Shadow World
Kampf der Seelen
Melissa Marr
Ravensburger, 2014
978-3473401154
16,99 €
Mallory lebt in zwei Welten und ahnt es nicht. Mit ihrem Vater zieht sie von Stadt zu Stadt und weiß nicht warum. Sie wird ausgebildet, damit sie im Kampf zwischen Menschen, Hexern und Dämonen nicht verloren geht. Aber dann lernt sie Kaleb kennen und der wirft neue Fragen auf, aber beantwortet auch einige. Kann Mallory alles aufdecken, was vor ihr vertuscht wird?
Mallory ist am Anfang ein normales Mädchen, dass zum Kampf erzogen wird. Dagegen habe ich nichts. Wogegen ich aber etwas habe, ist ihr naives Verhalten an manchen Stellen und das sie nicht merkt, dass sie manipuliert wird. Sie ahnt es wohl nicht, immerhin steht er ihr sehr nahe, aber schlimm finde ich das schon. Sie scheint recht gescheit zu sein und versteht Zusammenhänge schnell und während ich das schreibe, fällt mir auf, dass sie ja vielleicht so erzogen wurde, dass sie nicht viele Gefühle zeigt. Kann ich ihr das dann zur Last legen oder nicht?
Aber das die Autorin Gefühle schlecht beschreibt, liegt bestimmt nicht an der Figur ;)
Kaleb lernt der Leser recht schnell kennen und das er etwas im Schilde führt, steht im fast ins Gesicht geschrieben. Die beiden verbringen trotzdem recht wenig Zeit miteinander. Erst am Ende des Buches konnte ich ihre Gefühle verstehen, da sie dann etwas öfter beieinander sind.
Ein bisschen gruselig ist Mallorys Tante und viele Überraschungen und recht nette Charaktere gibt es noch in der Shadow World zu sehen. Die lasse ich aber mal nicht aus dem Sack, die müsst ihr schon selbst kennenlernen.
Die Geschichte spielt in zwei Welten. Am Anfang habe ich nicht verstanden, wie die Welten zusammenhängen und empfand es als ziemlich komisch, dass Mallory normalen, gesüßten Kaffee trinkt und zur Schule geht. Mit der Zeit wird die Verbundenheit erklärt, wird aber auch um einiges diffuser, sodass ich nicht sagen kann, ob mir der Zusammenhang gefällt, da alles sehr schnell vonstatten geht.
Die Welten an sich, die eine kennt der Leser ja sehr gut, sind gut beschrieben und vorstellbar. Shadow World ist etwas dunkler als unsere Welt und es gelten eigene Regeln. Es hat mich mitunter ein bisschen an die “Tribute von Panem” erinnert.
Die Handlung, die Mallory in der normalen Welt sein lässt, ist recht normal. Sie geht Kaffee trinken, trainiert mit Waffen (okay, nicht so normal) und redet mit ihrem Vater. Ihre Tante mag sie nicht und als der erste Freund auftaucht, ist ihr Vater ganz schön böse. Das es damit aber nicht genug ist, beweist das Buch, als ich als Leser das erste Mal nach Shadow World komme. Da geht es richtig rund. Es gibt dort Kämpfe, bei denen Daimonen einen Kastenaufstieg gewinnen können. Außerdem lernt der Leser in dieser Welt Kaleb besser kennen, der ein Rudel hat, dort wo er eigentlich lebt. Mitunter versteht man nun auch seine Gefühlsregungen besser, aber da fehlt noch jede Menge Verständnis.
Sehr schnell finden Kaleb und Mallory sich, was kein Geheimnis ist, da der Klappentext schon auf ihre Liebe anspielt. Gerade deswegen bin ich überrascht, wie schnell und einfach diese “Liebe” vonstatten geht. Zwei Blicke, ein Kaffee und ein Kuss und schon sind wir unsterblich verliebt. Vor allem Kaleb ist sich da sehr sicher, für den Leser bleibt die Geschichte aber etwas undurchsichtig.
Die Autorin hat hier gerade nicht gezeigt, dass sie Gefühle beschreiben kann. Wenn Mallory allerdings Angst hat oder Kaleb Schmerzen, ist die Beschreibung um einiges besser und lässt sich auch mitfühlen. Schade, dass die Charaktere darauf ausgelegt sind nur Leid zu empfinden.
Die Geheimnisse, die Mallory noch enträtseln muss, werden auch nur zum Teil erklärt und aufgelöst. Dass, liegt aber auch daran, das es einen zweiten Band geben wird oder soll. Es existiert ein Cliffhanger, den man sich beim Lesen schnell vorstellen kann und ich habe dann auch recht behalten. Etwas Vorhersagbarkeit schadet solchen Reihen oder Trilogien ja nicht, aber etwas mehr Pep hätte ich mir schon versprochen.
Melissa Marrs Büchern sieht der Leser immer an, dass es um eine Fantasygeschichte geht. Auch bei diesem Gesicht bin ich der Meinung, dass man sofort erkennt, das Mallory nicht ganz in unsere Welt passt. Die Stadt darunter soll wohl Shadow World darstellen, aber sicher bin mir da nicht. Nur weiß ich, dass Mallorys normale Welt keine so große ist, wie New York zum Beispiel.
Leider konnte mich die Geschichte nicht ganz so begeistern, wie ich es mir erhofft habe. Sie liest sich super schnell und hält sich nicht mir irgendetwas auf. Ein Pluspunkt für Lesemuffel. Mir fehlte die Tiefe der Charaktere und einiges ging mir einfach zu schnell.