Warum Sport kein Mord ist

“Ach, ich wünschte, ich könnte mich auch so quälen wie du.” Meine Mutter sagt das und meint damit, regelmäßig Sport zu machen.

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Weil ein Hobby keine Quälerei ist

Für mich ist es gar keine Quälerei. Ich habe in meinem Leben fast immer und eigentlich auch immer gerne Sport gemacht. Dabei ging es mir nie ums Abnehmen. Es war Hobby, Ausgleich, Teil eines bewegten Lebens. Eben etwas, dass ich einfach gerne gemacht habe, ohne es groß zu hinterfragen.

Messbare Erfolge hatte ich wenige. Eine Medaille habe ich mal gewonnen: Dritter Platz bei einem Rhönrad-Turnier. Unbewusst hatte ich dagegen viele Erfolge: Ich war gelenkig, fit, munter, fröhlich und hatte mir ganz nebenbei eine gewisse Grundspannung und Körperhaltung antrainiert.

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Ich habe gerne getanzt, weil das den Kopf beschäftigt. Ich habe auf dem Crosstrainer für meine Klausuren gelernt, weil dann die Durchblutung im Gehirn besser ist. Ich habe Sport selten um seiner selbst willen gemacht. Sport, um Sport zu machen? Das ist wahrscheinlich eine der demotivierendsten Strategien.

Ich glaube, man darf Sport nicht machen, um Sport zu machen. Das hat etwas Freudloses. Das endet in Quälerei. Wenn man für sich keine positiven Konsequenzen daraus zieht, fehlt die Motivation.

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Weil man etwas erreichen kann

Aber da kommen wir zu einem anderen Problem: Konsequenzen beginnen für viele bei Erwartungen. Ich kann nicht zweimal die Woche zum Aerobic gehen und einen durchtrainierten Körper erwarten. Ich kann nicht 20 Minuten Rücken-Übungen machen und erwarten, dass ich in einem Monat vier Kilogramm verliere.

Der Einsatz muss schon dem entsprechen, was man sich davon verspricht – und nicht nur erhofft. Wer hofft und wünscht, der will nicht wirklich. Nicht zu 100 %. Die sind aber notwendig, wenn man etwas wirklich will.

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Weil Sport den Kopf frei macht

Oder man sucht sich einen weniger erfolgsorientierten Beweggrund. Man kann Sport machen, um den vorwiegend sitzenden Lebensstil auszugleichen. Man kann Sport machen, um den Kopf frei zu kriegen. Ich persönlich finde, dass Sport mehr Energie liefert und freisetzt als er verbraucht.

Es gibt nichts Besseres als dieses Kopf-leergefegt-Gefühl gepaart mit frisch belebtem Tatendrang.

Man kann die allgemeine Fitness verbessern. Dadurch wird auch der Alltag angenehmer: Treppensteigen ist keine Herausforderung mehr, dem Bus hinterher sprinten weniger atemraubend und wer ein paar Kraftübungen einlegt, wird feststellen, dass öffentliche Toiletten kein Endgegner mehr sind.

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Ich habe mich so sehr daran gewöhnt, Sport zu machen, um mich gut zu fühlen, dass ich ohne gar nicht mehr will. Wenn ich sonntags nicht weiß, was ich machen soll, finde ich es das Logischste, mich 30 bis 45 Minuten zu bewegen. Ich habe aber auch gefunden, was mir Spaß macht. Nicht jeder Sport wäre geeignet für mich. Step-Aerobic – das ist für mich Quälerei. Oder Schwimmen. Aber vielleicht ist das genau dein Sport?

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Weil Sport nicht viel Zeit beansprucht

Egal für welchen Sport du dich entscheidest: Es geht nicht darum, sich direkt im Fitnessstudio oder Schwimmverein anzumelden und dann viermal in der Woche eineinhalb Stunden durchzupowern. Wer hat dafür schon Zeit? Ich nicht. Und trotzdem schaffe ich es, fünf bis sechs Mal in der Woche gezielt etwas für meinen Körper zu tun. Weil manchmal auch schon 20 Minuten reichen. 20 intensive Minuten, das ja. Aber ich kann sie zu Hause vor meinem Laptop absolvieren, habe keine Anfahrtswege und kann aus den Sportschuhen direkt unter die Dusche und dann ab in die Küche hüpfen – ohne Zeitverluste. Effektiv brauche ich dann für meine Trainingseinheit inkl. Duschen vielleicht 35 Minuten. Und die hat man doch. Das ist eine Folge der Lieblingsserie weniger am Abend. Und gesessen habe ich eh schon den ganzen Tag – in der Bahn, bei der Arbeit. Sogar auf dem Fahrrad überkommt mich manchmal der Gedanke, dass ich ja eigentlich sitze. Aber das ist Quatsch. Fahrradfahren zählt als Bewegung.

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Und Bewegung kann man so oft in seinen Alltag einbauen, ohne direkt Sport zu machen. Statt mit dem Bus mit dem Fahrrad zu fahren, den Einkauf zu Fuß erledigen, sich mit Freunden nicht in einem Café verabreden, sondern zu einem Spaziergang im Park, Treppe statt Rolltreppe … du kennst die Tipps alle. Man muss sie nur umsetzen. Dadurch bewegt man sich schon mal deutlich mehr, ohne dafür viel mehr Zeit einplanen zu müssen.

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Weil man klein anfängt

Jetzt bist du dran. Überleg dir, an welchen Stellen du das Gefühl hast, Sport wäre Quälerei. Und überleg dir, wie du an genau diesen Stellen ansetzen und deine ungeliebte (oder nicht ausgeführte) Sportroutine anpassen kannst. Sie muss zu dir passen und zu deinem Alltag. Setz dir realistische Ziele. Sag dir für den Anfang, dass du an zwei Tagen in der Woche das Fahrrad nimmst. Oder dass du am Wochenende einen ausgedehnten Spaziergang machst. Oder dass du zweimal in der Woche 20 Minuten ein intensives Homeworkout machst. Und dann mach es.

Manchmal ist es am Anfang hart. Egal, wie klein man anfängt. Wichtig ist, nicht zu früh aufzugeben. Gib dir und deinem Körper Zeit. Aber erkenne auch nach einer gewissen Zeit, ob du für dich den richtigen Sport gewählt hast.

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Bald gebe ich dir noch mehr Tipps, damit du motiviert bleibst und weitermachst. Aber jetzt fang erst mal an!

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