Spät aber doch blühen rechtzeitig vor Ostern die ersten Osterglocken. Die weißen oder gelben Blüten mit dem auffallenden “Glockenkelch” kennt wohl jedes Kind, doch wie siehts aus mit Pfennigkraut, Blaurotem Steinsamen oder Kohl-Kratzdistel? Nicht nur im Garten, vor allem am Waldrand und auf Wiesen lassen sich Gott sei Dank noch jede Menge Blüten entdecken und mit dem neu aufgelegten Klassiker “Was blüht denn da?” können auch weniger bekannte Blumenarten bestimmt werden.
Rot, gelb, weiß, blau oder grün – in diese Farbkategorien passen alle der 550 vorgestellten Arten. Weitere Bestimmungsmerkmale finden sich in der Umschlagklappe: die Blüten sind eingeteilt in Blüten “mit höchstens vier Blütenblättern”, mit “fünf Blütenblättern”, “mit mehr als fünf Blütenblätttern oder Blüten im Körbchen” sowie in “zweisymmetrische Blüten”.
Als Anfänger habe ich mich zudem für den neuen Fotoband entschieden, da gibts selbst mit täuschend echten “Doppelgängern” keine Verwechslungen: schnell kann man nämlich die Kleine Brennnessel für die Gewöhnliche halten und auch der Gelbe Fingerhut kommt dem Großblütigen Fingerhut ziemlich nahe.
Mehr als 1300 Farbfotos und Zeichnungen zeigen Blütenstand und Blätterformen, die Begleittexte erklären typische Merkmale der Pflanze, ihr Vorkommen, ihre Blütezeit und Wissenswertes wie Heilwirkung – falls vorhanden – sowie klimatische Vorlieben oder welche Insekten von dieser Art angelockt werden. Als Extra sind 40 Nutzpflanzen wie Rettich, Erbse, Raps oder Kopfsalat dabei und auf der hinteren Buchklappe stellen sich essbare Wildkräuter und Beeren mit ihren Sammelzeiten vor. Giftige Arten sind gekennzeichnet, botanische Fachbegriffe runden das umfassende Nachschlagewerk ab.
Egal ob Fotoband oder Neuauflage mit Farbzeichnungen: mit diesen Ausgaben zum 80-Jährigen Jubiläum werden Erinnerungen an die eigene Schulzeit wach! Auch Biolehrer gehen seit Schülergenerationen gern mit Kosmos-Büchern auf Exkursion und ich weiß noch, dass diese Ausflüge auf Wiesen und in Steinhalden immer eine willkommene Abwechslung zum trockenen Unterricht waren. Einziger Nachteil: der kompakte Naturführer ist nicht ganz leicht, trotzdem kann ich jetzt auf eigene Faust losziehen und weiß auch lange nach dem Ausflug genau, wie meine getrockneten Blütenschätze heißen.
“Was blüht denn da? Kosmos-Naturführer. Der Fotoband”, 448 Seiten, Klappenbroschur, 14 Euro 99, Kosmos Verlag