Kennt ihr diesen Spruch, wenn ihr jemandem von eurem Hobby erzählt?
Dieser total verwirrte Gesichtsausdruck deines Gegenübers, der dir das Gefühl gibt, als hättest du ihm gerade erklärt, die Erde sei doch eine Scheibe?!
Scheinbar ist "Lesen" in der heutigen Zeit, weder ein besonders "cooles" noch ein beliebtes Hobby, aber denoch verwundert mich diese fast schon mit Erschrockenheit vergleichbare Reaktion, die häufig darauf folgt, sobald man sich als Leser "geoutet" hat.
Werden Leser etwa immer noch mit Langweiliger auf eine Stufe gestellt?
Als Couchpotatoes der 1. Klasse?
Als Menschen, die keine Freunde haben und nicht wissen, was sie mit ihrer Freizeit anstellen können?
Lesen wird häufig in Lebensläufen erwähnt. Aber sind diese Menschen wirkliche Leser, oder gilt lesen als ein Ausweichhobby für Menschen, die eigentlich keins haben?
Oder wird lesen in der Welt der Personalmanager und Unternehmensbosse gar als ein Zeichen von Bodenständigkeit, Ambitioniertheit und Flexibilität (da viel Freizeit, weil kein Hobby) gesehen? Doch was sind wir wirklich?
Sind wir als Leser die Stubenhocker mit wenig sozialen Kontakten, die ihre Langeweile durch Lesen kompensieren?
Oder sind wir die gebildeten, weltoffenen und sprachgewandten Menschen, die es lieben in die Welt der Geschichten abzutauchen?
Schlußendlich sind wir warscheinlich weder das eine noch das andere. Sondern einfach nur Menschmen mit einem Hobby, das vielleicht nicht jeder mag und nachvollziehen kann.
Aber hey, für mich liegt das grosse Glück der Erde nunmal auch nicht auf dem Rücken der Pferde!
