fluch?
Castiel konnte davon überzeugt werden, dass Vorherbestimmung und Schicksal nicht in Stein gemeißelt sein müssen und man die Macht hat, Geschichte zu verändern. Er entdeckt die Freiheit, die auch wir Menschen haben, die Freiheit Entscheidungen zu treffen und zu wählen, was wir für ein Leben führen möchten.
Etliche Folgen später geschieht mit Castiel das gleiche wie mit unzähligen Menschen zuvor. Er fragt sich, ob er die richtigen Entscheidungen trifft, ob er sich auf dem richtigen Weg befindet und erhofft sich einen Hinweis von Gott. Freiheit bringt die Bürde mit sich, dass man sich diese Fragen stellt, ohne eine definitive Antwort darauf zu bekommen.
Was ist Dein Weg?
Ganz egal, was Du von Serien dieser Art halten magst, kommt Dir das nicht sehr bekannt vor? Zweifelst Du nicht auch manchmal an dem von Dir eingeschlagenen Weg? Und wie erkennst Du, was der richtige Weg für Dich ist?
Eine Angststörung, ein Burnout-Syndrom oder eine andere psychische Erkrankung ist oft ein Hinweis, darauf, dass Du Dich nicht auf dem richtigen Weg befindest. Dabei meine ich nicht zwangsweise an einen vorherbestimmten Weg. Innerlich weißt und spürst Du, dass das Leben, das Du führst, in bestimmten Bereichen nicht gut für Dich ist. Angstzustände und Panikattacken beispielsweise können nicht ignoriert werden. Dein Innerstes zwingt Dich auf diese Weise, Dich auch mit diesen unangenehmen Fragen zu beschäftigen. Das solltest Du jedenfalls tun, wenn Du wieder ein Leben ohne psychische Erkrankung führen willst.
Was sagt Dir Dein Herz?
Höre bei Deinen Entscheidungen auch auf Dein Herz. Ich bin jedenfalls nie gut damit gefahren, Entscheidungen nur aus der Vernunft heraus getroffen zu haben. Was nützt alle Vernunft der Welt, wenn wir damit todunglücklich werden? Wenn wir uns bei einer schwerwiegenden Entscheidung von vornherein schlecht fühlen, scheint dies nicht der richtige Weg zu sein. Dann doch lieber einmal verrückt sein, etwas tun, wo andere sagen: “Der oder die spinnt doch!”
Wie heißt es so schön: “Folge Deinem Herzen, aber nimm Dein Gehirn mit!”
Wir haben das Geschenk der absoluten Freiheit bekommen. Wir können alles machen, wir können selbst entscheiden, in welche Richtung unser Leben verlaufen soll, auch wenn das vielen Menschen überhaupt nicht bewusst ist. “Das geht doch nicht!” – Doch, das geht! Du kannst jetzt in ein Flugzeug steigen, am anderen Ende der Welt aussteigen und nie mehr zurückkehren, es sei denn rechtliche oder gesundheitliche Gründe sprechen dagegen.
Wir tun es jedoch nicht, weil wir gegenüber unseren Mitmenschen (vielleicht Kindern) eine Verantwortung haben, weil wir Angst vor einem solchen Schritt haben und es in den meisten Fällen auch gar nicht wollen. Aber Du könntest es! Du kannst so Vieles und bist Dir dessen nicht einmal bewusst.
Hinterfrage Dein Leben und überlege, ob Du vielleicht in gewissen Bereichen einen anderen Weg einschlagen solltest. Lasse Dein Herz nicht außen vor und setze Dir bei diesen Überlegungen nicht sofort Grenzen, indem Du bewertest und sagst: Das geht nicht!
Du kannst viel mehr, als Du für möglich hältst und das trotz Panikstörung, Hypochondrie, Burnout-Syndrom, generalisierte Angststörung, Agoraphobie, Sozialphobie oder was auch immer!